Kurzbesuch beim Club: Die Amtszeit von Damir Canadi in Bildern

5.11.2019, 13:36 Uhr
Kurzbesuch beim Club: Die Amtszeit von Damir Canadi in Bildern
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© Sportfoto Zink / DaMa

Wir schreiben den 19. Mai 2019. Er soll eines der Gesichter des 1. FC Nürnberg nach dem Abstieg aus der Bundesliga werden: Damir Canadi. Der gebürtige Wiener, vor seinem Engagement beim fränkischen Altmeister in Athen und Wien tätig, übernimmt den Club und soll ihn mittelfristig wieder in die Bundesliga zurückführen. Immer wieder ist von einem Zweijahresplan die Rede: Im ersten Jahr soll das Team stabilisiert, die vielen Neuzugänge integriert werden. Im zweiten Jahr dann der Angriff auf die Tabellenspitze.
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Frischer Wind

Wir schreiben den 19. Mai 2019. Er soll eines der Gesichter des 1. FC Nürnberg nach dem Abstieg aus der Bundesliga werden: Damir Canadi. Der gebürtige Wiener, vor seinem Engagement beim fränkischen Altmeister in Athen und Wien tätig, übernimmt den Club und soll ihn mittelfristig wieder in die Bundesliga zurückführen. Immer wieder ist von einem Zweijahresplan die Rede: Im ersten Jahr soll das Team stabilisiert, die vielen Neuzugänge integriert werden. Im zweiten Jahr dann der Angriff auf die Tabellenspitze. © Daniel Karmann/dpa

Für Club-Sportvorstand Robert Palikuca (re.), der ebenfalls erst im Sommer beim FCN anfing, ist Canadi ein "akribischer Arbeiter, der Spieler besser machen kann und dessen Teams attraktiven Fußball spielen". Die Marschroute ist also klar.
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Neuanfang

Für Club-Sportvorstand Robert Palikuca (re.), der ebenfalls erst im Sommer beim FCN anfing, ist Canadi ein "akribischer Arbeiter, der Spieler besser machen kann und dessen Teams attraktiven Fußball spielen". Die Marschroute ist also klar. © Sportfoto Zink / DaMa

Gleich 13 Neue, darunter Millionentransfers wie Nikola Dovedan und Iuri Medeiros, hat Canadi in das Team, das in der Vorsaison sang- und klanglos abstieg, zu integrieren. Keine einfache Aufgabe - zumal sich Kapitän Hanno Behrens, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz, zu Saisonbeginn im Formtief befindet. Doch mehr dazu später.
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Der verlängerte Arm

Gleich 13 Neue, darunter Millionentransfers wie Nikola Dovedan und Iuri Medeiros, hat Canadi in das Team, das in der Vorsaison sang- und klanglos abstieg, zu integrieren. Keine einfache Aufgabe - zumal sich Kapitän Hanno Behrens, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz, zu Saisonbeginn im Formtief befindet. Doch mehr dazu später. © Sportfoto Zink / DaMa

Los geht die Saison mit wenig aussagekräftigen Testspielen in Lichtenfels und Ammerthal. Diese Aufgaben bewältigt der Canadi-Club aber mit Bravour, schenkt den unterklassigen Gegnern 14 Tore ein und probiert taktisch einige Dinge.
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Starker Auftakt

Los geht die Saison mit wenig aussagekräftigen Testspielen in Lichtenfels und Ammerthal. Diese Aufgaben bewältigt der Canadi-Club aber mit Bravour, schenkt den unterklassigen Gegnern 14 Tore ein und probiert taktisch einige Dinge. © Sportfoto Zink / WoZi

Ungemütlich wird es dann im dritten Testspiel der Saison. Bei der SpVgg Bayreuth, einem ambitionierten Regionalligisten, tut sich der mitten in der Saisonvorbereitung befindliche FCN schwer. Die "Altstadt", wie der ehemalige Zweitligist genannt wird, entscheidet das Spiel in der Schlussphase mit 2:1 für sich. Der Elf von Damir Canadi ist die harte Vorbereitung bei tropischen Temperaturen anzumerken.
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Oberfränkischer Dämpfer

