Typisierungsaktion im Ronhof

Für 12-jährigen Fan und Menschen weltweit: Kleeblatt hilft im Kampf gegen Blutkrebs

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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12.2.2024, 13:16 Uhr
Der Registrierungsstand auf der Aktionsfläche über dem "Sportheim".

© Andreas Goldmann, NN Der Registrierungsstand auf der Aktionsfläche über dem "Sportheim".

Sportlich gesehen lief es am Sonntag nicht gut für die Spielvereinigung, gegen Hertha BSC kassierte die Zorniger-Elf eine ärgerliche 1:2 Niederlage. Doch das Heimspiel gegen die Berliner machte einmal mehr deutlich, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als Fußball. Zum Beispiel das Schicksal von Marius: Der Teenager ist seit seinem vierten Lebensjahr für den Partnerverein FSV Stadeln aktiv und regelmäßiger Gast im Ronhof, um die Spielvereinigung anzufeuern, wie der Verein in einer Pressemitteilung berichtet. Doch aktuell kann Marius nicht Fußball spielen - er leidet an einer Knochenmarkserkrankung, die zu Leukämie führen könnte. Um wieder gesund zu werden, ist der 12-Jährige auf eine Stammzellenspende angewiesen.

Marius ist nicht alleine mit seiner Krankheit: Alle zwölf Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Blutkrebs, knapp 14.000 Neuerkrankungen gibt es laut der Deutschen Krebsgesellschaft jedes Jahr. All diese Menschen benötigen dringend eine passende Stammzellenspende, für die Chance auf eine Heilung. Deshalb hat die Spielvereinigung vor dem Heimspiel gegen die Hertha alle Stadionbesucher zwischen 17 und 55 Jahren dazu aufgerufen, sich vor Ort als Stammzellenspender registrieren zu lassen.

90 Neuregistrierungen am Spieltag - Spieler und Mitarbeiter machen mit

Auf der Aktionsfläche über dem "Sportheim" vor der Haupttribüne hat das Kleeblatt zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei einen Stand eingerichtet. Dort konnten sich potenzielle Spender registrieren lassen, indem sie einen QR-Code scannten und der Anleitung auf ihrem Smartphone folgten: Die Teilnehmer mussten lediglich drei Stäbchen-Abstriche an der Mundschleimhaut machen und ihre für die Registrierung relevanten Daten eingeben. Zirka zehn Minuten dauerte der Prozess laut Lea Kestel, Pressesprecherin für den Bereich soziales Engagement beim Kleeblatt.

Kestel ist mit dem Verlauf der Aktion zufrieden: Genau 90 Personen haben sich vor dem Spiel, in der Halbzeitpause oder nach der Partie als potenzielle Stammzellenspender registriert. Bereits im Vorfeld der Begegnung hatten rund 30 Mitarbeiter und Spieler des Kleeblatts an der Typisierungsaktion teilgenommen - darunter Edgar Prib, Nico Gießelmann und die Neuzugänge Leander Popp und Nils Körber. Zudem seien einige Mitarbeiter schon länger registriert, schließlich sei es nicht die erste Typisierungsaktion am Ronhof gewesen.

Fokus auf sozialem Engagement - Hoffnung für Marius

"Solche Aktionen sind uns generell immer sehr wichtig", betont Kestel. "Wir legen viel Wert darauf, uns gerade in der Region im sozialen Bereich zu engagieren. In dem Fall kommt die Aktion Menschen aus aller Welt zugute, was umso besser ist." Nach der erfolgreichen Aktion im Stadion hofft Kestel zudem auf einen Nachahmer-Effekt - schließlich könne man sich jederzeit als Stammzellenspender bei der DKMS listen lassen. "Wir können als Fußballverein unsere Strahlkraft nutzen. Vielleicht haben wir den ein oder anderen dazu motiviert, sich im Nachgang des Spiels registrieren zu lassen."

Von Marius Erkrankung habe der Verein erst nach der Planung der Aktion erfahren. Für den jungen Kicker vom FSV Stadeln erhöht sich die Chance auf Heilung mit jedem registrierten Spender: Denn je mehr Menschen sich als Stammstellenspender zur Verfügung stellen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen wie Marius eine passende Spende zu erhalten. "Die Möglichkeit zu bieten, Marius vielleicht helfen zu können, ist wahnsinnig wichtig für uns. Vielleicht ist ja sogar ein passender Spender unter den 90 Menschen, die sich im Stadion registriert haben", hofft Kestler.