Talente, Überraschungen und immer wieder Brady
Mahomes auf den Spuren des Goat? So liefen die letzten Super Bowls!
10 Bilder 6.2.2024, 10:17 UhrSuper Bowl XLVIII (48): Seahawks 43 - Broncos 8
Es war eine Machtdemonstration der Seattle Seahawks, die am 2. Februar 2014 den Super Bowl XLVIII prägte: Das Team von Coach Pete Carroll war nicht nur in der Offensive dank Russell Wilson und Marshawn Lynch unaufhaltsam, sondern auch in der Defensive - zu dieser Zeit auch "Legion of Boom" genannt - deutlich stärker als die Denver Broncos, die an jenem Abend in New Jersey ihr Kontrahent waren. Mit einer 22:0-Führung ging es in die Pause, am Ende stand ein klarer 43:8-Sieg, der keinen Zweifel ließ, wer diesen Meistertitel verdient hatte. © Tannen Maury/dpa
Super Bowl XLIX (49): Patriots 28 - Seahawks 24
Nur ein Jahr später standen erneut die Seattle Seahawks im Endspiel, diesmal aber gegen die New England Patriots. In einer hart umkämpften Partie am 1. Februar 2015 spielte sich Seattle eine Zehn-Punkte-Führung für das letzte Viertel heraus, doch die Patriots wären nicht die Patriots, wenn sie darauf keine Antwort gehabt hätten. Tom Brady führte die Aufholjagd an, brachte New England wieder in Front - doch den letzten Ballbesitz hatten die Seahawks. Zum entscheidenden Faktor des Spiels avancierte dann Patriots-Rookie Malcolm Butler, der einen Pass von Seahawks-Quarterback Russell Wilson abfing und den vierten Super-Bowl-Titel für das Team aus Massachusetts besiegelte. © Christian Petersen/AFP
Super Bowl 50: Broncos 24 - Panthers 10
Es war der letzte große Auftritt von Peyton Manning. Am 7. Februar 2016 traf der legendäre Quarterback mit seinen Denver Broncos auf die Carolina Panthers. Dank einer dominanten Defensivleistung, bei der allen voran Broncos-Linebacker Von Miller überzeugte, fuhr Denver einen relativ ungefährdeten 24:10-Sieg ein - Manning zog mit seinem Bruder Eli gleich und holte in Santa Clara seinen zweiten Super Bowl, ehe er die Schuhe an den Nagel hing und seine eindrucksvolle Karriere beendete. © Patrick Smith/AFP
Super Bowl LI (51): Patriots 34 - Falcons 28
Und wieder einmal Tom Brady: Am 5. Februar 2017 holte der Dauerbrenner-Quarterback seinen fünften Super Bowl. Eigentlich war es im NRG Stadium von Houston schon aussichtslos aus Sicht der Patriots, drei Minuten vor Ende des dritten Viertels lag Atlanta fast schon uneinholbar mit 28:3 vorne. Aber eben nur fast, denn dann folgte ein schlechtes Zeitmanagement Atlantas, ein wieder einmal glänzend aufgelegter Brady und die größte Aufholjagd in der Super-Bowl-Geschichte. Mit 28:28 ging es erstmals bei einem Super Bowl in die Verlängerung, die Patriots gewannen den Münzwurf und nutzten gleich den ersten Ballbesitz für den Sieg. © Timothy A. Clary/AFP
Super Bowl LII (52): Eagles 41 - Patriots 33
Sie waren favorisiert und erneut sah alles danach aus, als könnten die New England Patriots erneut ihre Vormachtstellung deutlich machen. Gegen die Philadelphia Eagles, den absoluten Underdog, war New England klar favorisiert. Den Eagles war zuvor Quarterback Carson Wentz verletzungsbedingt ausgefallen, sein Ersatzmann Nick Foles wurde ins kalte Wasser geworfen - und lernte schneller schwimmen als ein Otter im kalifornischen Zoo. Am 4. Februar 2018 schrieb Foles Geschichte, weil es ihm gelang, die New England Patriots in einen Shootout zu involvieren. Brady war dem an diesem Abend in Minneapolis nicht gewachsen und vergab in der Crunchtime die Chance, den sechsten Ring zu holen. Die Eagles feierten damit ihren ersten Super-Bowl-Sieg und ihre zweite NFL-Meisterschaft in einem denkwürdigen Spiel, das Rekorde brach. Beispielsweise die meisten überbrückten Yards in einem Super Bowl (1151 Yards) und die meisten Punkte, die das verlierende Team je in einem Super Bowl erzielte. © Timothy A. Clary/AFP
Super Bowl Llll (53): Patriots 13 - LA Rams 3
Wieder einmal standen die New England Patriots mit Quarterback Brady und Headcoach Belichick im Super Bowl. Überraschender dagegen war der zweite Finalteilnehmer: Die Los Angeles Rams. Mit dem jüngsten Trainer der Liga, Sean McVay, und einem ebenfalls jungen Quarterback, Jared Goff, waren sie die Underdogs. Leider gab es während Super Bowl LIII kaum Überraschungen, bis zum letzten Viertel war kein einziger Touchdown gefallen. Das Spiel, das als einer der unspektakulärsten Super Bowls in die Geschichte einging, endete dank eines späten Touchdowns von Patriots-Runningback Sony Michel mit einem Sieg für New England. McVay gab anschließend zu, dass er "ausgecoached" wurde und auch Brady konnte keine Bestleistung abrufen. © HARRY HOW, AFP