Ungemütlich wird es dann im dritten Testspiel der Saison. Bei der SpVgg Bayreuth, einem ambitionierten Regionalligisten, tut sich der mitten in der Saisonvorbereitung befindliche FCN schwer. Die "Altstadt", wie der ehemalige Zweitligist genannt wird, entscheidet das Spiel in der Schlussphase mit 2:1 für sich. Der Elf von Damir Canadi ist die harte Vorbereitung bei tropischen Temperaturen anzumerken. © Sportfoto Zink / DaMa

Mit einem Erfolgserlebnis beendet der FCN dann aber die Vorbereitung: Gegen das (mit katarischen Geldern künstlich zu einem europäischen Schwergewicht hochgezüchtete) Star-Ensemble von Paris St. Germain kämpft sich die Canadi-Elf zu einem respektablen 1:1-Unentschieden - und hätte diese Partie sogar gut und gerne für sich entscheiden können.
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Oh, là, là!

Mit einem Erfolgserlebnis beendet der FCN dann aber die Vorbereitung: Gegen das (mit katarischen Geldern künstlich zu einem europäischen Schwergewicht hochgezüchtete) Star-Ensemble von Paris St. Germain kämpft sich die Canadi-Elf zu einem respektablen 1:1-Unentschieden - und hätte diese Partie sogar gut und gerne für sich entscheiden können. © Sportfoto Zink / DaMa

Für eine breite Brust für den Saisonauftakt eine Woche später in Dresden ist gesorgt. Damir Canadi ist zufrieden mit der Vorbereitung und betont: "Ich denke, dass wir uns verschiedene Möglichkeiten erarbeitet haben". Verschiedene Spielsysteme mit unterschiedlichem Personal, um in dieser kämpferisch betonten 2. Liga mithalten zu können.
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Gut gerüstet

Für eine breite Brust für den Saisonauftakt eine Woche später in Dresden ist gesorgt. Damir Canadi ist zufrieden mit der Vorbereitung und betont: "Ich denke, dass wir uns verschiedene Möglichkeiten erarbeitet haben". Verschiedene Spielsysteme mit unterschiedlichem Personal, um in dieser kämpferisch betonten 2. Liga mithalten zu können. © Sportfoto Zink / DaMa

Und tatsächlich: Mit einem 3-5-2 mit sehr offensiven Außenverteidigern setzt der Club Dresden immer wieder unter Druck und siegt dank eines Treffers von Canadis Landsmann Dovedan mit 1:0.
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Dreier zum Auftakt

Und tatsächlich: Mit einem 3-5-2 mit sehr offensiven Außenverteidigern setzt der Club Dresden immer wieder unter Druck und siegt dank eines Treffers von Canadis Landsmann Dovedan mit 1:0. © Sportfoto Zink / DaMa

Erster Unmut kommt allerdings schon am zweiten Spieltag auf. Im ersten Heimspiel der Zweitliga-Saison verliert der FCN nicht nur mit 0:4 gegen den Hamburger SV, sondern präsentiert sich auch erschreckend schwach. Canadis Idee, wieder mit drei Innenverteidigern und einem Offensiv-Trio zu spielen, offenbart die Schwächen im Nürnberger Mittelfeld. Jäger und Behrens laufen den starken Gästen meist hinterher, Canadis Einwechslungen verpuffen völlig. Zu allem Überfluss sorgt Tim Handwerker mit einem Eigentor auch noch für den 0:4-Endstand.
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Hamburger Wirbelsturm

Erster Unmut kommt allerdings schon am zweiten Spieltag auf. Im ersten Heimspiel der Zweitliga-Saison verliert der FCN nicht nur mit 0:4 gegen den Hamburger SV, sondern präsentiert sich auch erschreckend schwach. Canadis Idee, wieder mit drei Innenverteidigern und einem Offensiv-Trio zu spielen, offenbart die Schwächen im Nürnberger Mittelfeld. Jäger und Behrens laufen den starken Gästen meist hinterher, Canadis Einwechslungen verpuffen völlig. Zu allem Überfluss sorgt Tim Handwerker mit einem Eigentor auch noch für den 0:4-Endstand. © Sportfoto Zink / DaMa

