Samstag gegen die Fortuna

Das vierte 1:0 im Ronhof? Personelle Fragezeichen vor Fürths Heimspiel gegen Düsseldorf

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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16.2.2023, 16:55 Uhr
Droht auszufallen: Marco John (Mitte, hier in Karlsruhe) war auch in dieser Woche gesundheitlich angeschlagen. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Droht auszufallen: Marco John (Mitte, hier in Karlsruhe) war auch in dieser Woche gesundheitlich angeschlagen. 

1:0. In Worten: Eins zu Null. Wer mit Sportwetten reich werden will, dürfte gute Chancen haben, wenn er am Wochenende viel Geld auf dieses Ergebnis setzt. Unter der Anleitung von Alexander Zorniger hat das Kleeblatt ja bislang alle Heimspiele mit demselben Ergebnis gewonnen. Drei Tore reichten in 270 Minuten Fußball für drei Siege - und eine perfekte Bilanz des neuen Trainers.

Nicht nur deshalb ist Zorniger zuversichtlich, wenn er an den Vergleich mit der Fortuna aus Düsseldorf denkt, die am Samstag um 13 Uhr im Ronhof vorbeischaut. "Wir haben in Heimspielen bisher jedem Gegner, egal welcher Qualität, Probleme bereitet", betonte der 55-Jährige auf der wöchentlichen Pressekonferenz. Das führt der Trainer unter anderem auf die Unterstützung der Fans und vor allem der Ultras zurück, die er schon mehrmals ausdrücklich für deren Einsatz gelobt hat.

"Es hilft grundsätzlich immer, wenn du Zuschauer im Rücken hast", sagt Zorniger. "Der Support war bislang immer so, dass er uns in kritischen Phasen geholfen hat." Beim schwierigen ersten Heimspiel gegen den Abstiegskonkurrenten Bielefeld, gegen den favorisierten Hamburger SV und auch im Derby, als Ragnar Ache den Ball erst in der 91. Minute über die Linie drückte. "Bei uns war dreimal Highlife", hatte Zorniger kürzlich betont. "Da sprang der Funke hin und her. Dann machst du es eben in der 91. Minute - und kassierst es nicht in der 91. Minute."

Die Unterstützung wird umso nötiger sein, weil das Selbstvertrauen zuletzt etwas gelitten hat. Zwei von drei Rückrundenspielen hat das Kleeblatt verloren, in Karlsruhe sogar nach einer "sehr schlechten Leistung". Beim KSC war Zorniger seine Mannschaft "insgesamt zu ruhig, zu wenig aggressiv und zu wenig überzeugt" - gegen die Fortuna soll es nun wieder besser werden.

Helfen könnten da ein paar mehr eigene Tore. In Zornigers Amtszeit hat die Spielvereinigung zwar bislang jede Woche ein Tor geschossen - aber eben auch nur eines. Das reichte viermal zum Sieg, einmal für ein Unentschieden - in den letzten beiden Auswärtsspielen aber gingen die Fürther aufgrund ihrer mangelnden Chancenverwertung leer aus. Für Zorniger spielt da auch das Alter der Angreifer eine Rolle. "Wir haben ein paar nicht super erfahrene Jungs vorne drin", sagt er - vor allem, wenn Branimir Hrgota im offensiven Mittelfeld und nicht im Sturm spielt.

Diskussion um Expected Goals

Dennoch sieht Zorniger seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. "Das Defizit zwischen Expected Goals und tatsächlich geschossenen Toren ist bei uns so hoch wie bei keiner anderen Mannschaft in der zweiten Liga", betonte er. "Das sagt schon alles." Nach statistisch erwartbaren Treffern steht das Kleeblatt derzeit allerdings nur bei 26 Toren - und hat 25 erzielt. In Braunschweig lag der Wert bei allen Anbietern sogar mal unter Eins, im Derby und in Kiel dagegen zuletzt deutlich drüber

Abseits aller statistischen Spielerei weiß Zorniger natürlich, dass seine Mannschaft in Zukunft mehr Tore schießen muss. "Wir werden weiter daran arbeiten, dass wir die Jungs in so viele Situationen wie möglich bringen, in denen sie diesen xG-Wert verbessern können", sagt er. Ob Sebastian Griesbeck und Marco John dabei mithelfen können, ist noch offen. Beide mussten wegen "deutlicher Erkältungssymptome" zuletzt pausieren, auch Julian Green war nicht ganz fit.

Dafür wird Max Christiansen wieder zurückkehren. "Max hat eine große läuferische Qualität, versteht das Spiel und kann andere Spieler besser machen", schwärmt Zorniger. "Damit wird er uns sehr, sehr gut tun."


Dieser Artikel wurde um 16.55 Uhr mit neuen Zahlen zu den "Expected Goals" ergänzt.

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