Nach Platzverweis

Die große Frage fürs Elversberg-Spiel: Wer ersetzt beim Kleeblatt Julian Green?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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29.9.2023, 14:45 Uhr
Muss in  Elversberg gesperrt zuschauen: Julian Green.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Muss in  Elversberg gesperrt zuschauen: Julian Green.

Wie sehr Julian Green diese Gelb-Rote Karte mitnahm, das sah man auch eine Dreiviertelstunde später noch. Beim wilden 4:3 gegen den Karlsruher SC war der Mittelfeldspieler des Kleeblatts ja nach 55 Minuten und einem kleinen Trikotzupfer vom Platz geflogen, was seine Kollegen aber bravourös vergessen machten und in Unterzahl noch gewannen. Bei den Feierlichkeiten danach schaute Green trotzdem traurig drein - wohl auch, weil er wusste, dass er seiner Mannschaft noch weitere 90 Minuten fehlen wird.

Am Sonntag reist die Spielvereinigung ins Saarland, wo sie um 13.30 Uhr (Sky) beim starken Aufsteiger SV Elversberg antritt. Die große Frage vor diesem Ausflug: Wer ersetzt Julian Green im Mittelfeld? Den Mann, der im Kalenderjahr 2023 am konstantesten abgeliefert hat, der das Spiel im Mittelfeld strukturiert, der die Balance zwischen Defensive und Offensive hält - und der in dieser Saison mit einem Tor und fünf Vorlagen bislang der beste Fürther Scorer ist.

SpVgg Greuther Fürth: Consbruch, Petkov - oder doch Wagner?

"Die Schlüsselfrage wird sein, ob wir ihn offensiver ersetzen wollen, denn gleichwertig wird schwierig", sagt Trainer Alexander Zorniger, der Green immer wieder für dessen Leistungen geadelt hat - und es am Freitag erneut tat. "Einen Spieler mit der Abschlussqualität, aber auch dieser defensiven Verantwortung sehe ich im Team gerade nicht." Jomaine Consbruch und Lukas Petkov, der im Sturm, aber auch auf der Acht spielen kann, seien "Spieler, die uns im Spiel mit dem Ball helfen, die etwas kreieren können, die ein gewisses Maß an Torgefährlichkeit haben. Die vielleicht aber auch etwas freigeistiger unterwegs sind."

Zu viele Freigeister wird der Trainer aber wohl nicht gleichzeitig aufs Spielfeld schicken, weil eine Position weiter vorne mit Branimir Hrgota ja bereits der Inbegriff eines Freigeistes unterwegs ist. Gut möglich also, dass die Fürther es "etwas defensiver angehen" werden. "Wir sollten nicht den Fehler machen, zu denken, dass wir das Spiel in der Offensive gewinnen", warnt Zorniger - der deshalb die "sichere" Variante mit Orestis Kiomourtzoglou auf der Sechs und Robert Wagner als Green-Ersatz auf der Acht wählen könnte.

Mit den Leistungen von Kiomourtzoglou war Zorniger zuletzt aber nicht wirklich zufrieden, weshalb der nach langem Aufbautraining endlich fitte Sommerzugang nicht gesetzt ist. Bereits nach dem Heimsieg gegen den KSC hatte der Trainer diesen deutlich kritisiert, "bei vier Toren an drei Aktien zu haben, ist nicht unbedingt das, was du dir als Sechser, der neu in die Mannschaft kommt, wünscht", betonte er am Freitag. "Jetzt heißt es: Pobacken zusammenkneifen und durch."

Marco Meyerhöfer fällt weiter aus

Auch im Angriff ist die Besetzung noch offen, weil Tim Lemperle zuletzt mit einem Virus ausfiel und nicht die ganze Woche trainieren konnte. Sicher ausfallen wird weiterhin Marco Meyerhöfer, der bereits gegen den KSC wegen einer "leichten Einblutung in der Wade" pausieren musste. Auch eineinhalb Jahre nach dem Knöchelbruch müsse man "vorsichtig sein dass wir alles sauber in der Balance halten", betonte der Trainer. "Er braucht ja die körperliche Fitness für sein Spiel."

Die Ausfälle der letzten Wochen sind für Zorniger aber auch eine Chance, weil sich andere zeigen können - wie es Julian Green im Frühjahr und Dickson Abiama zuletzt getan und so ihren Trainer überzeugt haben. "Wenn es die zwei können, kann es jeder andere auch", sagt Zorniger. Die Maßgabe: "Hinten anstellen und da sein, wenn dich die Mannschaft braucht."

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