Handball-Bundesliga
Meisterkampf und Knorr-Abschied: Der letzte HBL-Spieltag
08.06.2025, 05:24 Uhr
Die Handball-Bundesliga steuert auf ein dramatisches und hochemotionales Saisonfinale zu. Sowohl im Meisterrennen als auch im Abstiegskampf ist noch nichts entschieden. Emotional dürfte es bei den Rhein-Neckar Löwen werden, denn ein absoluter Publikumsliebling verlässt die Bundesliga. Der letzte Spieltag im Überblick:
Wer wird deutscher Meister?
Gewinnen die Füchse Berlin erstmals die Meisterschaft oder verteidigt der SC Magdeburg seinen Titel? Dem Hauptstadt-Club reicht bei den Rhein-Neckar Löwen ein Remis, um die Tabellenführung vor dem großen Erzrivalen zu behaupten. Der SCM muss bei der SG BBM Bietigheim ran. „Jetzt sind es zwei Finger an der Meisterschale. Es gibt keine Zweifel in unserer Mannschaft“, sagte Berlins Welthandballer Mathias Gidsel. Beide Teams stehen bereits als Champions-League-Teilnehmer fest.
Dreikampf um den Klassenerhalt
Der VfL Potsdam steht bereits als Absteiger fest. Der TVB Stuttgart, HC Erlangen und Bietigheim kämpfen um die letzten zwei Bundesliga-Tickets. Aktuell steht Stuttgart auf Abstiegsplatz 17. Davor liegen die punktgleichen Erlanger. Auch Bietigheim (17 Punkte) ist noch nicht gerettet und dürfte im Spiel gegen Magdeburg ohnehin nur geringe Siegchancen haben. Erlangen trifft in der HSG Wetzlar auf einen Gegner auf Augenhöhe. Stuttgart empfängt Leipzig.
Emotionaler Knorr-Abschied
Bei den Rhein Neckar-Löwen reifte Juri Knorr vom hochbegabten Talent zum gestandenen Nationalspieler. Jetzt verlässt der 25 Jahre alte Publikumsliebling die Mannheimer und wechselt zum dänischen Top-Club Aalborg HB. Näher an der Familie, eine neue Sprache und Auftritte in der Champions League macht das für Knorr stimmige Gesamtpaket. „Die Löwen waren für mich der perfekte Ort. Ich hätte in den vergangenen vier Jahren nirgendwo lieber gespielt“, sagte Knorr vor seinem Abschiedsspiel.
Nationalspieler beendet Karriere
Abschiedstränen könnten auch in Kiel fließen. Denn dort will sich Patrick Wiencek mit einem Sieg gegen Eisenach in die verdiente Handball-Rente verabschieden. „Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es Sonntag laufen wird“, sagte der 36 Jahre alte Wiencek, der mit dem DHB-Team 2016 in Rio de Janeiro Bronze geholt hatte. Annähernd 500 Bundesligaspiele hat Wiencek seit 2008 für TuSEM Essen, den VfL Gummersbach und den THW Kiel absolviert.

Nach sechs Meisterschaften, dem Champions-League-Sieg 2020 und dem Pokalsieg vor wenigen Wochen hat Wiencek Legendenstatus in Kiel.
Torjäger
Die Torjäger-Krone ist Marko Grgic vom ThSV Eisenach nicht mehr zu nehmen. Mit 292 Treffern führt der deutsche Nationalspieler die Liste unangefochten vor Welthandballer Mathias Gidsel (265) an. Im Gegensatz zu seinem fünf Jahre jüngeren Kollegen erzielte Gidsel all seine Treffer aus dem Spiel. Den Bestwert in einer Saison hält übrigens der ehemalige Gummersbacher Kyung-Shin Yoon aus der Spielzeit 2000/01 mit 324 Toren.
