Trio kehrt zurück

Ein letzter Heimsieg? Fürth will sich gegen BVB ordentlich verabschieden

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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6.5.2022, 14:45 Uhr
Fußball-Prominenz im Ronhof: 2013 schaute Jose Mourinho in Fürth vorbei und nahm unterhalb von Präsident Helmut Hack (oben links) auf der Haupttribüne Platz.

© Sportfoto Zink / JüRa, NN Fußball-Prominenz im Ronhof: 2013 schaute Jose Mourinho in Fürth vorbei und nahm unterhalb von Präsident Helmut Hack (oben links) auf der Haupttribüne Platz.

Jose Mourinho wird diesmal nicht dabeisein. Der Star-Trainer hätte am Samstagnachmittag zwar Zeit, sich ein Bundesligaspiel anzuschauen, wird aber wohl in Rom bleiben. Die vergangenen Tage waren ja aufreibend und anstrengend für Mourinho und seine Associazione Sportiva. In der Nacht zum Freitag sah man "The Special One" sogar weinen, als die Roma durch ein 1:0 gegen Leicester City ins Finale der Conference League eingezogen war.

Ein Titel im neuen europäischen Wettbewerb fehlt Mourinho noch in seiner Vita. Die Champions League und die Europa League hat er schon zweimal gewonnen - wohl auch, weil er bei der Vorbereitung auf die Spiele nichts dem Zufall überlassen möchte. Deshalb sah man Jose Mourinho, den Trainer von Real Madrid, am 13. April 2013 im Fürther Ronhof. Ein paar Tage vor dem Halbfinale-Hinspiel gegen Borussia Dortmund wollte er sich den kommenden Gegner mal etwas genauer anschauen und nahm deshalb auf der alten Haupttribüne in der Reihe vor Kleeblatt-Präsident Helmut Hack Platz.

Er sah dann ein sehr einseitiges Fußballspiel, in dem Mario Götze und Ilkay Gündogan den BVB schnell in Führung schossen, am Ende traf für Dortmund auch noch ein gewisser Robert Lewandowski. Das 1:6 war die höchste Niederlage für das Kleeblatt, das sich in seinem ersten Bundesligajahr selten abschießen ließ, aber insgesamt zu wenige Punkte holte, um sich weitere Jahre zu verdienen. Zwei Wochen nach Mourinhos Besuch war Fürth rechnerisch abgestiegen - und Real Madrid aus der Champions League ausgeschieden.

Versöhnliches Saisonende?

Neun Jahre später ist das Kleeblatt schon vor der Partie gegen den BVB abgestiegen, die Stimmung in Dortmund war auch schon mal besser. Die Borussia konnte den Bayern mal wieder nicht gefährlich werden, ist erst in der Champions und dann in der Europa League gescheitert, im Pokal war im Achtelfinale beim FC Sankt Pauli Schluss.

Deshalb geht es für Marco Rose am Samstag (15.30/Sky) auch um ein versöhnliches Saisonende. "Wir wollen mit dem Spiel in Fürth die Erwartungshaltungen erfüllen", sagt der Trainer des BVB. "Unsere Aufgabe ist es, unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Wir wollen ein gutes Spiel machen und drei Punkte holen."

Dasselbe Ziel hat allerdings auch die Spielvereinigung Greuther Fürth, die sich im ausverkauften Ronhof bestmöglich von ihren Fans verabschieden möchte. Für den scheidenden Trainer Stefan Leitl wird es ebenfalls ein besonderer Nachmittag. "Mein erstes Spiel war gegen den MSV Duisburg, beide Mannschaften im Abstiegskampf", blickte Leitl zurück. "Dreieinhalb Jahre später darf ich mich hier von vielen Freunden in einem Spiel gegen Borussia Dortmund verabschieden."

Leitl freut sich auf das Spiel, auf die Atmosphäre im ausverkauften Ronhof, "emotional wird es aber nicht einfach werden", so Leitl. Allzu ausführlich wollte er allerdings nicht über sich und seine Gefühlslage sprechen, viel lieber redete der Trainer, wie immer in den letzten Jahren, über den Fußball und seine Mannschaft. "Ich würde uns allen wünschen, dass wir uns von unseren Fans und Sponsoren mit einem Heimsieg verabschieden können", sagte der Trainer. "Das wird aber eine hohe Hürde."

Mithelfen können dabei auch wieder die zuletzt verletzten und erkrankten Paul Seguin, Max Christiansen und Jeremy Dudziak. Die Rückkehr des Trios habe für "neue Dynamik in der Trainingswoche" gesorgt - inwiefern diese Dynamik und "neue Flexibilität" auch auf dem Platz zu sehen sein wird, ließ Leitl aber offen. Klar ist nur, dass Gideon Jung am Samstag bei der in der Regionalliga stark abstiegsbedrohten U23 gegen Pipinsried spielen wird.

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