Petrak, Füllkrug, Burgstaller! Auch Leipzig zerschellt am FCN

20.3.2016, 15:23 Uhr
Welt, lass dich umarmen! So feiert ein Spitzenreiter-Bezwinger.

© Sportfoto Zink / MaWi Welt, lass dich umarmen! So feiert ein Spitzenreiter-Bezwinger.

Dass nicht immer alles so schön war in dieser Saison, daran wurde der 1. FC Nürnberg am Sonntagnachmittag mal wieder erinnert: Zu Gast war der Spitzenreiter aus Leipzig, wo der Club in der Hinrunde das letzte Mal verloren hatte. Es folgten 16 Spiele ohne Niederlage, weshalb das erneute Aufeinandertreffen mit dem Fußballkonzern nun tatsächlich zu einem Spitzenspiel geworden war. Der Dritte empfing den Ersten, 40.860 Zuschauer waren gekommen – und sahen tatsächlich ein Zweitligaspitzenspiel, das der Club vollkommen verdient mit 3:1 (0:0) für sich entschied und damit den Rückstand auf Leipzig auf erstaunliche drei Punkte verringerte.

Der Respekt vor dem Bald-Bundesligisten war enorm in Nürnberg, zumindest vor dem Anpfiff. Dass Leipzig während der Nürnberger Serie sogar noch drei Zähler mehr gesammelt hatte, sagte René Weiler, sei Beleg genug für die außerordentliche Klasse der Sachsen. Auf dem Platz war dann allerdings von diesem Respekt nur wenig zu sehen bei den Nürnbergern, für die Even Hovland und Ondrej Petrak bei Anpfiff auf dem Platz standen, weil Dave Bulthuis (gesperrt) und Patrick Erras (verletzt) fehlten.

Drei Minuten waren absolviert, als Hovland nach einem Freistoß von Sebastian Kerk das Tor per Kopf nur knapp verfehlte. In der Folge kontrollierte der Gastgeber die Partie gegen erstaunliche zurückhaltende Leipziger, ohne sich zunächst wirklich gute Gelegenheiten zu erspielen. Erst nach einer halben Stunde wurde der Club wieder gefährlich, Kerk stellte mit seinem Freistoß aus knapp 30 Metern Peter Gulacsi vor eine ernsthafte Prüfung. 60 Sekunden später bediente Guido Burgstaller erneut Kerk, der aus elf Metern das Tor verfehlte. Und weil Kerk jetzt gut drauf war, hätte er in der 40. Minute noch einen Elfmeter bekommen müssen, als er Marcel Halstenberg den Ball vom Fuß klaute und dann zu Boden ging.

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Dummerweise war Schiedsrichter Felix Zwayer weniger gut drauf und ließ die Partie laufen. "Wir sind besser", sagte der gesperrte Bulthuis in der Pause, "aber wir müssen ein Tor machen." Die erste Gelegenheit, diese Vorgabe in die Tat umzusetzen, hatte direkt nach Wiederbeginn Laszlo Sepsi, dessen Schuss aus elf Metern allerdings noch abgefälscht wurde. Nach 49 Minuten folgte dann die beste Nürnberger Chance, als Burgstaller nach einem schnellen Angriff Füllkrug bediente, der den Ball im Strafraum und auf dem freien Weg in Richtung Tor aber nicht kontrollieren konnte.

Leipzigs teuren Sturm konnte drei Minuten später die Nürnberger Defensive nicht kontrollieren: Miso Brecko machte nicht mit beim Versuch, eine Abseitsfalle aufzubauen, Yussuf Poulsen durfte alleingelassen den alleingelassenen Davie Selke bedienen: 0:1. "Leipzig", das hatte Bulthuis in der Pause auch noch gesagt, "macht immer ein Tor." Dass er nun bestätigt worden war, ließ erste einmal die Stimmung sinken im Frankenstadion.

Lange dauerte die Irritation auf den Rängen aber nicht, weil sich der Club auf dem Platz nicht irritieren ließ. Nach 69 Minuten und einem Eckball belohnte Petrak das engagierte Spiel, als er aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich traf. Sechs Minuten später hatte Nürnberg das Spiel gedreht, weil Füllkrug eine erneute Burgstaller-Vorarbeit diesmal wuchtig vollendete. Die Stimmung war nun mindestens ausgelassen – und blieb das auch bis zum Ende. Kurz vor Schluss durfte noch Jürgen Mössmer seine Comeback geben, Guido Burgstaller traf zum 3:1: Die Saison des 1. FC Nürnberg ist weiterhin eine schöne, eine sehr schöne.

+++ Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen+++

1. FC Nürnberg: Rakovsky - Brecko, Margreitter, Hovland, Sepsi - Kerk (87. Mössmer), Petrak (80. Polak), Behrens, Leibold (63. Blum) - Füllkrug, Burgstaller

RB Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg - Ilsanker, Khedira - Sabitzer (62. Jung), Forsberg - Poulsen, Selke

Tore: 0:1 Selke (52.), 1:1 Petrak (70.), 2:1 Füllkrug (75.), 3:1 Burgstaller (90. +3) | Gelbe Karten: Behrens, Hovland, Polak - Halstenberg, Orban, Selke | Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) | Zuschauer: 40.860.

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