Realist Kleine hat große Sorgen

20.1.2007, 00:00 Uhr
Realist Kleine hat große Sorgen

© Zink

Mit Stefan Reisinger dürfte einer ganz besonders auf das Spiel brennen. Stand der 25-Jährige in jüngster Vergangenheit doch ob seiner übersichtlichen Torausbeute von einem Treffer bei 14 Einsätzen in der Kritik. Im Trainingslager zeigte er sich aber wesentlich agiler, wenngleich die von ihm ausgehende Torgefahr keinen Abwehrspieler um den Schlaf bringen muss. Gegen seinen Ex-Verein ist er neben Mustafa Kucukovic aber erste Wahl.

«Mir wäre es lieber, wenn wir unsere Positionen in der Tabelle tauschen könnten», sagte Reisinger, der sein Team in der Außenseiterrolle sieht. Die «Löwen» haben bisher lediglich eines ihrer acht Heimspiele verloren und die letzten vier allesamt gewonnen, während Fürth nur eine seiner letzten acht Partien gewinnen konnte. Außerdem dürfen die Gastgeber noch davon träumen, was für das «Kleeblatt» längst nur noch Utopie ist: aufsteigen. «Es wird sicher nicht einfach für uns, natürlich auch, weil die Vorbereitung nicht so gut gelaufen ist», sagte Reisinger.

Finstere Miene bei Kapitän Thomas Kleine

Der Gesichtsausdruck von Thomas Kleine vor dem gestrigen Training sprach Bände und machte die Schwere des Unterfangens deutlich. Um sicher zu gehen, dass auch seine Mitspieler wissen, was auf sie zu kommt, artikulierte er es aber noch einmal: «Wir sind in einer schwierigen Situation, stehen unter Zugzwang und brauchen die Punkte dringend», sagte Kleine, dem die Außenseiterrolle gar nicht gefällt: «Das zeigt doch nur, dass wir in der Tabelle schlecht stehen. Aber wir fahren hin, um nicht als Verlierer zurückzukommen.»

Die Ergebnisse aus den drei Testspielen im Trainingslager gaben noch keinen Grund zur Hoffnung. «Wir haben zwar alle gut gearbeitet, aber ob uns das weitergebracht hat, werden wir erst am Sonntag sehen», sagte Kleine, der seine furchterregende schwarze Maske in der Kabine lassen kann. Sein zweimal gebrochenes Nasenbein benötigt diesen Schutz nun nicht mehr.

Bei den «Löwen» vertritt Stephan Loboué erneut den dann noch für eine Partie gesperrten Stammtorhüter Borut Mavric. Trainer Möhlmann wird den 19-jährigen Daniel Adlung erstmals in einem Punktspiel auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz bringen. Zwar wurde zuletzt auch Daniel Felgenhauer auf dieser Position getestet, aber Möhlmann machte noch konditionelle Rückstände bei dem eigentlich ausgemusterten Mittelfeldspieler aus. Rund 1300 Fürther Anhänger werden den Verein in der Münchner Allianz Arena unterstützen.

Angreifer Roland Stevko, der den Verein verlassen soll, aber noch einen Vertrag bis 2009 besitzt, ist ab sofort für das Amateurteam spielberechtigt. Der «durchgefallene» Slowake trainiert bis auf weiteres bei der Mannschaft von Reiner Geyer mit.

München: Hofmann - Ghvinianidze, Hoffmann, Berhalter, Schäfer - Ziegenbein, Baier, D. Schwarz, Milchraum - Vucicevic, di Salvo / Fürth: Loboué - Adlung, Kleine, Mijatovic, Achenbach - Timm, Judt, Andreasen, Fuchs - Reisinger, Kucukovic / SR: Kinhöfer (Herne).

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