Lauf-Serie "Wegweiser"

Rund um Eggolsheim: Jeder Kilometer ist bares Geld

13.6.2021, 05:46 Uhr
Rund um Eggolsheim: Jeder Kilometer ist bares Geld

© Holger Peter, NN

Im Ortsteil Rettern wohnt "Parzi", wie ihn jedermann nennt - und er hätte so nahe an der Fränkischen Schweiz jederzeit auch eine Strecke mit vielen Höhenmetern auswählen können. Direkt vor der Haustür liegt beispielsweise die 506 Meter hohe Retterner Kanzel mit Walberla-Blick. Doch von den vielen Laufrouten im Umkreis suchte er sich eine eher flache Variante aus.

Aber die 12,3 Kilometer lange Runde hat auch einiges an Abwechslung zu bieten: Schotter und Asphalt im Wechsel als Untergrund, Wege entlang des Sittenbachs und des Eggerbachs, einmal durch ein kleines Wäldchen, ansonsten durch Wiesen und auch kurz auf einer (wenig befahrenen) Straße, wobei die Orte Rettern, Kauernhofen und Eggolsheim nur gestreift werden.



Auch am Eggolsheimer Sportzentrum geht es vorbei. Da darf sich Parzefall jedes Mal besonders freuen, denn dort entsteht demnächst die neue Kegelanlage des SKC, bei dem er Trainer der Landesligaherren ist.

Hier geht es zu Lieblingsstrecke von Michael Parzefall.  © OpenStreetMap-Mitwirkende

Hier geht es zu Lieblingsstrecke von Michael Parzefall. © OpenStreetMap-Mitwirkende © OpenStreetMap-Mitwirkende

Kegeln und Joggen?

Kegeln und Joggen passt eigentlich nicht wirklich zusammen, weiß der 37-Jährige. Aber ihn hatte das Lauffieber schon früh gepackt. Mit 20 lief er erstmals den Fränkische-Schweiz-Marathon, mit 27, 28 fing er an, richtig zu trainieren. Seine Marathon-Bestzeit steht bei 3:09 Stunden. "Die drei Stunden habe ich irgendwie nicht geknackt, darum bin ich auf längere Distanzen umgestiegen", sagt Parzefall. Beim Erstversuch über 100 Kilometer musste er allerdings bei Kilometer 71 aufgeben. Nach einer derzeit anstehenden beruflichen Fortbildung will er das Thema nochmals angehen, diesmal "just for fun".

Apropos Freude: Mit seiner Aktion "Spendenläufer" hat er in zwei Jahren über 4000 Euro für die Thomas-Benjamin-Kinle-Beratungsstelle in Fürth erlaufen, die Familien mit Kindern mit Down-Syndrom unterstützt. "Ich laufe, Du spendest" lautet das Motto. Er selbst verzeichnet jeden gelaufenen Kilometer und steuert auch einen Obolus bei. Aber auch Firmen und Privatpersonen können mitmachen, was sie bisher fleißig taten. Und am Ende des Jahres verschickt "Parzi" die Rechnungen. Heuer allerdings zum letzten Mal.

Neues Projekt geplant

Ab 1. Juli will er - passend zum Beginn eines neuen beruflichen Lebensabschnitts - ein neues Projekt starten. Aber daran arbeitet er noch. Klar ist: Einer wie Michael Parzefall muss immer etwas "am Laufen" haben.

Gegebenenfalls sich selbst. An seiner "Retterner Runde" schätzt er die Abwechslung und den Verlauf: Es geht nämlich am Anfang erst einmal bergab, dann lange ziemlich eben weiter und am Schluss wartet ein recht langer Anstieg. "Da ist die Motivation da, hintenraus noch einmal richtig Gas zu geben."

Wem 12,3 Kilometer zu viel sind: Man kann die Strecke auch ohne den Abstecher nach Rettern laufen, empfiehlt Parzefall Einsteigern. Für Profis hingegen rät er zur Halbmarathondistanz, da sind 400 Höhenmeter und bei schönem Wetter ein Blick bis Bamberg inklusive. Aber nicht an unserem Vorführtag.

Wer den Spendenläufer unterstützen möchte: www.spendenläufer.de

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