Sumoringer in Budapest

Schwerer Start für die schweren Forchheimer Jungs

6.9.2021, 17:24 Uhr
Darius Mayek war als Zweiter der erfolgreichste der Forchheimer Sumoringer in Budapest.

© privat, NN Darius Mayek war als Zweiter der erfolgreichste der Forchheimer Sumoringer in Budapest.

Seit 2019 hatten die Sumoringer des AC Bavaria Forchheim keinen Wettkampf mehr bestritten. Entweder herrschte ohnehin sportlicher Lockdown, oder die Rahmenbedingungen erschienen ihnen zu heikel, wie bei der Europameisterschaft im russischen Kasan, „wo uns die gesamte Fliegerei nicht ganz geheuer war“, wie Maximilian Brandmayer, der Vorsitzende der Ringerabteilung des AC Bavaria Forchheim, gesteht.

Nun aber hielt es zumindest ein Trio des Kraft- und Kampfsportvereins nicht mehr daheim. In Budapest fand der Erd-Cup statt, benannt nach einem Stadtteil der ungarischen Metropole - ein Turnier, das zum einen zur Europacup-Serie zählt und zum anderen als Qualifikation für die World Games im Sommer 2022 in den USA.

Die Forchheimer selbst haben nach der langen Pause keine Ambitionen auf die Veranstaltung, bei der sich viele nichtolympische Disziplinen versammeln, schließlich sind schon zu viele Punkte ohne sie vergeben worden. Brandmayers Begründung ist einleuchtend: „In Osteuropa durften die Sportler fast durchgehend weiter trainieren, und es gab auch bald schon wieder Wettkämpfe.“

Westeuropäer ausgebremst

Im Westen hingegen waren auch die Sumotori als Kampfsportler lange ausgebremst. So waren die Starter des AC Bavaria von Haus aus in einer schwierigen Situation: Sie trafen ohne Wettkampfpraxis auf bestens vorbereitete Gegner. Und die Starterfelder waren stärker besetzt als üblich, denn alle wollen zu den World Games.

Brandmayer selbst und Andreas Hoffmann hatten nicht viel zu melden – und zudem das Pech, dass ihre Pool-Gegner, denen sie in der ersten Runde unterlegen gewesen waren, danach nicht mehr erfolgreich waren. Sonst hätten die beiden Schwergewichte (Brandmayer über 115 Kilo und Hoffmann bis 115 Kilogramm) über die Trostrunde ins Turnier zurückkehren können. So hatten beide nur einen Kampf.

„Aber immerhin mal wieder in einem offiziellen Wettkampf auf der Matte“, befand Brandmayer. Die Corona-Regeln waren in Ungarn deutlich lockerer als in Deutschland. So sei landesweit die Maskenpflicht abgeschafft worden, und auch sonst sei es „relativ entspannt“ gewesen. Er selbst sah das gelassen: „Ich bin es als Kampfsportler ja gewohnt, dicht an dicht auf der Matte zu stehen. Das ist eben Kontaktsport“, sagt er, der nicht geimpft ist.

126 Kilo auf der Waage

Eigentlich peilt Maximilian Brandmayer normalerweise auch die Gewichtsklasse bis 115 Kilogramm an, hätte da aber heuer kurzfristig zu viel „abkochen“ und dann wohl einen herben Kraftverlust hinnehmen müssen. 126 Kilogramm bringt er derzeit auf die Waage. Für seine zweite Disziplin Ringen sei das ein gutes Gewicht. Hier tritt der Abteilungsleiter in dieser Saison nicht für seinen Verein an, sondern für die höherklassig kämpfende Staffel aus Lichtenfels.

Wie für ihn war auch für Andreas Hoffmann ganz früh Endstation. „Der hatte einen ganz starken Pool mit mongolischen Kämpfern, die für Russland starteten.“ Stattdessen holte Darius Mayek für den AC Bavaria die Kohlen aus dem Feuer. Er überstand nicht nur die Vorrunde im Pool, sondern zog sogar ins Finale ein, in dem er einem Ungarn unterlag. „Darius hat ganz stark gekämpft“, lobt ihn Brandmayer.

Das nächste Europacup-Turnier in Polen verpassen die Forchheimer zwar aus terminlichen Gründen, aber sie haben noch ein großes Ziel in diesem Herbst: Mitte Oktober steigt der Roland-Cup in Brandenburg, neben der Deutschen Meisterschaft das wichtigste Turnier des Jahres in der Bundesrepublik.

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