Selbst schuld: Gladbach und das Theater rund um Rose
07.03.2021, 20:20 Uhr
Einen Aufstand fordern die Anhänger zwar nicht, dass Marco Rose weiterhin ihr Vereinswappen auf der Brust trägt aber wollen sie auch nicht mehr: "Wir als Fanszene sagen nur, dass wir uns nicht mehr damit identifizieren können, dass Marco Rose bei uns auf der Bank sitzt", ließ Thomas Ludwig, der Vorsitzende des des FPMG Supporters Club über die Samstagsausgabe der Rheinischen Post ausrichten.
Leipzig klettert - Hertha feiert Wichtig-Sieg
Die Stimmung in Gladbach hätte also schon vor dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen kaum explosiver sein können, die fünfte Niederlage in Folge machte es nicht besser. Schon ohne die Diskussion um ihren Coach haben die Fohlen genug Probleme, Verletzte und Stammspieler außer Form, dazu die Sorgen um ausbleibende Einnahmen, sollte sich das Team nicht einmal für die Europa League qualifizieren.
Das Projekt Dortmund reizt mehr als das in Gladbach
Und dann der Flächenbrand um Marco Rose, das lange schwelte und seit knapp einem Monat auf offener Flamme hochkocht. Um den Gerüchten ein Ende zu machen, hatten Trainer und Verein Mitte Februar offiziell bekannt gegeben, dass Rose am Saisonende nach Dortmund wechseln würde. Die Beteiligten wollten das möglichst unaufgeregt machen und dann ebenso unaufgeregt die gemeinsame Restrunde zu Ende bringen. Beides ging gewaltig schief.
Dass Rose das Projekt Borussia Dortmund mehr reizt als das in Gladbach, ärgert viele rund um den traditionsreichen Verein, der sich auch durch starke Leistungen unter Rose wieder heranpirschte an die deutschen Königsklassen-Klubs. An den BVB reicht das dennoch nicht heran, vor allem finanziell nicht. Und am Ende geht es doch nur darum.
Einst holte Gladbach Rose aus Salzburg - per Klausel
Wer mehr zahlen kann, diktiert den Markt. So war es, als Gladbachs Sportdirektor Max Eberl im Jahr 2019 Marco Rose dank einer Ausstiegsklausel von RB Salzburg loseiste. Und so ist es, wenn Borussia Dortmund im Sommer 2021 Marco Rose dank einer Ausstiegsklausel aus Mönchengladbach loseist. Daran kann auch Eberl nichts ändern, der sich nun Vorwürfe anhören muss, er hätte keinen Vertrag mit einer Ausstiegsklausel abschließen dürfen. Lieber aber hat man zwei Jahre einen erfolgreichen Trainer als gar keinen erfolgreichen Trainer.
Was man Eberl vorwerfen kann, ist, dass er immer noch keinen Nachfolger benannt hat. Das hätte zumindest die bangen Zukunftsfragen beantwortet und so ein wenig Druck vom Kessel genommen. Dafür aber ist es nun zu spät.
2 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen