Fürth gastiert bei der Borussia

Kleeblatt-Gegner Gladbach: Ein 20-jähriger Franzose lebt seinen Traum

19.11.2021, 06:00 Uhr

Nicht nur wegen seiner grünen Rastazöpfe auffällig: Gladbachs Manu Koné (links). © Andreas Gora, dpa

Mit der Gesamtsituation...

... kann bei der Borussia angesichts von Tabellenplatz neun niemand zufrieden sein. Trotzdem ist die Stimmung in Mönchengladbach inzwischen wieder besser, weil es merklich aufwärts geht in den letzten Wochen – und der Plan von Neu-Trainer Adi Hütter immer mehr sichtbar wird. Nach einem starken 1:1 gegen den FC Bayern zum Saisonstart verlor man unter anderem gegen Bayer Leverkusen, Union Berlin und den FC Augsburg.

Diesen Niederlagen folgten immer wieder überraschende Siege. Die Borussia gewann zuletzt gegen die potenziellen Champions-League-Teilnehmer Dortmund und Wolfsburg, spätestens seit dem fulminanten 5:0 gegen die Bayern im DFB-Pokal weiß jeder in der Bundesliga, wie gut die Mannschaft ist. Vom neunten Platz soll es in den kommenden Wochen schrittweise nach oben gehen, einen "Dreistufenplan für die Europa-Rückkehr" hat der Trainer zuletzt in der Rheinischen Post skizziert. Ein Erfolg gegen den sieglosen Tabellenletzten aus Fürth wäre ein erster Schritt auf dem Weg nach Europa.

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An der Seitenlinie...

... steht ein Mann, der im Sommer auch auf dem Trainerkarussell Platz genommen hatte. Adolf, genannt Adi Hütter hat erst die Young Boys Bern in der Schweiz geprägt und danach drei Jahre lang die Frankfurter Eintracht trainiert. In diesem Sommer nutzte er seine Ausstiegsklausel und ging nach Mönchengladbach, wo nach dem Wechsel von Marco Rose nach Dortmund ein Platz frei geworden war.

Der letzte Auftritt...

... brachte der Borussia am Ende nur einen Punkt ein. Beim bislang so starken FSV Mainz 05 schoss Nationalspieler Florian Neuhaus die Gladbacher in der ersten Halbzeit in Führung, Silvan Widmer aber glich eine Viertelstunde vor Schluss aus. Bitter für die Gladbacher waren die Verletzungen von Breel Embolo und Nico Elvedi, die deshalb auch gegen die Spielvereinigung fehlen werden.

Alle Augen auf...

... einen Mann, der schon Anfang des Jahres aus der zweiten französischen Liga kam. Emmanuel Kouadio Koné, der von allen nur Manu genannt wird, wurde direkt nach der Verpflichtung nochmal an den FC Toulouse verliehen, mit dem er im Jahr zuvor als 18-Jähriger abgestiegen war. Seit diesem Sommer aber ist er fester Bestandteil der Gladbacher Mannschaft. Der 20-Jährige fällt nicht nur wegen seiner grün gefärbten Rastazöpfe auch, sondern auch wegen seiner sehr guten Leistungen. Im defensiven Mittelfeld hat er die Nationalspieler Christoph Kramer und Florian Neuhaus verdrängt, angeblich soll Juventus Turin sich schon nach ihm erkundigt haben.

Der Senkrechtstarter hat als Kind viel auf sich genommen, um es ganz nach oben zu schaffen. "Es war schon ganz früh mein absoluter Traum, Profi zu werden", erzählte er kürzlich auf der Internetseite der Borussia. Jeden Morgen fuhr Koné mit Bus und Bahn eine Stunde durch Paris, abends nach dem Fußballtraining wieder quer durch die französische Hauptstadt nach Hause. Ganz alleine. Er hatte ja diesen Traum, der sich spätestens in diesem Sommer auch erfüllt hat. "Ich hätte das vermutlich sonst für den Tagesablauf eines Verrückten gehalten", sagte er kürzlich. "Aber ich habe es aus Liebe zum Fußball gemacht."