Zehn spannende Fakten

Die Zahl 22, Bruderliebe und ein Frauenarzt: Mit diesem Fachwissen glänzen Sie beim Super Bowl

Alexander Aulila

Online-Redaktion

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11.2.2023, 12:45 Uhr
Am Sonntag treffen die Philadelphia Eagles auf die Kansas City Chiefs - das wissen inzwischen nicht nur Football-Fans. Beim großen Finale der NFL-Saison spielen diese beiden Teams um die begehrte Lombardi-Trophy. Aber wie kamen die Teams eigentlich zu ihren Namen? Warum werden da eigentlich zwei Hymnen gesungen? Und weshalb sitzt ein Frauenarzt in Bereitschaft mit auf der Tribüne?
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Super Bowl LVII steht an

Am Sonntag treffen die Philadelphia Eagles auf die Kansas City Chiefs - das wissen inzwischen nicht nur Football-Fans. Beim großen Finale der NFL-Saison spielen diese beiden Teams um die begehrte Lombardi-Trophy. Aber wie kamen die Teams eigentlich zu ihren Namen? Warum werden da eigentlich zwei Hymnen gesungen? Und weshalb sitzt ein Frauenarzt in Bereitschaft mit auf der Tribüne? © Ross D. Franklin, dpa

Warum heißt das Team aus Kansas City eigentlich "Chiefs"? Als das Team 1963 von Dallas, Texas nach Kansas City, Missouri zog, gab es einen Wettbewerb, der über den neuen Namen entscheiden sollte. Der damalige Bürgermeister der Stadt, Harold Roe Bartle, trug den Spitznamen "Chief" und soll sogar darauf bestanden haben, dass das Team nach ihm benannt wird. Da der US-Bundesstaat Missouri, in dem das Team auch beheimatet ist, nach einem Volk von "Native Americans" benannt ist, kombinierte man den Spitznamen des Bürgermeisters gleich mit der Tradition der indigenen Völker Nordamerikas. Als "Chief" ist auch der Häuptling bekannt, das Logo des Teams erinnert in seiner Form an eine Speerspitze, das Stadion ("Arrowhead Stadium") lässt sich sogar wortwörtlich mit "Pfeilspitzen-Stadion" übersetzen. Auch das Logo der Chiefs ist deshalb kein Zufall.
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Warum heißt das Team aus Kansas City "Chiefs"?

Warum heißt das Team aus Kansas City eigentlich "Chiefs"? Als das Team 1963 von Dallas, Texas nach Kansas City, Missouri zog, gab es einen Wettbewerb, der über den neuen Namen entscheiden sollte. Der damalige Bürgermeister der Stadt, Harold Roe Bartle, trug den Spitznamen "Chief" und soll sogar darauf bestanden haben, dass das Team nach ihm benannt wird. Da der US-Bundesstaat Missouri, in dem das Team auch beheimatet ist, nach einem Volk von "Native Americans" benannt ist, kombinierte man den Spitznamen des Bürgermeisters gleich mit der Tradition der indigenen Völker Nordamerikas. Als "Chief" ist auch der Häuptling bekannt, das Logo des Teams erinnert in seiner Form an eine Speerspitze, das Stadion ("Arrowhead Stadium") lässt sich sogar wortwörtlich mit "Pfeilspitzen-Stadion" übersetzen. Auch das Logo der Chiefs ist deshalb kein Zufall. © IMAGO/Scott Winters/Icon Sportswire

Etwas komplexer wird es da schon bei den Philadelphia Eagles. Das Team ist bereits seit 1933 in der Stadt im Nordosten der USA beheimatet und der Name ist, so verrückt das heutzutage klingen mag, auf politische Entscheidungen zurückzuführen. Konkret geht es dabei um den "New Deal", den der damalige US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 erlassen hatte. Im "National Industrial Recovery Act of 1933" ging es darum, die Industrie zu regulieren und faire Löhne auszuzahlen, die wiederum zu einer Ankurbelung der Wirtschaft führen sollen. Das auf Plakaten damals gewählte Symbol der US-Regierung: Der Adler. Und diese politischen Maßnahmen fanden die Team-Eigentümer Bert Bell und Lud Wray so gut, dass sie ihr neues Team danach benannten. 
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Wie kommt der Name "Eagles" zustande?

