Zu Gast beim Abstiegskandidaten

Gegner, Alter, Zahlen: Das wird für das Kleeblatt gegen Braunschweig wichtig

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2.12.2023, 06:00 Uhr
Daniel Scherning steht seit zwei Spielen bei Braunschweig, Alexander Zorniger nach seiner Vertragsverlängerung bis 2026 bei Fürth an der Seitenlinie.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, NN / Swen Pförtner, dpa Daniel Scherning steht seit zwei Spielen bei Braunschweig, Alexander Zorniger nach seiner Vertragsverlängerung bis 2026 bei Fürth an der Seitenlinie.

Die Form der Fürther

Der Reiz am Fußball (und an Sportwetten) ist es, dass jedes Spiel in jede Richtung verlaufen kann, dass jeder gewinnen kann - ganz gleich, wie die Vorzeichen vor Anpfiff standen. Vor dem Duell zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Braunschweig stehen die Zeichen jedenfalls sehr vielversprechend für all jene, die es mit dem Kleeblatt halten und demzufolge wohl auf das Ausbleiben einer Überraschung hoffen.

Das Team von Cheftrainer Alexander Zorniger, der unlängst einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte, steht aktuell auf dem fünften Tabellenplatz in der 2. Bundesliga und mischt sogar im Aufstiegskampf mit: Nach zuletzt vier Siegen aus vier Partien, in denen die Grün-Weißen zudem ohne Gegentor blieben und selbst neunmal trafen, befinden sie sich mit zwei Zählern Abstand in Schlagdistanz zum Relegationsplatz.

Der Gegner

Ganz im Gegensatz zur astreinen Glanzform des Kleeblatts verbuchte die Braunschweiger Eintracht nur einen Sieg (3:2 gegen Tabellenschlusslicht Osnabrück) seit Ende August, ansonsten hagelte es Niederlagen. Demnach stehen die Niedersachsen aktuell auf dem 17. Platz, fünf Zähler trennen sie schon jetzt vom Relegationsrang, acht Punkte gar zum ersten Nichtabstiegsplatz.

Mit der Amtsübernahme des neuen Trainers Daniel Scherning schöpfte man beim Braunschweiger Turn- und Sportverein neue Hoffnung und offenbar auch neue Kraft: In seinem Debüt feierte der 40-Jährige mit seiner neuen Mannschaft direkt den bereits erwähnten Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Osnabrück. Zwar war der zweite Auftritt der Scherning-Elf ergebnistechnisch weniger erfolgreich (die Braunschweiger verloren mit 1:2 im Hamburger Volksparkstadion), auf den gebotenen Kampfgeist und die Weiterentwicklung der Spielweise lässt sich aber aufbauen.

Eine "wirkliche gute Halbzeit" attestierte Scherning seinem Team nach der Partie. Seine Mannschaft konnte über weite Strecken des zweiten Durchgangs Druck auf den Aufstiegsaspiranten ausüben, ließ eine Idee im Ballbesitz erkennen und traf sogar noch zweimal, wobei der vermeintliche Ausgleich allerdings zurückgenommen wurde. Dennoch ist sich der frühere Co-Trainer von Steffen Baumgart sicher: "Ich bin davon überzeugt, dass wenn wir über einen längeren Zeitraum so spielen, wir noch viele Punkte holen."

Das Personal

Für dieses Unterfangen scheint Trainer Scherning auf eine eingespielte Elf setzen zu wollen – jedenfalls stellte er zehn Spieler bislang in seinen beiden Partien von Beginn an auf. Einzig Kapitän Jannis Nikolaou verdrängte Robin Krauße im Hamburg-Spiel von der Sechserposition auf die Bank, ansonsten blieb die Anfangsformation im 5-3-2 unverändert.

Gänzlich unverändert blieb die Startelf beim Kleeblatt in den vergangenen beiden Spielen, in denen die aufgebotenen Akteure auch wenig Anlass zu etwaigen Änderungen lieferten und bislang auch keine neuen Ausfälle vermeldet wurden. Demzufolge könnte Trainer Zorniger wie schon beim 2:0-Heimerfolg gegen Wiesbaden auf die Dreierkette mit Gideon Jung, Damian Michalski und Maximilian Dietz setzen. Das Dreierzentrum bilden Robert Wagner, Julian Green und Branimir Hrgota auf der Zehnerposition. Die Schienen beackern mutmaßlich wieder Simon Asta und Oussama Haddadi, vorne stürmen wohl Tim Lemperle und Armindo Sieb.

Zahlen zum Spiel

In dieser potenziellen Aufstellung wären sechs Spieler 22 Jahre alt oder noch jünger. Demzufolge verwundert folgende Statistik auch nicht: Hinsichtlich des durchschnittlichen Alters der eingesetzten Spieler stellt das Kleeblatt die jüngste Mannschaft der Liga (24,9 Jahre). Fast am anderen Ende dieser Tabelle stehen die Braunschweiger: Mit einem Altersdurchschnitt von 27,1 Jahren sind nur die Truppen des FC Schalke 04 und des Karlsruher SC noch älter.

Ebenfalls an zwei verschiedenen Polen befinden sich das Kleeblatt und die Eintracht auf der Heimtabelle. Während Fürth die zweitbeste Ausbeute vor heimischer Kulisse ergatterte, liegt der BTSV auch hier auf Rang 17: Erst zweimal konnten die Löwen in der aktuellen Saison im eigenen Stadion gewinnen. Andererseits kann man auch sagen: Wenn Braunschweig bislang punktete, dann zuhause – in der Fremde reichte es noch nicht einmal zu einem einzigen Zähler. Allerdings tut sich auch die Spielvereinigung auf fernen Plätzen schwer, die Zorniger-Elf gewann bislang eines von fünf Auswärtsspielen in der laufenden Zweitliga-Saison.

Die Bilanz

… spricht klar für Greuther Fürth: Im deutschen Fußball-Unterhaus duellierten sich die Grün-Weißen 20-mal mit Eintracht Braunschweig und gewann fast die Hälfte dieser Spiele (9 Siege). In fünf Partien teilten sich die Konkurrenten die Punkte. Auch ein Blick auf die jüngere Vergangenheit dürfte Kleeblatt-Anhänger erfreuen: In den vergangenen fünf Partien gegen die Niedersachsen blieben die Fürther ungeschlagen und kamen auf ein beachtliches Torverhältnis von 11:3 Treffern.

Die letzte Niederlage mussten die Franken an einem Mittwochabend im September 2017 hinnehmen: Die damalige Elf von Trainer Damir Buric gab sich auswärts mit 0:3 gegen den späteren Absteiger geschlagen.

Das Spiel im Stadion, Fernsehen und Radio

Die Witterungsbedingungen halten einige Kleeblatt-Fans mutmaßlich von einer Auswärtsfahrt nach Niedersachsen ab: Das Portal "wetter.com" prognostiziert für Samstag Höchstwerte von -2 Grad, schneien soll es aber zumindest nur in der Nacht. Dennoch besteht insbesondere bei der Anreise, für die Google Maps rund 450 Kilometer und fünf Stunden Fahrzeit veranschlagt, Glätte- und damit auch Staugefahr.

Fürth-Fans, die am Samstag lieber daheim bleiben, sehen die Partie auch beim Bezahlsender Sky Sport Bundesliga 4 im Einzelspiel sowie bei Sky Sport Bundesliga 2 in der Konferenz. Kostenlos wird das Spiel indes im Radio übertragen – genauer gesagt von der Sportschau, in der ARD-Audiothek und vom Kleeblatt Radio.

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