Pleite am Valznerweiher: Club unterliegt Regensburg

7.10.2016, 17:20 Uhr
Rurik Gislason gehörte zu den Akteuren, die sich im Testspiel nicht aufdrängen konnten.

© Sportfoto Zink / WoZi Rurik Gislason gehörte zu den Akteuren, die sich im Testspiel nicht aufdrängen konnten.

Mit zwei Siegen im Rücken hatte der 1. FC Nürnberg allen Grund, positiv in das Testspiel gegen den Drittligisten Jahn Regensburg zu gehen. Mit einem klassischen 4-4-2 und einigen Veränderungen im Vergleich zum Heimsieg gegen Union Berlin wechselte Club-Trainer Alois Schwartz zwar fleißig durch, ging aber wenig Risiko.

Der Club begann schläfrig, die Gäste erwischten den klar besseren Start. Bereits in der zweiten Spielminute stand der Ex-FCN- und -Kleeblatt-Stürmer Jann George frei vor Club-Keeper Patrick Rakovsky, der den Ball in höchster Not an die Latte lenken konnte. Evseev klärte den darauffolgenden Nachschuss gerade noch von der Linie. Im Gegenzug hatte Jakub Sylvestr dann die Führung auf dem Schlappen - der Slowake schoss den Ball aber am rechten Pfosten vorbei. "Den könnte er auch machen", merkte Schwartz nach dem Spiel an.

Regensburg geht in Front

In der achten Minute dann der Gegentreffer: Einen Freistoß von links verwandelte George per Kopf zum 1:0-Führung für den SSV. Die Abwehr der Oberpfälzer stand gut, wurde von der FCN-Offensive aber auch kaum beansprucht. Und wenn es dem Club dann mal gelang, sich hochkarätige Chancen zu erarbeiten, scheiterte der Zweitligist vor dem gegnerischen Tor. Sylvestr vergab erneut die Chance auf den Ausgleich, als er eine schöne, hohe Flanke Evseevs direkt in die Arme von Jahn-Torhüter Philipp Pentke köpfte.

Nach 26 Minuten musste erneut Rakovsky zugreifen, als er eine gute Chance der Gäste zur Ecke parierte. Die darauffolgende Ecke nutzte Regensburg dann allerdings zum zweiten Treffer durch Marc Lais per Kopfball.

In der 36. Minute kam es dann zum Aufreger im Strafraum: Jakub Sylvestr stieg zum Kopfball hoch, wurde von seinem Gegenspieler aber mit beiden Händen gestoßen und aus dem Gleichgewicht gebracht. Der erwartete Pfiff blieb aus - hier hätte es gut und gerne Strafstoß geben können. Pech für den FCN, der zur Pause auch höher hätte zurückliegen können. Nach schwacher Leistung lag der Club zur Pause verdient mit 0:2 hinten.

Engagiert aus der Kabine

Nach der Halbzeit kam Nürnberg deutlich engagierter aus der Kabine und war von da an spielbestimmend, ohne aber zu großen Chancen zu kommen. Gleich sechs Wechsel hatte Schwartz zur Pause getätigt, die sich im Spielverlauf bemerkbar machten.

Guido Burgstaller verpasste den Anschlußtreffer nach Zuspiel von Tim Matavz in der 67. Minute und setzte kurz darauf eine gute Chance neben den rechten Pfosten, Matavz und Knezevic droschen ihre guten Gelegenheiten über das Tor. Einen sehenswerten Freistoß von Tobias Kempe lenkte der Regensburger Keeper über die Latte.

Regensburg zog sich in der Folge zurück und hoffte darauf, mit Kontern für die Entscheidung zu sorgen. Für Spannung sorgte der FCN erst in der 87. Spielminute: Matavz schlug eine Flanke von der linken Seite genau auf Burgstaller, der das Leder aus kurzer Distanz zwischen die Beine des Torhüters ins Tor schob.

Der Club drängte nun vehement auf den Ausgleich, Burgstaller wollte sich für das Zuspiel zum 1:2 revanchieren und legte nun Matavz eine gute Chance auf, der scheiterte aber einmal mehr am Regensburger Schlussmann. So blieb es beim 1:2-Endstand.

Schwartz kann sich die Leistung "nicht erklären"

Im Testspiel erhielten die Reservisten ihre Chance, konnten sich aber nicht aufdrängen und blieben hinter den Erwartungen zurück. Entsprechend angefressen reagierte auch Schwartz: "Wenn ich zweite Liga spielen will, muss ich mich anders präsentieren. Ich kann mir nicht erklären, warum die Leistung so gezeigt wurde", schimpfte der 49-Jährige über seine Mannschaft, die vor allem im ersten Spielabschnitt erhebliche Schwächen im Kombinationsspiel offenbarte.

Gleichzeitig sah der Nürtinger aber eine positive Reaktion seiner Mannschaft. "Mit der zweiten Halbzeit können wir zufrieden sein, da haben wir viel mehr Engagement gezeigt", so der Club-Trainer. Er wies aber dennoch darauf hin, dass er sich von einigen Spielern mehr erwartet hätte: "Viele Spieler heben immer den Finger und wollen zur ersten Elf dazu gehören, wenn sie sich dann aber so präsentieren, bin ich davon nicht angetan".

1. FC Nürnberg: Rakovsky - Evseev (46. Lippert), Bulthuis, Löwen, Kammerbauer - Petrak, Kempe (46. Hercher), Gislason (46. Knezevic), Parker (46. Möhwald) - Sylvestr (46. Burgstaller), Teuchert (46. Matavz)

Jahn Regensburg: Pentke - Hein, Lais, Knoll, Nandzik, Saller, Geipl - George, Pusch, Dzalto - Ziereis

Tore: 0:1 George (8.), 0:2 Lais (26.), 1:2 Burgstaller (87.) | Schiedsrichter: Benjamin Brand | Gelbe Karte: Pusch

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