Bitterer Beigeschmack beim Zuschauerrekord
73:87 gegen Bochum: Nürnberg Falcons verlieren letztes Heimspiel der Saison
23.04.2023, 17:45 Uhr
Als am späten Sonntagnachmittag in der Kia Metropol Arena gerade das Licht heruntergedreht worden war, um Nürnbergs Basketballer einzeln aufs Parkett zu rufen, waren die Playoff-Hoffnungen der Falcons knapp 500 Kilometer nördlich gerade pulverisiert worden. In letzter Minute sicherten sich die Eisbären Bremerhaven den Sieg im Heimspiel gegen die Gladiators Trier - und waren den Falcons somit in der Tabelle uneinholbar enteilt.
Für die Mannschaft von Derrick Taylor ging es in diesem letzten Heimspiel gegen die SparkassenStars aus Bochum also nur noch darum, sich ordentlich von den eigenen Fans zu verabschieden. Und natürlich darum, an einem möglichst guten Platz in der Abschlusstabelle zu arbeiten.
Gedanklich in den Sommerferien
Für die Gäste wiederum ging es an diesem vorletzten Spieltag der Hauptrunde noch um den Traum von der K.o.-Runde aufrecht zu erhalten, umso erstaunlicher gestaltete sich der Auftakt in die Partie.
Nürnberg legte los als ginge es um alles, Bochum wirkte gedanklich wie in den Sommerferien. Nach gerade einmal 75 Sekunden bat Bochums Trainer Felix Banobre beim Stand von 7:0 für die Falcons zur Auszeit. Mit etwas Verspätung zeigte das Wirkung. Die Falcons verloren völlig den Faden, Bochum drehte das Spiel und lag im zweiten Viertel zwischenzeitlich mit 19 Punkten in Führung. Zwei spektakuläre Blocks und einige gute Aktionen von Jonathan Maier sorgten immerhin dafür, dass der Rückstand bis zur Halbzeitpause wieder auf zehn Zähler schmolz: 42:52.
Auch gegen Bochum fehlt es an Konstanz
Wer noch nach einem Beispiel dafür gesucht hatte, warum dieser zweifelsohne sehr talentierte Nürnberger Jahrgang nach dem Auftritt in Trier am kommenden Wochenende nicht um den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga spielen darf, der bekam es an diesem Sonntagabend geliefert. Tolle Spielzüge wechselten sich mit katastrophalen Fehlpässen ab, intensive Verteidigungsarbeit mit schlafmützigen Sequenzen - den Falcons der Saison 2022/23 fehlt und fehlte es bis zuletzt an Konstanz.
Bochum spielte dagegen mit der Überzeugung, zu den besten acht Teams der Pro A zu gehören. Nach dem Fehlstart ließen es der VfL Dreier regnen, Tarontate Crockett gelang das seltene Kunststück in einem Angriff sieben Punkte zu erzielen. Nürnbergs Comeback-Versuch im zweiten Abschnitt wehrten sie im dritten erfolgreich ab, vor dem vierten war die Bochumer Führung äußerst komfortabel (70:54) und ging es in den letzten zehn Minuten für die Falcons nur noch darum, die 2512 Zuschauerinnen und Zuschauern von einer Rückkehr in die Arena im Herbst zu überzeugen. Für mehr reichte es beim 87:73 (18:29, 23:24, 18:12, 17:19) nicht mehr.
Der neue Zuschauerrekord und die Vertragsverlängerung von Tim Köpple am Vortag waren somit die guten Nachrichten aus Nürnberger Sicht.
Nürnberg: Maier 16 Punkte, Ramanauskas 11 (8 Assists), Krimmer 10, Schröder 9, Wilder 9, Kreuser 8, Gille 4, Köpple 3, Feneberg 3.
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