RV Union: Mit 70 noch für den Radsport engagiert
9.3.2013, 19:00 UhrEin wenig scheint Manfred Ruder selbst überrascht zu sein, wie lange er schon in Sachen Radsport aktiv ist. „Dass ich da so lange hängen bleibe, hätte ich mir nie träumen lassen, erinnert sich der Jubilar, der einst als Jugendlicher und Amateur zu Bayerns besten Allroundern zählte. „Es waren ein paar schöne Erfolge dabei, zwar keine ganz großen Siege, doch es hat mir immer viel Spaß gemacht“, sagt Ruder, der seine Radsportkarriere bereits nach sechs Jahren schweren Herzens aus beruflichen Gründen beendete.
„Seiner Union“ blieb er jedoch bis heute treu. In über fünf Jahrzehnten war er als Trainer, Betreuer, Mechaniker für die jungen Radsportler des Vereins im Einsatz. Ein Jahr nach dem 100-jährigen Jubiläum des ältesten Nürnberger Radsportvereins übernahm er 1987 zusätzlich das Amt des Vorsitzenden. „Damals habe ich gedacht, das mache ich ein paar Jahre, doch dann wurden es immer mehr“, erinnert sich Ruder schmunzelnd. Es wurden dann sogar mehr als zwanzig Jahre, in denen er erfolgreich und mit großem Engagement als Unions-Boss fungierte.
Neben der Jugendarbeit waren für ihn der Rennsport der Senioren, der Breitensport und vor allem auch der Stehersport die wichtigsten Schwerpunkte seiner Arbeit. Unter Ruders Regie entwickelte sich der RV Union vom mitleidig belächelten „Altherren-Club“ wieder zu einem der vielseitigsten und erfolgreichsten Radsportvereine in Bayern.
Über die zahlreichen Erfolge des Union-Nachwuchses hat sich Manfred Ruder, der auch viele Jahre als versierter Rennbahn-Sprecher am Reichelsdorfer Keller im Einsatz war, am meisten gefreut: „Mit Bernd Wächter, Ingo Wolf, Norbert Ehrenberger, Gordon Leimeister, Patrick Jordan und etlichen anderen Fahrern hatten wir Talente, die zahlreiche bayerische und auch deutsche Meistertitel gewannen“. Als er 2007 den Vorsitz der Union an Katharina Hitz abgab, tat er dies nicht überraschend oder frustriert. „Man muss die Aufgaben in einem Sportverein rechtzeitig an jüngere Mitglieder weitergeben“, sagt Manfred Ruder, der Katharina Hitz und auch Aurel Siegel in den letzten sechs Jahren weiter mit Rat und Tat zur Seite stand.
Dabei bedrückt ihn ein Problem: „Es ist sehr schwer geworden, Nachwuchs für den Radsport zu finden. Das hat meiner Meinung nicht nur mit dem Doping der Radprofis zu tun, sondern vor allem auch mit der Tatsache, dass heute in den Schulen und bei der Ausbildung von den Jugendlichen immer mehr verlangt wird und der Druck immer größer wird. Deshalb legen wir viel Wert darauf, dass die Jugendlichen den Sport nur als zweitwichtigste Sache neben Schule und Ausbildung betreiben.“
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