Immerhin im DFB-Pokal läuft es dann für das Team des ehemaligen Rapid-Trainers besser. Auch hier tut sich der Club erstaunlich schwer, wird aber durch einen späten Treffer Dovedans gerettet. Den potenzielle Stolperstein Ingolstadt räumt Nürnberg also weg.
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Eine Runde weiter

Immerhin im DFB-Pokal läuft es dann für das Team des ehemaligen Rapid-Trainers besser. Auch hier tut sich der Club erstaunlich schwer, wird aber durch einen späten Treffer Dovedans gerettet. Den potenzielle Stolperstein Ingolstadt räumt Nürnberg also weg. © Sportfoto Zink / DaMa

Doch Stabilität mag - vielleicht auch aufgrund der vielen taktischen Änderungen? - nicht so recht aufkommen. In Sandhausen kassieren instabile Nürnberger die Niederlage durch ein Tor in der 89. Minute, es folgt ein Sieg gegen Osnabrück und dann drei Unentschieden in Folge. Der Club zeigt sich in dieser Phase der Saison als Team, das schwer zu schlagen ist - aber eben auch nicht mehr als das.
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Ein Auf und Ab

Doch Stabilität mag - vielleicht auch aufgrund der vielen taktischen Änderungen? - nicht so recht aufkommen. In Sandhausen kassieren instabile Nürnberger die Niederlage durch ein Tor in der 89. Minute, es folgt ein Sieg gegen Osnabrück und dann drei Unentschieden in Folge. Der Club zeigt sich in dieser Phase der Saison als Team, das schwer zu schlagen ist - aber eben auch nicht mehr als das. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Am 30. September scheint der Knoten dann geplatzt zu sein. Bei Mit-Absteiger Hannover zeigt die Canadi-Elf ihre wohl beste Leistung unter dem neuen Trainer und glänzt mit drei Treffern in der ersten Halbzeit. Am Ende steht ein nie gefährdeter 4:0-Sieg auf der Anzeigetafel - und am Valznerweiher kommt erste Euphorie auf. Ist das der attraktive Fußball, den sich Palikuca und Co. erhofft haben?
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Leidenschaftlich an der Leine

Am 30. September scheint der Knoten dann geplatzt zu sein. Bei Mit-Absteiger Hannover zeigt die Canadi-Elf ihre wohl beste Leistung unter dem neuen Trainer und glänzt mit drei Treffern in der ersten Halbzeit. Am Ende steht ein nie gefährdeter 4:0-Sieg auf der Anzeigetafel - und am Valznerweiher kommt erste Euphorie auf. Ist das der attraktive Fußball, den sich Palikuca und Co. erhofft haben? © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Attraktiv ist es dann auch eine Woche später - aber definitiv nichts für die Nerven der zahlreichen Club-Fans. Beim FC Erzgebirge Aue zeigt der FCN erneut eine ansprechende Leistung und geht kurz nach der Pause mit 1:0 in Führung. Zehn Minuten später aber rettet Asger Sörensen mit der Hand auf der Linie und fliegt vom Platz. Dezimierte Cluberer tun sich jetzt schwer, die durch das Momentum bekräftigten Gastgeber zu stoppen - und müssen in der 75. Minute das 1:2 hinnehmen.
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Chaos in Aue

Attraktiv ist es dann auch eine Woche später - aber definitiv nichts für die Nerven der zahlreichen Club-Fans. Beim FC Erzgebirge Aue zeigt der FCN erneut eine ansprechende Leistung und geht kurz nach der Pause mit 1:0 in Führung. Zehn Minuten später aber rettet Asger Sörensen mit der Hand auf der Linie und fliegt vom Platz. Dezimierte Cluberer tun sich jetzt schwer, die durch das Momentum bekräftigten Gastgeber zu stoppen - und müssen in der 75. Minute das 1:2 hinnehmen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Was dann folgt, ist selbst bei der Historie des neunmaligen Deutschen Meisters eine Besonderheit. In Unterzahl gleicht der Club erst zum 2:2 (78. Minute), später sogar zum 3:3 (92. Minute) aus. Aue aber geht in der 94. Minute erneut in Führung. Der Club aber kämpft weiter, bekommt in allerletzter Sekunde noch einen Elfmeter - Michael Frey scheitert allerdings an Aue-Keeper Männel.
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Wilde Schlussphase

