Neunte Niederlage in Folge

Ernüchterung im Ronhof: Starkes Kleeblatt verliert dramatisch mit 1:2 gegen Frankfurt

7.11.2021, 21:33 Uhr
Nach starker Kleeblatt-Leistung gewinnt am Ende trotzdem Frankfurt.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Nach starker Kleeblatt-Leistung gewinnt am Ende trotzdem Frankfurt.

In den vergangenen Tagen war in und um den Ronhof viel von Vertrauen die Rede. Schon am Freitag hatte Trainer Stefan Leitl vom Vertrauen in seine Mannschaft gesprochen - trotz des historisch schlechten Saisonstarts, trotz der vielen Ausfälle, trotz der immer aussichtsloser werdenden Situation. Am Sonntagabend betonte der Stadionsprecher vor dem Anpfiff des Spiels gegen Eintracht Frankfurt noch einmal das große Vertrauen, das Stefan Leitl beim Kleeblatt genießt.

Als der Ball dann ab 19.30 Uhr rollte, war dieses Vertrauen in die eigene Stärke tatsächlich zu spüren. Das Kleeblatt spielte gegen den Tabellen-15. nicht wie eine Mannschaft, die zuletzt achtmal nacheinander verloren hatte. Am Ende aber nutzte all der Einsatz nichts. Vor 10.244 Zuschauern gewann Frankfurt mit 2:1 (0:0).

Auf das drängendste Problem reagierte Stefan Leitl mit einer sehr unkonventionellen Lösung. Für den verletzten Abwehrchef Nick Viergever rückte Sebastian Griesbeck aus dem defensiven Mittelfeld eine Position nach hinten und bildete zusammen mit dem zweiten Sechser Hans Nunoo Sarpei die Innenverteidigung. Davor sollten Paul Seguin und Max Christiansen das Zentrum dichtmachen und alle Gefahr vom Fürther Tor fernhalten.

Der Plan ging auf

Der Plan ging auf. Das Kleeblatt agierte wie schon so oft in dieser Saison sehr mutig und attackierte seinen Gegner früh. Die Frankfurter hatten damit einige Probleme, wirklich gefährlich wurde es zunächst aber nicht. Nach neun Minuten versuchte es Jamie Leweling aus der Distanz, sein Schuss wurde aber zur Ecke geblockt. Aus eben dieser Ecke resultierte ein Frankfurter Konter, bei dem das Fürther Eigengewächs den Frankfurter Filip Kostic mit viel Leidenschaft und Willen ablief.

Mit jedem gewonnenen Duell, mit jeder klärenden Aktion und jeder gelungenen Kombination der Fürther wurde es ein bisschen lauter im Ronhof - bis nach einer Viertelstunde ein lautes Raunen durch das Stadion ging. Kapitän Branimir Hrgota verpasste eine Ecke nur um wenige Millimeter, das 1:0 wäre da längst schon verdient gewesen für ein sehr gut spielendes Kleeblatt. Die neuformierte Abwehr stand sehr sicher, das Mittelfeld war ballsicher, bis zum Strafraum sah es oft gut aus. Nur mit dem Toreschießen klappte es mal wieder nicht.

In der 40. Minute behinderte Cedric Itten nach einer Flanke von Meyerhöfer den besser postierten Julian Green, kurz vor der Pause traf Hrgota aus zwölf Metern nur das Außennetz. Das 0:0 zur Pause war zu wenig für die Fürther - aufgrund der sehr guten ersten Hälfte, aber auch nach den Siegen der Abstiegskonkurrenten aus Bochum und Bielefeld am Samstag.

Nach der Halbzeit machten die Fürther da weiter, wo sie aufgehört hatten. Einen Schuss von Jetro Willems konnten die Frankfurter gerade noch blocken, den Abpraller setzte der starke Leweling über das Tor (48.). Kurz darauf kombinierten sich Willems und Hrgota sehenswert durch, die Flanke flog aber ohne Abnehmer quer durch den Strafraum.

Das 1:0 lag nun in der Luft, doch dann wurde Frankfurt gefährlich

Das 1:0 lag nun in der Luft, doch dann wurde Frankfurt gefährlich. Djibril Sow zielte knapp am Fürther Tor vorbei (50.), dann klärte Christiansen in höchster Not im Strafraum. Die Fürther drückten weiter auf den Führungstreffer, gaben den Gästen damit aber auch Raum. Kostic verpasste nach einem Konter das 0:1 nur knapp (57.), mit jeder Minute kam die Eintracht besser ins Spiel. Knapp 20 Minuten vor Schluss flog ein Schuss des eingewechselten Almamy Touré nur knapp über das Fürther Tor.

Das Kleeblatt war kurz geschockt, schüttelte sich dann aber – und hätte fast noch den Ausgleich gemacht. Frankfurts Torhüter Kevin Trapp reagierte stark gegen Tillman, der Nachschuss von Hrgota wurde geblockt (87.). Dann aber explodierte der Ronhof: Itten drückte in der Nachspielzeit eine Ecke zum 1:1 über die Linie. Der zweite Punktgewinn schien zum Greifen nah – doch dann zerstörte Frankfurts Angreifer Borré alle Hoffnungen und traf in der 93. Minute zum 2:1 für die Eintracht.

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