Wasserball: Pokal-Achtelfinale mit dem Post-SV

7:31 verloren, aber trotzdem besser als erwartet

Gregor Grosse

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8.2.2022, 10:08 Uhr
Trotzdem stolz: Der Post-SV bei einem der seltenen Vorstöße gegen den übermächtigen Erstligisten aus Duisburg.

© Anna Vasiler Trotzdem stolz: Der Post-SV bei einem der seltenen Vorstöße gegen den übermächtigen Erstligisten aus Duisburg.

An der abgedroschen Sportphrase David gegen Goliath kommt man auch in diesem Fall nicht herum - denn kaum anders war die Ausgangslage der Post-SV-Wasserballmannschaft (früher Barracudas) im nationalen Pokal-Achtelfinale zu beschreiben. Der Zweitliga-Aufsteiger aus Nürnberg gegen den gestandenen Erstligisten und Tabellenvierten ASC Duisburg.

„Dass das Spiel so ausgehen wird, war nicht anders zu erwarten“, sagte daher auch der stellvertretende Fachwart und Pressesprecher Christian Naruisch nach dem Spiel. 7:31 leuchtete es von der Anzeigetafel im Langwasserbad - nach einem couragierten Auftritt des Außenseiters.

Etliche Ausfälle

Erschwerend kam für die Mannschaft um Co-Trainer Ivo Papak hinzu, dass zahlreiche Stammspieler aufgrund von beruflichen Verpflichtungen und Corona-Infektionen ausfielen. Daher musste es ein außergewöhnlich junges Aufgebot richten. „Mehr als die Hälfte unserer Spieler heute war unter 18“, sagte Ivo Papak, der für den ebenfalls an Corona erkrankten Headcoach Zoran Milenkovic einspringen musste.

Trotz des Klassenunterschieds nahm der ASCD das Spiel keinesfalls auf die leichte Schulter. Von Anfang an zeigten die Duisburger, warum sie zu den besten Wasserballmannschaften in Deutschland gehören. Mit offensivem Pressing schnürte Duisburg die jungen Nürnberger in der eigenen Hälfte ein. Auch den schnellen, überfallartig vorgetragenen Kontern des ASCD konnte der Post-SV nur wenig entgegensetzen.

Kurz vor Viertelende sorgte Victor Trusico nach einer Fahrlässigkeit Duisburgs immerhin für Ergebniskosmetik: 1:10 stand es nach dem ersten Viertel aus Sicht der Nürnberger. Aber der Post-SV hatte sich noch lange nicht aufgegeben. Der durchweg engagierte Co-Trainer Papak forderte von seiner Mannschaft in der Zwischenpause ein: „Ich will jedes Viertel eine Verbesserung sehen.“

Halbzeitstand 1:17

Obwohl die Duisburger nun einen Gang zurückschalteten, war deren Überlegenheit nach wie vor nicht zu übersehen. Mit langen Diagonalpässen hebelte der ASCD immer wieder das gesamte Mittelfeld der Nürnberger aus und schloss dann eiskalt ab. Die seltenen Vorstöße des Post-SV endeten beim überragenden Torhüter der Gäste. Fast zwangsläufiger Halbzeitstand: 1:17.

Die taktischen Anweisungen ihres Trainers („Fangt an, euch nach hinten anzubieten“; „wir müssen uns breiter aufstellen“; „haltet den Ball auch mal 30 Sekunden“) wussten die Spieler in der zweiten Spielhälfte besser umzusetzen. Der Post-SV zeigte einige ansehnliche Offensivaktionen, die von den gut 50 Zuschauern mit Szenenapplaus auch entsprechend quittiert wurden. Vor allem mit kurzen hohen Pässen nach Rechtsaußen fanden die Nürnberger ein ums andere Mal eine Lücke in der ansonsten grundstabilen Verteidigung der Duisburger. Mit zwei sehenswerten Treffern stach insbesondere der erst 16-jährige Maxime Francois hervor.

Am Ende einer durchaus gutklassigen Partie waren die Verantwortlichen zufrieden, trotz der Packung. „Wir haben uns besser geschlagen als erwartet“, sagte etwa Fachwart Naruisch, selbst eine Differenz von 30 Toren wäre in Ordnung gewesen. Mit Stolz erfüllte sie vor allem der respektlose Auftritt ihrer vielen Talente. „Alle unsere 19- und 20-Jährigen haben einmal getroffen“, sagte Trainer Ivo Papak, „das ist das Ergebnis einer hervorragenden Jugendarbeit.“

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