Obacht Club! Die Schanzer schielen auf Leibold

13.6.2016, 09:41 Uhr
Zack, das war der erste Streich! Auf St. Pauli traf Tim Leibold im Liga-Betrieb erstmals für seinen Club.

© Sportfoto Zink / DaMa Zack, das war der erste Streich! Auf St. Pauli traf Tim Leibold im Liga-Betrieb erstmals für seinen Club.

"In Tim Leibold haben wir einen jungen und talentierten Spieler verpflichtet, der gut in unsere Philosophie, Spieler weiter zu entwickeln, passt", sagte vor der letzten Spielzeit also Martin Bader, seinerzeit noch Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg. Und Tim Leibold, der vor seinem Club-Engagement bereits bei den Profis des VfB Stuttgart mittrainiert hatte, beim Damals-Noch-Erstligisten aber nur in der der damals noch drittklassigen Zweitvertretung aufgeboten wurde, entwickelte sich weiter. Schnell, zum Vorteil seines neuen Arbeitgebers und entsprechend der Qualitäten, welche der FCN bei ihm erkannt hatte.

Hatte den heute 22-Jährigen zu Saisonbeginn noch eine Verletzung lahmgelegt, gehörte der dynamische Linksfuß ab dem vierten Spieltag folglich zum Nürnberger Stammpersonal. Und Leibold wurde immer besser. Egal, ob ihn Trainer René Weiler ihn als Außenverteidiger, versetzt im defensiven Mittelfeld oder davor auf der linken Bahn aufstellte. Was dem Club-Coach neben seiner Flexibilität am gebürtigen Böblinger gefällt ist seine "aufsässige" Zweikampfführung. Leibold rackerte, kurbelte an, scheute sich vor keinem Duell. Ein Grund, warum der 1,74-Meter-Youngster seinem Club aufgrund von Gelbsperren auch zweimal fehlen sollte.

Doch der Dauerläufer kämpfte nicht nur, sondern entwickelte zusehends auch spielerischen Esprit und Torgefahr. Ende November netzte Leibold ein erstes Mal ein, eiskalt vor der St.-Pauli-Kiste, beim 4:0-Auswärtcoup am Millerntor. Bereits am nächsten Spieltag gegen Paderborn nutzte der Schwabe seine linke Klebe, um beim 2:1 gegen Paderborn den zweiten Club-Treffer beizusteuern. Ende Oktober bereits hatte es Leibold im Pokal krachen lassen - beim rauschhaften 5:1 gegen Düsseldorf war er der beste Nürnberger. Auf dem linken Flügel aufgeboten leitete er das erste Club-Tor mit einem couragierten Alleingang vor und stellte selbst auf 4:0.

Auch in der Rückrunde blieb der Ex-Stuttgarter ein formstarker Faktor im Franken-Spiel und ein Aktivposten des Altmeisters. Leibold traf noch einmal gegen Duisburg und nochmals beim furiosen 6:2 gegen Union Berlin, an dem er auch mit zwei Torvorlagen partizipierte. Spätestens jetzt - und das ist verständlich - waren auch klassenhöhere Vereine auf den vielseitig einsetzbaren Premiumnürnberger aufmerksam geworden.

Der kicker kennt die FCI-Notizen

Der Club hat den früheren U20-Nationalspieler mit einem Vertrag bis 2018 ausgestattet. Über das Interesse von Erstligisten an Leibold wurde gelegentlich bereits berichtet. In seiner Montagsausgabe legt der kicker nun nach. Der 22-Jährige "steht bei Ingolstadt auf dem Zettel - und nicht nur dort", heißt es da. In die Bundesliga wollte Leibold aber schon zu VfB-Zeiten. Mit dem FCN, bei dem sich der Schwabe wohlfühlt, hat er es nun fast geschafft. Aber eben nur fast. Es bleibt also abzuwarten, wo sich seine Entwicklung weitergeht.

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