Super Bowl LIV (54): Chiefs 31 - 49ers 20
Für die Region war es ein ganz besonderes Spiel: Mit Mark Nzeocha stand ein gebürtiger Franke beim Super Bowl LIV auf dem Feld. Mit den San Francisco 49ers ging es für Nzeocha gegen die Kansas City Chiefs um Superstar Patrick Mahomes. Drei Viertel lang zeigte das Team aus Kalifornien eine starke Leistung und ging mit einer 20:10-Führung in den Schlussabschnitt - in dem Mahomes, Kelce und Co. plötzlich richtig aufdrehten. Mit einer dominanten Schlussdefensive und zwei schnellen Touchdowns drehte Kansas City die Partie und gewann zum zweiten Mal den Titel. Nzeocha ging aber nicht ganz leer aus: Immerhin durfte sich der Linebacker ins Goldene Buch von Rothenburg eintragen. © SAM GREENWOOD, AFP
Super Bowl LV (55): Tampa Bay Buccaneers 31 - Kansas City Chiefs 9
Es musste wohl so kommen. Die Tampa Bay Buccaneers hatten ein Heimspiel gegen die Kansas City Chiefs und ließen sich die wohl einmalige Chance nicht entgehen. Im Duell zweier Quarterback-Generationen zeigte Altmeister Tom Brady seinem jungen Herausforderer Patrick Mahomes die Grenzen auf und reckte hinterher zum sieben Mal in seiner Karriere die Vince Lombardi Trophy in den Himmel. Besonders beeindruckend: Die Offensive der Bucs kombinierte Lauf- und Passspielzüge eindrucksvoll und blieb drei Viertel lang absolut dominant - ehe sie sich mehr auf das Spiel mit der Uhr konzentrierte. Tampas Defensive hingegen ließ keinen einzigen Touchdown der sonst so offensivstarken Chiefs zu. © Ashley Landis, dpa
Super Bowl LVI (56): Los Angeles Rams 23 - Cincinnati Bengals 20
Ein Super Bowl im eigenen Stadion - und das gleich zweimal in Folge. Wie die Buccaneers im Vorjahr gelang es den Los Angeles Rams im Jahr 2022, ins Finale in der eigenen Stadt einzuziehen. Für die Rams, die erst 2016 wieder aus St. Louis in die kalifornische Metropole gezogen waren, stand an jenem 13. Februar 2022 einiges auf dem Spiel. Das Team um Headcoach Sean McVay verstärkte sich mit hochkarätigen Neuzugängen und priorisierte eine erfolgreiche sportliche Gegenwart über eine erfolgreiche sportliche Zukunft. Auf der anderen Seite standen die Cincinnati Bengals, die mit jungen Supertalenten wie Joe Burrow, Ja'Marr Chase oder Tee Higgins gerade erst am Anfang der Entwicklung standen. In einer durchgehend knappen und spannenden Partie lieferten sich beide Teams einen sehenswerten Schlagabtausch. Die Bengals gingen im dritten Viertel verdient in Führung, konnten aber nicht nachlegen. Im Schlussabschnitt gelang den Rams dann noch einmal ein erfolgreicher Drive, der spätere Super-Bowl-MVP Cooper Kupp fing den Touchdown-Pass zum Sieg - und die Rams durften sich durch das 23:20 erstmals in ihrer Geschichte als Los Angeles Rams Super-Bowl-Champion nennen. © IMAGO/Mark J. Rebilas
Super Bowl LVII (57): Chiefs 38 - Eagles 35
Immer wieder Chiefs: Zum dritten Mal binnen vier Jahren stand das Team aus Kansas City am 13. Februar 2023 im Super Bowl. Damit zementierten die Chiefs ihren Status als "Football-Dynastie" und galten endgültig als legitime Nachfolger der New England Patriots. Ähnliche Erfolgsquoten konnte zuvor schließlich nur das Team aus Foxborough unter Führung von Quarterback Tom Brady vorweisen. Ebenfalls historisch: Super Bowl 57 war der erste, in dem mit Jalen Hurts und Patrick Mahomes zwei schwarze Starting Quarterbacks aufeinandertrafen - und er war das erste NFL-Finale, das zum Bruder-Duell verkam. Auf Seiten der Philadelphia Eagles spielte Jason Kelce, einer der besten Center der Liga, bei den Chiefs war sein jüngerer Bruder Travis in den letzten Jahren zum Megastar auf der Position des Tight End geworden. Auch für Chiefs-Headcoach Andy Reid war es ein historischer Abend: Er traf auf sein Ex-Franchise, mit dem er zwar große sportliche Erfolge feiern konnte, aber nie den Super Bowl Sieg. Am Ende setzten sich die Seriensieger aus Kansas City nach einem Offensivspektakel knapp durch. Chiefs-QB Patrick Mahomes wird seitdem endgültig im gleichen Atemzug mit dem Goat (Greatest of all times) Tom Brady genannt - auch wenn ihm noch der ein oder andere Super Bowl Sieg zur endügltigen Unsterblichkeit fehlt. © IMAGO/Mark J. Rebilas