Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Arbeiten mit und ohne Aussicht

25.10.2021, 12:01 Uhr

Fußball? Wo? Aaaah, auf dem Bildschirm. Die Aussicht von der Pressetribüne in Leipzig war, nunja, eingeschränkt. © Michael Fischer

Als Sportredakteur arbeitet man natürlich auch mal im Büro, in einer Pandemie aber noch ein bisschen seltener als in früheren Jahren. Man schreibt am Wohnzimmertisch, vor allem aber in Stadien, Arenen oder auf Sportplätzen – kurz: dort, wo Menschen Sport treiben. Im Sommer führte das dazu, dass die meisten Texte über das Trainingslager der Spielvereinigung auf der großen Terrasse des Hotels entstanden, immer mit einem Blick auf die hohen Berge des Salzburger Lands. In sozialen Medien, wo es ja für alles einen Hashtag gibt, war das dann #workwithaview, Arbeiten mit Aussicht.

Manchmal arbeitet man als Sportredakteur aber auch ohne Aussicht. Oder zumindest mit einer sehr eingeschränkten. Die Architekten der Presseplätze in der Leipziger Arena haben offenbar entweder mit 2,10 großen Basketballern geplant – oder mit Menschen, die gerne im Stehen arbeiten. Nun ist das ja eigentlich eine sehr gute Sache, der Deutsche sitzt ja viel zu viel, was den Rücken eher weniger freut

Beim Besuch eines Bundesligaspiels aber wäre es dann doch ganz gut, auch im Sitzen alles auf dem Spielfeld sehen zu können. Zumindest als Reporter, der ja mit Spielschluss einen Spielbericht und im besten Fall auch die Einzelkritiken aller Spieler fertig haben will, was doch eine gewisse Zeit vor dem Laptop voraussetzt.

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Am Ende hat dann doch alles geklappt. Die Beine und der Rücken freuten sich über die permanente Bewegung, was im kühlen Herbst ja auch seine Vorteile hat.