Michael Fuchs trainiert die Nationalkeeperinnen

10.10.2008, 00:00 Uhr
Michael Fuchs trainiert die Nationalkeeperinnen

© Händel

In der Noris kennt man den einstigen Keeper der Club-Amateure, der von 2000 bis 2005 auch Torwarttrainer der FCN-Profis war, nur unter seinem Spitznamen «Mix». Seit April 2007 ist er für Nadine Angerer & Co. zuständig – als erster fest angestellter Frauen-Torwarttrainer des DFB überhaupt.

«Ich hatte das Glück, dass ich von Andy Köpke mehr oder weniger dazu eingeladen wurde», erzählt Fuchs im NZ-Gespräch. «Ich hatte ihn in seinem letzten Jahr und meinem ersten Jahr als Torwarttrainer beim Club. Wir kennen uns mittlerweile sehr gut. Als Silvia Neid bei Joachim Löw anfragte, ob er jemanden wüsste für die Frauen-Nationamannschaft, hat der das an Andy weitergeleitet, und er hat mich vorgeschlagen», schildert der 38-Jährige den weiteren Verlauf.

Kultusministerium gab grünes Licht für den DFB

Da er sich damals mitten im Referendariat als Lehrer befand, waren Gespräche mit dem Kultusministerium notwendig, doch auch aus München gab es grünes Licht für Fuchs’ kurzfristige Berufspläne. Er konnte sein Referendariat unterbrechen, ohne dass bis dahin erbrachte Leistungen verfielen.

Seither hat Fuchs einiges erlebt: So war er beim Gewinn der Frauen-Weltmeisterschaft 2007 in Schanghai dabei, ebenso in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen, erneut in China. Ob er sich da selbst auch als Weltmeister fühlt? «Wahrscheinlich nicht so, wie sich die Spielerinnen fühlen. Es ist ein tolles Erlebnis, dabei zu sein – man lernt unheimlich viel, sieht sehr viel, und natürlich ist es ein Erfolg, den man gerne mitnimmt und der einem auch sehr viel bedeutet», meint der Coach. Aber es sei auf der Bank schon etwas anderes, als auf dem Platz zu stehen und den unmittelbaren Druck im Spiel zu empfinden, schränkt er ein.

Noch frisch sind die Erinnerungen an Olympia. «Vom Land haben wir wohl mehr mitbekommen als die meisten anderen Olympioniken, weil wir in fünf verschiedenen Städten gespielt haben. Vom Olympischen Dorf haben wir leider nur sehr wenig mitbekommen, weil wir nur drei Tage dort waren», berichtet Fuchs. Und auch bei den Eindrücken von Land und Leuten schränkt er ein: «Man bekommt nicht sehr viel mit, weil man immer im Hotel ist oder auf dem Trainingsplatz. Außerdem waren bei Olympia die Sicherheitsbestimmungen relativ streng. Es wurde dort sehr gut auf einen aufgepasst», erzählt der angehende Lehrer, der auch für die NZ aus Peking berichtete.

Schon seit seit dem Jahr 1999 arbeitet der frühere Keeper der Club-Amateure als Trainer für den 1. FC Nürnberg. Heute betreut er bei «seinem» Verein die Junioren-Torwarte. «Mir macht beides sehr viel Spaß. Die Jugend-Torwarte trainiere ich seit 1999, habe sie auch in den Jahren, als ich bei den Profis gearbeitet habe, weiter trainiert. Sie liegen mir besonders am Herzen, und deswegen wollte ich auch hier weitermachen.»

Der Club habe die Lösung akzeptiert, die Fuchs im vergangenen Jahr vorschlug, als er wusste, dass er sehr viel mit DFB-Teams unterwegs sein würde. Schließlich arbeitet er auch mit den Torfrauen der nationalen Nachwuchsteams. «Wenn ich hier bin, mache ich das Torwarttraining. Wenn ich nicht hier bin, macht das Training Martin Scharrer, der gewissermaußen mein Lehrling ist», verrät Fuchs. Außerdem sei noch Klaus Mösle mit von der Partie, «und wir drei bilden ein gutes Team, das es auch gut auffangen kann, wenn ich unterwegs bin».

In den nächsten Wochen müssen die jungen FCN-Keeper – von der «U12» bis zu den A-Junioren – allerdings auf «Mix» Fuchs verzichten: Zunächst bereitet er sich mit seinen Schützlingen bei den «U17»-Juniorinnen auf die Weltmeisterschaft vor, die im fernen Neuseeland stattfindet und bis 16. November dauert. Dann folgt ein fliegender Wechsel, denn unmittelbar danach, ab dem 19. November, steht die Weltmeisterschaft der «U20»-Juniorinnen in Chile an.


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