Termin um 13 Uhr

Frankenderby kein Topspiel? Beim Kleeblatt wundert man sich sehr

24.6.2022, 17:10 Uhr
Große Fahnen, Choreografien: Das Derby zwischen Club und Kleeblatt elektrisiert Franken. Seit vielen Jahrzehnten.

© Sportfoto Zink / WoZi, NN Große Fahnen, Choreografien: Das Derby zwischen Club und Kleeblatt elektrisiert Franken. Seit vielen Jahrzehnten.

Auch im Trainingslager in Saalfelden telefoniert Rachid Azzouzi sehr viel. Einer der Anrufer dieser Tage war ein Funktionär der Deutschen Fußball Liga (DFL), der sich wegen einer öffentlichen Äußerung des Fürther Geschäftsführers meldete. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat die DFL das Frankenderby am zweiten Spieltag auf Samstag, 23. Juli terminiert - allerdings nicht als Topspiel um 20.30 Uhr, sondern schon um 13 Uhr.

Die Verwunderung darüber war Azzouzi schon am Mittwoch anzuhören. Das Kleeblatt als Absteiger aus der Bundesliga beim 1. FC Nürnberg, der in der vergangenen Saison lange oben mitgespielt hatte. Das traditionsreiche Frankenderby, eines der ältesten und wichtigsten Derbys im deutschen Fußball. Und das alles am zweiten Spieltag. Es hätte durchaus Gründe gegeben, die Partie am Samstagabend anzusetzen - mit starker öffentlicher Aufmerksamkeit in ganz Deutschland. Nicht nur wegen der Live-Übertragung im Free TV.

Stattdessen empfängt ein paar Stunden nach dem 269. Derby Hannover 96 den FC St. Pauli. Jenes Hannover von Fürths Ex-Trainer Stefan Leitl, das schon eine Woche zuvor am Freitagabend zum Eröffnungsspiel der neuen Zweitliga-Saison beim 1. FC Kaiserslautern antritt. "Es ist das älteste Derby in Deutschland, wir sind Bundesligaabsteiger", sagte Azzouzi gegenüber der "Bild". "Wann, wenn nicht dann sollte das als Highlightspiel gelten."

Der 1. FC Nürnberg verhielt sich weitaus defensiver und ließ ausrichten, man spiele "an dem Termin, den uns die DFL vorgibt. Wir hätten es uns vielleicht anders gewünscht, aber das spielt keine Rolle." Ob es Sicherheitsbedenken der Polizei wegen der Dunkelheit am Abend und somit bei der Abreise der Fans gab, ist nicht bekannt. Ein generelles Verbot solcher gerne als "Hochrisikospiele" titulierten Partien gibt es übrigens, anders als mancher vermutet, nicht.

In der Vergangenheit gab es immer wieder auch heikle Spiele am Samstagabend - der übrigens der Ersatz für die abgeschafften Montagsspiele ist. Gegen die hatten die Fans in ganz Deutschland jahrelang protestiert.

8 Kommentare