Radballer schwören auf Erika Mladys Geheimtee

26.4.2017, 10:48 Uhr

Mit 18 Jahren trat sie 1956 als Erika Schafhauser dem Verein bei. Dort entdeckte sie ihre Liebe zum Radpolo und zu Walter Mlady, den sie 1959 heiratete und der nach seiner aktiven Karriere über viele Jahre als Vereinsvorsitzender die Grundlage für die heutigen Erfolge gelegt hat.

Bis zu seinem Tod 2004 immer an seiner Seite, in der Familie und im Verein, ist die heute 78-Jährige eine jener vielen für das Miteinander wichtigen guten Seelen; vor allem jedoch buchstäblich als Mutter beziehungsweise Großmutter maßgeblich an der Entwicklung des RMC zu einem Aushängeschild des deutschen Radballs beteiligt.

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Völlig ohne ein bisschen Chronik des Mlady-Clans geht es dabei nicht, alles über die vom Radball (männlich) und Radpolo (weiblich) infizierte Familie würde den Rahmen sprengen. Nur so viel: Zwei bayerische Meistertitel zusammen mit Elfriede Schmidt waren ihre größten sportlichen Erfolge – kurios und wohl einmalig: den zweiten Titel nach 1964 errang sie erst nach 22 Jahren Pause im Jahr 1988, im Jahr ihres 50. Geburtstages und wieder mit Elfriede Schmidt.

Die Söhne Peter und Kurt, Nachfolger des Vaters an der Vereinsspitze, holten die ersten bayerischen Radball-Titel nach Stein. Sieben der acht Enkelkinder, auch von Tochter Marianne, spielen noch oder haben erfolgreich Radball und Radpolo gespielt – bis hin zum deutschen Meistertitel und WM-Bronze 2016.

Und die "Verwöhn-Oma", wie sie einer ihrer Enkel genannt hat, gehörte immer dazu. Drei Jahrzehnte als Trainerin, noch länger bei jedem Heimspieltag mit für die Verpflegung der Gäste zuständig, nahezu bei jedem der Großfamilie Hallenradsport weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannt und beliebt.

Ein bisschen kürzer treten ist inzwischen zwar angesagt, aber eines lässt sich Erika Mlady hoffentlich noch lange nicht nehmen: ihre spezielle und geheime Teemischung, und zwar gleich in zweistelligen Literportionen. Die kocht sie nach wie vor vor jedem Heim- und Auswärtsturnier, früher für die Söhne und jetzt für die Enkel.

Ohne dieses Elixier rollt kein Ball bei den Mladys, inzwischen sogar abgesegnet von einer Ernährungsberaterin des Bundes Deutscher Radfahrer. Das aber hatte keinen Einfluss auf ihre Ehrung.