Etwas komplexer wird es da schon bei den Philadelphia Eagles. Das Team ist bereits seit 1933 in der Stadt im Nordosten der USA beheimatet und der Name ist, so verrückt das heutzutage klingen mag, auf politische Entscheidungen zurückzuführen. Konkret geht es dabei um den "New Deal", den der damalige US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 erlassen hatte. Im "National Industrial Recovery Act of 1933" ging es darum, die Industrie zu regulieren und faire Löhne auszuzahlen, die wiederum zu einer Ankurbelung der Wirtschaft führen sollen. Das auf Plakaten damals gewählte Symbol der US-Regierung: Der Adler. Und diese politischen Maßnahmen fanden die Team-Eigentümer Bert Bell und Lud Wray so gut, dass sie ihr neues Team danach benannten.  © IMAGO/Rich Graessle/Icon Sportswire

Eines ist bereits vor dem Duell klar: Travis Kelce (links im Bild), Tight End bei den Chiefs, und Jason Kelce, Center bei den Eagles, werden zumindest einen weiteren Super-Bowl-Ring in die Familie holen. Erstmals in der Geschichte des Super Bowls stehen sich auf dem Platz nämlich zwei Brüder gegenüber. Wer von beiden schnappt sich den Titel? Der jüngere Bruder, der 33-jährige Travis Kelce, gewann die Meisterschaft bereits 2020 mit Kansas City. Sein älterer Bruder, der 35-jährige Jason Kelce, wurde 2018 mit den Eagles Meister. An der Seitenlinie hatte es ein ähnliches Aufeinandertreffen in der Vergangenheit übrigens schon einmal gegeben: In Super Bowl XLVII im Jahre 2013 waren mit John und Jim Harbaugh zwei Brüder als Head Coaches der Teams aktiv. 
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Brüderduell

Eines ist bereits vor dem Duell klar: Travis Kelce (links im Bild), Tight End bei den Chiefs, und Jason Kelce, Center bei den Eagles, werden zumindest einen weiteren Super-Bowl-Ring in die Familie holen. Erstmals in der Geschichte des Super Bowls stehen sich auf dem Platz nämlich zwei Brüder gegenüber. Wer von beiden schnappt sich den Titel? Der jüngere Bruder, der 33-jährige Travis Kelce, gewann die Meisterschaft bereits 2020 mit Kansas City. Sein älterer Bruder, der 35-jährige Jason Kelce, wurde 2018 mit den Eagles Meister. An der Seitenlinie hatte es ein ähnliches Aufeinandertreffen in der Vergangenheit übrigens schon einmal gegeben: In Super Bowl XLVII im Jahre 2013 waren mit John und Jim Harbaugh zwei Brüder als Head Coaches der Teams aktiv.  © IMAGO/Jay Biggerstaff

Apropos Jason Kelce: Für den Center der Eagles könnte die Super-Bowl-Woche übrigens gleich mehrfach für Glücksgefühle sorgen. Dessen Frau Kylie wird nämlich am Sonntag zusehen - und das in der 38. Schwangerschaftswoche. Sicherheitshalber wird deshalb ihr Frauenarzt und Geburtshelfer mit im Publikum sitzen, wie Jason im Podcast "New Heights", den er gemeinsam mit seinem Bruder Travis betreibt, verriet. "Es könnte der Super Kelce Bowl werden", freut sich der 35-Jährige nicht nur auf das Spiel. Ähnliches hatte sich bereits letztes Jahr ereignet: Van Jefferson, Receiver der LA Rams, fuhr nach Spielende sofort ins Krankenhaus, weil seine Frau während der Partie Wehen bekam. Jefferson gewann den Super Bowl, wurde kurz darauf Vater - und nannte seinen Sohn passenderweise Champ.
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Der Frauenarzt im Publikum

Apropos Jason Kelce: Für den Center der Eagles könnte die Super-Bowl-Woche übrigens gleich mehrfach für Glücksgefühle sorgen. Dessen Frau Kylie wird nämlich am Sonntag zusehen - und das in der 38. Schwangerschaftswoche. Sicherheitshalber wird deshalb ihr Frauenarzt und Geburtshelfer mit im Publikum sitzen, wie Jason im Podcast "New Heights", den er gemeinsam mit seinem Bruder Travis betreibt, verriet. "Es könnte der Super Kelce Bowl werden", freut sich der 35-Jährige nicht nur auf das Spiel. Ähnliches hatte sich bereits letztes Jahr ereignet: Van Jefferson, Receiver der LA Rams, fuhr nach Spielende sofort ins Krankenhaus, weil seine Frau während der Partie Wehen bekam. Jefferson gewann den Super Bowl, wurde kurz darauf Vater - und nannte seinen Sohn passenderweise Champ. © IMAGO/Andy Lewis/Icon Sportswire