Was dann folgt, ist selbst bei der Historie des neunmaligen Deutschen Meisters eine Besonderheit. In Unterzahl gleicht der Club erst zum 2:2 (78. Minute), später sogar zum 3:3 (92. Minute) aus. Aue aber geht in der 94. Minute erneut in Führung. Der Club aber kämpft weiter, bekommt in allerletzter Sekunde noch einen Elfmeter - Michael Frey scheitert allerdings an Aue-Keeper Männel. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Auch gegen Jahn Regensburg wirkt der Club über weite Strecken so, als hätte er die Partie im Griff, verwaltet fast 50 Minuten lang eine 1:0-Führung. Erneut schafft es das Canadi-Kollektiv aber nicht, die Führung über die Zeit zu retten - und kassiert in der 94. Minute den Ausgleich. Nach elf Liga-Spielen lautet die durchwachsene Bilanz: Drei Siege, fünf Unentschieden und drei Niederlagen. Die Kritik an Canadi wird immer lauter.
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Später Tiefschlag

Auch gegen Jahn Regensburg wirkt der Club über weite Strecken so, als hätte er die Partie im Griff, verwaltet fast 50 Minuten lang eine 1:0-Führung. Erneut schafft es das Canadi-Kollektiv aber nicht, die Führung über die Zeit zu retten - und kassiert in der 94. Minute den Ausgleich. Nach elf Liga-Spielen lautet die durchwachsene Bilanz: Drei Siege, fünf Unentschieden und drei Niederlagen. Die Kritik an Canadi wird immer lauter. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Und die Kritik verstummt auch nach der zweiten Pokalrunde nicht. Beim kriselnden Drittligisten Kaiserslautern rettet sich der Club zunächst ins Elfmeterschießen, weil Lautern-Keeper Lennart Grill patzt und Freys Ausgleich in der 89. Minute ermöglicht. Dann aber verletzt sich Nürnbergs Torhüter Patric Klandt, ins Tor muss Enrico Valentini - und hat im Elfmeterschießen keine Chance. Weil Tim Handwerkers Elfmeter vom zuvor patzenden Grill gehalten wird, muss der FCN sich im Pokal verabschieden. Canadis Kredit bei den Fans scheint verspielt.
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Aus auf dem Betze

Und die Kritik verstummt auch nach der zweiten Pokalrunde nicht. Beim kriselnden Drittligisten Kaiserslautern rettet sich der Club zunächst ins Elfmeterschießen, weil Lautern-Keeper Lennart Grill patzt und Freys Ausgleich in der 89. Minute ermöglicht. Dann aber verletzt sich Nürnbergs Torhüter Patric Klandt, ins Tor muss Enrico Valentini - und hat im Elfmeterschießen keine Chance. Weil Tim Handwerkers Elfmeter vom zuvor patzenden Grill gehalten wird, muss der FCN sich im Pokal verabschieden. Canadis Kredit bei den Fans scheint verspielt. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Beim vor allem im ersten Durchgang aufgrund der erneuten Club-Mängel verstörenden 1:3 in Bochum verstaubt bei den Verantwortlichen am Valznerweiher auch die letzte Hoffnung, dass der vermeintlich innovative Fußballlehrer den Lieblingsverein der Noris im vereinbarten Zeitraum zurück nach oben bringen kann. Zu stark sind die Nackenschläge, zu groß die Fragezeichen. Damir Canadi muss nach fünfeinhalb Monaten beim Club schon wieder gehen.
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Das Tief im Westen

Beim vor allem im ersten Durchgang aufgrund der erneuten Club-Mängel verstörenden 1:3 in Bochum verstaubt bei den Verantwortlichen am Valznerweiher auch die letzte Hoffnung, dass der vermeintlich innovative Fußballlehrer den Lieblingsverein der Noris im vereinbarten Zeitraum zurück nach oben bringen kann. Zu stark sind die Nackenschläge, zu groß die Fragezeichen. Damir Canadi muss nach fünfeinhalb Monaten beim Club schon wieder gehen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr

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