Über 2000 Zuschauer beim Christmasgame

73:78: Bitteres Ende für die Nürnberg Falcons an einem stimmungsvollen Abend

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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26.12.2022, 19:09 Uhr
Nicht zu stoppen: Nürnbergs Thomas Wilder (rechts) und Kirchheims Richard Williams lieferten sich ein packendes Duell, das bessere Ende hatte Williams.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Nicht zu stoppen: Nürnbergs Thomas Wilder (rechts) und Kirchheims Richard Williams lieferten sich ein packendes Duell, das bessere Ende hatte Williams.

Ein Jahr zuvor hatte es der Spielplan nicht besonders gut gemeint mit Nürnbergs besten Basketballern. Den ersten und den zweiten Weihnachtsfeiertag verbrachten die Falcons im Bus Richtung Bremerhaven. Als kleine Entschuldigung der Liga bekam Nürnberg diesmal ein Christmasgame, erstmals in der noch jungen Geschichte der Kia Metropol Arena lockte das über 2000 Menschen an.

Einen Heimsieg bekamen die Debütanten auf den Rängen beim 73:78 (38:41) zwar nicht zu sehen, dafür aber immerhin ein bis in die Schlusssekunden mitreißendes Basketballspiel.

Nach drei Siegen in Folge durfte die Mannschaft von Derrick Taylor den Auftritt mit großem Selbstvertrauen angehen, Thomas Wilder unterstrich dies und traf gleich den ersten Dreier, danach stellte vor allem Rocky Kreuser sein persönliches Selbstvertrauen unter Beweis. Der Center erzielte die nächsten acht Nürnberger Punkte, dann kam den Gastgebern aber etwas der Schwung abhanden.

Daddy Cool ignoriert seinen Spitznamen

19:19 stand es nach neun Minuten, weshalb Taylor seinen Spitznamen ignorierte und eine Auszeit beantragte. Dass es am Ende des ersten Viertels trotzdem laut wurde in der Arena, lag an den Stimmungsaufhellern von Jonathan Maier, der den Ball spektakulär in den Korb stopfte, und Tim Köpple, der filigran per Buzzerbeater traf.

In die zweite Halbzeit ging trotzdem Kirchheim mit einer knappen Führung. Nach Kreusers starkem Start hatten die Gäste die Zone dicht gemacht und die Falcons so zu vielen Distanzwürfen gezwungen, die aber nur Sebastian Schröder gewohnt hochprozentig verwandelte. Dazu kam eine einigermaßen schläfrige Pick'n'Roll-Verteidigung, die Taylor selbst in der Trainingseinheit am 25. Dezember nicht akzeptiert hätte.

Zu wenig Unterstützung für Thomas Wilder

Die Falcons brauchten also Ideen, um diejenigen zu beeindrucken, die zum ersten Mal die zweite Basketball-Bundesliga aus der Nähe kennen lernen wollten. Nach zwischenzeitlich neun Punkten Rückstand im dritten Abschnitt hatte Taylor eine Idee und beorderte Maxime Boursiquot in seinem möglicherweise letzten Spiel für Nürnberg zurück aufs Feld, um Kirchheims Regisseur Richard Williams den Spaß zu nehmen.

Das funktionierte erstaunlich gut, kurz nach Beginn des letzten Viertels war die Begegnung wieder ausgeglichen und die Stimmung der Zuschauerzahl angemessen. Leise oder gar besinnlich wurde es nun nicht mehr im Nürnberger Südwesten. Beide Teams tauschten Körbe und Fouls wie Boxer Schläge aus und hätte Thomas Wilder in dieser maximal wilden Schlussphase etwas mehr Unterstützung bekommen, wäre vielleicht sogar ein Happy-end drin gewesen.

Nürnberg: Wilder 22, Schröder 16, Kreuser 13, Ramanauskas 8, Krimmer 5, Köpple 4, Gille 3, Maier 2, Boursiquot, Feneberg.

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