Pinola hofft weiter auf einen Anruf vom 1. FC Nürnberg

24.5.2017, 17:23 Uhr
Heimweh: Javier Pinola mit seinem Sohn Juan Ignacio im Nürnberger Stadion, dort würde er zu gerne wieder spielen.

© Sportfoto Zink / MaWi Heimweh: Javier Pinola mit seinem Sohn Juan Ignacio im Nürnberger Stadion, dort würde er zu gerne wieder spielen.

Der Sommerurlaub fällt diesmal kurz aus für Javier Pinola. Pinola wird Fußball spielen. Eines der größten Spiele, das es gibt, findet am 9. Juni in Melbourne statt: Argentinien trifft auf Brasilien. Zum Aufgebot der argentinischen Seleccion gehört wieder: Javier Pinola, er fliegt anschließend weiter nach Singapur, dort spielt Argentinien am 13. Juni gegen die Auswahl des Gastgebers.

Ebenfalls im Flieger sitzen einige der glitzerndsten Sterne des Weltfußballs, Lionel Messi, Gonzalo Higuain, Angel Di Maria, Paulo Dybala – Javier Pinolas Spielkameraden auf einer Testspielreise, die die Albiceleste vorbereiten soll auf den Endspurt der WM-Qualifikation für Russland 2018, gegen Uruguay, Venezuela, Peru und Ekuador. Es sieht nicht glänzend aus, Argentinien liegt als Fünfter nur auf dem Playoff-Rang der Südamerika-Gruppe, ein Punkt fehlt auf Platz vier, der die sichere Qualifikation bedeuten würde.

Es herrscht wieder einmal einiges Durcheinander beim WM-Zweiten von 2014, Nationaltrainer Edgardo Bauza ist ob der Qualifikations-Malaise im April gefeuert worden, der zum Wunschnachfolger auserkorene Jorge Sampaoli vom FC Sevilla will zwar kommen, ist aber noch nicht da.

An Pinolas Tauglichkeit für die Mission bestehen derweil offenbar keine Zweifel. Seit seiner Rückkehr nach einer neunmonatigen Pause wegen eines Schienbeinbruchs geht es auch bei Rosario Central wieder voran, von seither elf Spielen mit Abwehrchef Pinola gewann Rosario acht und verlor nur zwei, zuletzt bei San Lorenzo, dem Lieblings- und Heimatverein des Papstes, bei dem Franziskus die erträumte Fußball-Karriere verwehrt blieb. Ein "Pata dura", hat der Heilige Vater einmal erklärt, sei er leider gewesen, einer mit zu steifen Beinen – zwar begeistert am Ball, aber dabei nicht mit besonderem Talent gesegnet.

Der Traum von der Rückkehr zum Club

Javier Pinolas Beine sind unterdessen auch mit seinen 34 Jahren wieder sehr beweglich, er fühlt sich fit und belastbar, und ginge es nach ihm, würde er quasi ab Singapur nach Nürnberg fliegen – und am 19. Juni beim Trainingsauftakt seines Herzensvereins am Valznerweiher dabei sein. Sein Angebot steht, eine Ablösesumme, sagt Pinola, sei mit Rosario seiner Meinung nach ohne größere Klimmzüge verhandelbar, sein eigenes Gehalt Nebensache. Hauptsache Nürnberg.

Zehn Jahre hat Pinola für den 1.FC Nürnberg gespielt, bis 2015, meistens als Linksverteidiger, nicht selten, zum Beispiel im Aufstiegsjahr 2008/09, als Innenverteidiger – jener Position, auf der er in Rosario spielt, bedacht mit durchgehend guten Kritiken. Die Rückkehr nach Nürnberg, das hat Pinola erklärt, ist sein großer Wunsch für den Karriereherbst.

Ob der in Erfüllung gehen könnte, liegt zunächst einmal am Club – nur weiß niemand, ob man sich dort ernsthaft mit Pinola befasst. Sportvorstand Andreas Bornemann hat sich noch mit keinem Wort dazu geäußert, auch auf Anfrage nicht, Trainer Michael Köllner beließ es bei herzlich-warmen Worten zu Pinolas Vergangenheit in Nürnberg – und dem Verweis darauf, dass man auf der Linksverteidiger-Position auch perspektivisch gut besetzt sei. Für die Innenverteidigung gilt das nicht unbedingt. Über alles, sagt Javier Pinola, könne man reden. Sicher ist bisher nur: Auf seinem deutschen Mobiltelefon ist er noch gut erreichbar – auch unterwegs.

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