Ebenfalls ein Novum: Erstmals in der Super-Bowl-Geschichte werden sich zwei Schwarze Quarterbacks gegenüberstehen. Jalen Hurts führte seine Eagles ins Finale, bei den Chiefs macht sich Mahomes seit Jahren einen Namen als womöglich bester Quarterback der Liga. 1988 war Doug Williams für das Football-Team aus Washington als erster afro-amerikanischer Spielmacher im Einsatz, auf ihn folgten legendäre Namen wie Steve McNair, Donovan McNabb, Russell Wilson, Cam Newton und Colin Kaepernick. Und auch was das Alter betrifft handelt es sich um einen Rekord: Hurts und Mahomes sind am Tag des Spiels kombiniert erst 51 Jahre und 337 Tage alt - jünger waren die Kontrahenten auf der wohl wichtigsten Position noch nie.
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Ein besonderes Duell

Ebenfalls ein Novum: Erstmals in der Super-Bowl-Geschichte werden sich zwei Schwarze Quarterbacks gegenüberstehen. Jalen Hurts führte seine Eagles ins Finale, bei den Chiefs macht sich Mahomes seit Jahren einen Namen als womöglich bester Quarterback der Liga. 1988 war Doug Williams für das Football-Team aus Washington als erster afro-amerikanischer Spielmacher im Einsatz, auf ihn folgten legendäre Namen wie Steve McNair, Donovan McNabb, Russell Wilson, Cam Newton und Colin Kaepernick. Und auch was das Alter betrifft handelt es sich um einen Rekord: Hurts und Mahomes sind am Tag des Spiels kombiniert erst 51 Jahre und 337 Tage alt - jünger waren die Kontrahenten auf der wohl wichtigsten Position noch nie. © IMAGO/Andy Lewis/Icon Sportswire

Die US-Nationalhyme kennen wohl die meisten, die regelmäßig US-Sport schauen. Doch seit 2021 hat die NFL eine weitere Hymne im Programm, die in diesem Jahr von der Schauspielerin Sheryl Lee Ralph zum Besten gegeben wird: "Lift Every Voice and Sing", eine Ballade, gilt in den Vereinigten Staaten inoffiziell als "Schwarze Nationalhymne". Das christliche Lied, das vor dem "Star Spangled Banner" gespielt wird, handelt vom Kampf um Freiheit und Gleichberechtigung. 
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Eine inoffizielle Nationalhymne

Die US-Nationalhyme kennen wohl die meisten, die regelmäßig US-Sport schauen. Doch seit 2021 hat die NFL eine weitere Hymne im Programm, die in diesem Jahr von der Schauspielerin Sheryl Lee Ralph zum Besten gegeben wird: "Lift Every Voice and Sing", eine Ballade, gilt in den Vereinigten Staaten inoffiziell als "Schwarze Nationalhymne". Das christliche Lied, das vor dem "Star Spangled Banner" gespielt wird, handelt vom Kampf um Freiheit und Gleichberechtigung.  © IMAGO/AXELLE WOUSSEN, IMAGO/Cover-Images

Diese Statistik klingt verrückt, ist aber zu 100 Prozent wahr: Im State Farm Stadium, dem Heimstadion der Arizona Cardinals, bekamen die Fans der Cardinals von ihrer Heimmannschaft in dieser Saison nur einen Sieg in acht Spielen zu sehen. Und egal ob die Eagles oder die Chiefs am Sonntag gewinnen, beide werden damit am Ende der Saison doppelt so viele Spiele im State Farm Stadium gewonnen haben als die Cardinals. Denn bereits in Woche 1 triumphierte Kansas City dort mit 44:21 gegen Arizona, in Woche 5 gelang den Eagles ein knapper 20:17-Erfolg über die Cardinals. 
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Mehr Heimsiege in Arizona

Diese Statistik klingt verrückt, ist aber zu 100 Prozent wahr: Im State Farm Stadium, dem Heimstadion der Arizona Cardinals, bekamen die Fans der Cardinals von ihrer Heimmannschaft in dieser Saison nur einen Sieg in acht Spielen zu sehen. Und egal ob die Eagles oder die Chiefs am Sonntag gewinnen, beide werden damit am Ende der Saison doppelt so viele Spiele im State Farm Stadium gewonnen haben als die Cardinals. Denn bereits in Woche 1 triumphierte Kansas City dort mit 44:21 gegen Arizona, in Woche 5 gelang den Eagles ein knapper 20:17-Erfolg über die Cardinals.  © IMAGO/Kirby Lee

