Erfolg beim Heim-Rennen

Erster Bundesliga-Sieg: Simon Henseleit gewinnt beim Nürnberg Triathlon

Katharina Taubeneder

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7.8.2022, 18:28 Uhr
Zieleinlauf auf dem Hauptmarkt: Vor der Frauenkirche jubelte Simon Henseleit über seinen Sieg beim Bundesliga-Rennen in Nürnberg. 

© Stefan Hippel, NNZ Zieleinlauf auf dem Hauptmarkt: Vor der Frauenkirche jubelte Simon Henseleit über seinen Sieg beim Bundesliga-Rennen in Nürnberg. 

Am Ende musste Simon Henseleit kurz zittern. Als er das erste Mal über den Hauptmarkt lief, lag er zwar noch vorne. Doch die Verfolger kamen immer näher ran, hatten den Führenden fast schon im Blick, als sie um die Ecke Richtung Fleischbrücke bogen. Doch Henseleit, der Wahl-Nürnberger, der sich so auf sein Heim-Rennen gefreut hatte, zog durch. Er war an diesem Tag einfach nicht zu schlagen.

Und konnte sich so nach einer weiteren Schleife durch die Innenstadt verdient auf dem blauen Teppich vor der Frauenkirche feiern lassen. "Ich wusste, ich muss draufdrücken", sagt Henseleit. Seit acht Jahren wohnt und trainiert er am Bundesstützpunkt in Nürnberg. Am Sonntag feierte er hier den ersten Bundesliga-Sieg seiner Karriere.

Auf dem Weg dorthin war er zweimal der Schnellste. Das Bundesliga-Rennen war aufgeteilt in Prolog und Verfolgung. Einzeln gingen die Athleten auf die Mini-Distanz 250 Meter Schwimmen, 6,2 Kilometer Radfahren, 1,5 Kilometer Laufen. Bei den Frauen war die die Erlangerin Tanja Neubert (EJOT Team TV Buschhütten) die Zweitschnellste, nach 19:42 Minuten sprintete sie am Wöhrder See durch den ersten Zielbogen des Tages. Elf Sekunden besser war nur ihre Teamkollegin Lena Meißner.

Im Prolog war Simon Henseleit unfassbar stark

In der Verfolgung konnte Neubert mit ihren erfahrenen Teamkolleginnen nicht ganz Schritt halten, nach 500 Meter Schwimmen, 12,4 Kilometer Radfahren und 3,5 Kilometer Laufen kam sie nach 39:57 Minuten als Fünfte ins Ziel. Meißner hatte mit 38:39 Minuten die Top-Zeit der Frauen. Die ehemalige Nürnbergerin Franca Henseleit (Tro KTT 01) wurde Elfte, Lena Götzenberger (TSV Amicitia Viernheim) aus Zirndorf kam als 19. ins Ziel. Anabel Knoll, die am Triathlon-Stützpunkt in Nürnberg trainiert, hatte kurzfristig abgesagt. Sie bereitet sich bereits auf die European Games in München vor, dort startet sie am Freitag im Einzel.

Ebenfalls bei der EM dabei sein wird der Nürnberger Simon Henseleit, er darf in München am Sonntag in der Staffel antreten. Beim Nürnberg Triathlon wollte er trotzdem dabei sein. Den Prolog finishte der 22-Jährige nach 17:38 Minuten als Schnellster, so ging der Nürnberger an seinem Wohnort als Gejagter in die Verfolgung. "Es war eine große Aufgabe", sagt Henseleit. "Der Prolog steckt einem in den Knochen." Auf dem Rad wollte er seinen Vorsprung von 22 Sekunden ausbauen, beim Laufen verteidigen. Der Plan ging auf, niemand konnte ihn einholen. Nach 35:15 Minuten triumphierte der gebürtige Allgäuer am Hauptmarkt.

"Die perfekte Generalprobe für die EM in München"

Beim Jedermann-Rennen am Vormittag hatten Kilian Bauer (SV Wacker Burghausen) und Sophia Ramsauer (Team Wohlleben) die Kurzdistanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) für sich entschieden, die Schnellsten im Sprint (500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, fünf Kilometer Laufen) waren Daniel Reindl (FC Sindelbach) und Franziska Richartz (Team Fitter Tec). Insgesamt waren rund 600 Starter am Sonntag dabei. Über allen thronte Simon Henseleit mit seinem Bundesliga-Sieg.

"Es war die perfekte Generalprobe für die EM in München", sagt Henseleit. Sein Heim-Rennen sei eins der schönsten seiner Karriere gewesen. "Von überall haben sie meinen Namen gerufen, Go Simon", das hat den Extra-Kick gegeben für den Sieg. In diesem Jahr hat Henseleit bereits den Europameistertitel in der U23 geholt, "das hat sportlich schon eine höhere Relevanz", sagt er, "aber alleine die Kulisse, die vielen Leute in Nürnberg, in der Bundesliga ist die Konkurrenz so stark, das ist auf jeden Fall in den Top drei meiner besten Rennen." Und das keine Viertelstunde weg von der eigenen Haustüre.

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