Freitag beim Mitabsteiger

"Kein Grund, an irgendwas zu zweifeln": So will das Kleeblatt in Bielefeld gewinnen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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4.5.2023, 15:00 Uhr
Perfekter Einstand: Das Hinspiel gegen Bielefeld gewann das erstmals von Alexander Zorniger angeleitete Kleeblatt mit 1:0. Entsprechend ausgelassen war der Jubel.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, NN Perfekter Einstand: Das Hinspiel gegen Bielefeld gewann das erstmals von Alexander Zorniger angeleitete Kleeblatt mit 1:0. Entsprechend ausgelassen war der Jubel.

Am Donnerstagnachmittag dachte Alexander Zorniger nochmal zurück. Vor einem knappen halben Jahr nahm der neue Trainer des Kleeblatts ja zum ersten Mal im Pressekonferenzraum des Ronhofs Platz, um über sich, die schwierige Lage seines neuen Arbeitgebers und das anstehende Heimspiel gegen Arminia Bielefeld zu sprechen. "Es war voller hier drin, aber leerer im Blick", erinnerte sich der Trainer vor einem anwesenden und zwei zugeschalteten Journalisten. "Wir waren Tabellenletzter, die Ausgangsbasis war nicht ganz so gut."

Am Tag nach Zornigers erster Pressekonferenz gewann das Kleeblatt 1:0 gegen den Abstiegskonkurrenten Bielefeld, weitere 16 Spieltage später hat sich die sportliche Situation und auch die Stimmung deutlich entspannt. "Jetzt haben wir eine Halbserie später die Möglichkeit, nach Bielefeld zu fahren und das Ding gefühlt zuzumachen", sagte Zorniger vor dem Rückspiel am Freitag (18.30/Sky). "Das ist auch unser Ziel."

Fürth hat unter Zorniger 1,53 Punkte im Schnitt geholt

Glaubt man der Homepage der Bundesliga, wären die Fürther angesichts vieler anstehender "direkter Duelle" der Konkurrenz mit einem Sieg auf der Alm sogar schon sicher gerettet - an möglichen Zahlenspielereien und Was-wäre-wenn-Diskussionen will sich der Trainer aber nicht beteiligen. "Wir werden es genauso angehen wie an den vergangenen 17 Spieltagen auch", betonte Zorniger. "Für mich gibt es gerade keinen Grund, an irgendwas zu zweifeln." Auch nicht daran, "dass wir die 1,5 Punkte im Schnitt nochmal holen und dann sicher durch sind."

Die Suche nach Gründen für eine oft wechselhafte Saison, in der sich viele gute Ansätze in regelmäßigen Abständen mit unerklärlichen Rückschlägen abwechselten, läuft natürlich längst - vor dem viertletzten Saisonspiel aber wollte der Trainer die "Gesamtanalyse" noch nicht vorwegnehmen.

"Es ist de facto so, dass wir es nicht geschafft haben, wenn es die Möglichkeit gab, in eine ganz andere Richtung zu gehen - aufgrund unterschiedlicher Gründe", sagte Zorniger. Die Aufarbeitung dürfte aber eine sehr kritische werden, "wir wollen ein möglichst komplettes Feedback kriegen, was die Gründe waren, die es manchmal so kompliziert gemacht haben."

Am Freitagabend soll es ohne den kranken Luca Itter bestenfalls nicht nochmal kompliziert werden beim Mitabsteiger, der nach einer noch etwas schwierigeren Saison derzeit auf Relegationsplatz 16 und deshalb gehörig unter Druck steht. "Wir wollen bis zum letzten Spieltag so viele Punkte wie möglich holen", sagt Zorniger. Dass seine Mannschaft mit einem Sieg in Bielefeld dem Rivalen aus Nürnberg helfen könnte, ist dem Trainer egal. "Wir werden kein einziges Spiel mehr gewinnen, um irgendwem einen Gefallen zu tun“, betonte der Trainer. "Außer uns selbst."

Voraussichtliche Aufstellung

Fürth: Linde; Griesbeck, Jung, Haddadi - Asta, Christiansen, Green, John - Hrgota - Sieb, Abiama.

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