Was isst man eigentlich an einem Tag, nachdem man den Super Bowl gewonnen hat? Beide Städte sind für ikonische Gerichte bekannt. In Philadelphia ist es das Philly Cheesesteak, ein Sandwich bestehend aus dünn geschnittenem Steak mit viel geschmolzenem Käse auf Brot. Und in Kansas City ist es das für die Region typische Barbecue, gemischte Grillplatten mit langsam geräuchertem Fleisch bedeckt von einer dickflüssigen, süßen Soße. Aber keine Sorge: Auch für Veganerinnen und Veganer gäbe es in beiden Städten inzwischen fleischfreie Optionen der Klassiker.
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Heimat der Leckereien

Was isst man eigentlich an einem Tag, nachdem man den Super Bowl gewonnen hat? Beide Städte sind für ikonische Gerichte bekannt. In Philadelphia ist es das Philly Cheesesteak, ein Sandwich bestehend aus dünn geschnittenem Steak mit viel geschmolzenem Käse auf Brot. Und in Kansas City ist es das für die Region typische Barbecue, gemischte Grillplatten mit langsam geräuchertem Fleisch bedeckt von einer dickflüssigen, süßen Soße. Aber keine Sorge: Auch für Veganerinnen und Veganer gäbe es in beiden Städten inzwischen fleischfreie Optionen der Klassiker. © haiderazim via www.imago-images.

Im Fokus stehen bei Super Bowl LVII auch die Trainer: Bei den Eagles ist der 41-Jährige Nick Sirianni, hier bedeckt von mehreren Litern Gatorade, der Chef an der Seitenlinie. Bei den Chiefs zieht Coach Andy Reid die Fäden. Was beide gemeinsam haben: Sie waren einst beim Gegner vom Sonntag unter Vertrag. Reid leitete von 1999 bis 2012 die Geschicke in Philadelphia als Head Coach. Sirianni, sein Pendant auf der anderen Seite, arbeitete von 2009 bis 2012 als Offensive Quality Control Coach und Wide-Receiver-Trainer in Kansas City.
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Duell mit dem Ex

Im Fokus stehen bei Super Bowl LVII auch die Trainer: Bei den Eagles ist der 41-Jährige Nick Sirianni, hier bedeckt von mehreren Litern Gatorade, der Chef an der Seitenlinie. Bei den Chiefs zieht Coach Andy Reid die Fäden. Was beide gemeinsam haben: Sie waren einst beim Gegner vom Sonntag unter Vertrag. Reid leitete von 1999 bis 2012 die Geschicke in Philadelphia als Head Coach. Sirianni, sein Pendant auf der anderen Seite, arbeitete von 2009 bis 2012 als Offensive Quality Control Coach und Wide-Receiver-Trainer in Kansas City. © Matt Slocum, dpa

Eine Zahl sticht bei der statistischen Betrachtung des Duells ins Auge: Die 22. Die Philadelphia Eagles haben eine herausragende Verteidigung, die in dieser Saison nur in vier Spielen 22 oder mehr Punkte kassiert hat. Erzielen die Gegner der Eagles weniger als 22 Punkte, haben sie bislang 14 von 15 Saisonspielen gewonnen. Erzielen die Gegner 22 Punkte oder mehr, gab es nur zwei Siege aus vier Spielen. Heißt im Umkehrschluss: Kommt die Offensive rund um Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes ins Rollen, könnte Philadelphia seine Probleme bekommen. Favorisiert bei den Buchmachern sind übrigens die Eagles - nicht zuletzt, weil es noch immer Fragezeichen um die Verletzung von Mahomes gibt.
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Die Zahl 22

Eine Zahl sticht bei der statistischen Betrachtung des Duells ins Auge: Die 22. Die Philadelphia Eagles haben eine herausragende Verteidigung, die in dieser Saison nur in vier Spielen 22 oder mehr Punkte kassiert hat. Erzielen die Gegner der Eagles weniger als 22 Punkte, haben sie bislang 14 von 15 Saisonspielen gewonnen. Erzielen die Gegner 22 Punkte oder mehr, gab es nur zwei Siege aus vier Spielen. Heißt im Umkehrschluss: Kommt die Offensive rund um Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes ins Rollen, könnte Philadelphia seine Probleme bekommen. Favorisiert bei den Buchmachern sind übrigens die Eagles - nicht zuletzt, weil es noch immer Fragezeichen um die Verletzung von Mahomes gibt. © Jeff Roberson, dpa

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