Kreativkopf bringt DJK abseits des Handballfeldes voran

2.2.2021, 17:48 Uhr
Kreativkopf bringt DJK abseits des Handballfeldes voran

Davon, dass sie sich bewusst die Helfer-Gene des Vaters zum Vorbild genommen hätte, könne keine Rede sein. Als Ralf Stagat 2013 aus Sorge um den Fortbestand der Sparte in die Rolle des Abteilungsleiters schlüpfte, hatte sie, die Tochter Rebecca, zunächst nichts anderes im Sinne, als dem Bruder nachzueifern. Dann geriet die aktive Karriere 2017 nach nur einer Spielzeit in der zurückgezogenen Damen-Mannschaft ins Stocken, und doch verschwendete die heute 23-Jährige keinen Gedanken daran, dem Verein den Rücken zu kehren.

Aus Verbundenheit zur kleinen Handball-Familie, aber auch "aus Interesse am Fotografieren", hatte es sich Rebecca Stagat bereits zur Aufgabe gemacht, die Praxiserfahrungen des Nachwuchses bildlich zu dokumentieren. Am Kampfgericht schnupperte sie sogar Luft in der 3. Bundesliga. "Es ist spannend, so nah dran zu sein am Geschehen", findet Stagat, die jedoch am liebsten unerkannt im Hintergrund wirkt.

So avancierte die gelernte Fachinformatikern, die das Zeichnen von Kalligrafien zu ihren Hobbies zählt, auch zum kreativen Kopf hinter dem Namenszusatz Vampires. "Wir wollten damit vor allem die Aufmerksamkeit der Jugend gewinnen", konstatiert Stagat, deren Logo-Entwurf sich auf T-Shirts, Jacken und aktuell neuen Schutzmasken wiederfindet. Der inhaltliche Bezug zur Fledermaus gehe wiederum auf die im lokalen Naturschutz engagierte Mutter zurück. Exkursionen und Mitmach-Aktionen vertiefen seither die Identifikation mit dem Maskottchen. Rebecca Stagat bildet dabei die Schnittstelle zur Öffentlichkeit, füttert soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram sowie die Vereins-Website mit entsprechenden Beiträgen, beliefert zudem die Presse. Akribisch treibt sie für Spielberichte bei Trainern benötigte Informationen ein, wacht an Heimspielwochenenden ohnehin vor Ort über die Technik an der Zeitnahme.

Kreativkopf bringt DJK abseits des Handballfeldes voran

© Foto: DJK Neumarkt

Die Bündelung diverser Funktionen "war nie geplant, sondern baute sich mit der Zeit auf. Schritt für Schritt sind Dinge dazugekommen", erklärt Stagat. Den Umgang mit diversen elektronischen Programmen habe sie sich "selbst beigebracht". Bei einem durchschnittlichen Aufwand von zehn Stunden pro Woche – "manchmal bin ich von neun bis 17 Uhr durchgehend in der Halle" – sehnt sich die angehende Verwaltungsfachangestellte persönlich kaum noch nach zusätzlichem Wettkampfkick. "Mir reicht das Training."

Damit neben der knapp zehnköpfigen Freizeitgruppe, die momentan vor allem ein niederschwelliges Bewegungsangebot für Mütter darstellt, in Zukunft vielleicht wieder ein Team für den Ligabetrieb geformt werden kann, bedarf die weibliche U17 als Sprungbrett kontinuierlichen Nachschub. Genau hier setzt Rebecca Stagat an, wenn sie über neue Ideen zur Steigerung der Bekanntheit ihrer DJK-Vampire brütet. Die Stadtmeisterschaft der Schulen, die Sportausstellung auf dem Frühjahrsfest und der große Umzug auf dem Jura-Volksfest sind die wichtigsten Präsentations-Termine.

Während sie sich besonders gerne an der Gestaltung von Flyern übt, will sie den digitalen Bewertungen nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Ich freue mich über jeden Like. Aber ich brauche die nicht als Bestätigung." Vielmehr sieht sich Rebecca Stagat in der coronabedingten Nachrichten-Flaute in einem anderen Punkt bestätigt. "Ich vermisse das Hallenerlebnis so sehr, dass es fast weh tut. Trotzdem reißt der Austausch in der Abteilung nicht ab." Dass es bisher keine Austritte gab, zeige den "großen Zusammenhalt" und lasse für die nächsten Monate "positiv hoffen". Die beharrliche mediale Mitgliederpflege der Rebecca Stagat wird ihres hinzutun.

Verwandte Themen


Keine Kommentare