Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Ein Junge aus der Nürnberger Südstadt als Derbyheld

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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19.9.2023, 15:00 Uhr
Bislang kein Hauptdarsteller in der Fürther U23: Alexander Beusch, hier beim Saisonauftakt gegen Aubstadt.

© Sportfoto Zink / Alexander Schlirf, Sportfoto Zink / Alexander Schlirf Bislang kein Hauptdarsteller in der Fürther U23: Alexander Beusch, hier beim Saisonauftakt gegen Aubstadt.

Als Kind dachte Alexander Beusch eher nicht daran, dass er eines Tages Derbyheld werden könnte. Erst recht keiner, der Menschen in Fürth glücklich macht. Die Stadtgrenze ist ja weit weg in der Nürnberger Südstadt, wo er aufwuchs und in den Käfigen mit seinen Kumpels Fußball spielte. Der Ronhof ist sogar noch ein bisschen weiter weg - und die Spielvereinigung eher nicht der Verein, dem die Herzen zufliegen.

Seit Freitagabend ist Alexander Beusch, 20 Jahre jung, aber genau das: ein Fürther Derbyheld. Beim kleinen Derby zwischen den U23-Mannschaften von Kleeblatt und Club schoss er in der Nachspielzeit das erlösende 2:0 - und rannte danach strahlend über den ganzen Platz des TSV Burgfarrnbach. Es war die Entscheidung, nachdem Nürnbergs Tim Huhnholz den Ball in der ersten Halbzeit ins eigene Tor befördert hatte.

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Alexander Beusch aber wollte dem armen Nürnberger Kollegen nicht die Rolle als tragischer Held überlassen - und haute den Ball deshalb einfach selbst nochmal ins Tor. Mancher fragte sich, wer dieser junge Mann eigentlich war, der da traf - eine tragende Rolle spielt er bislang ja nicht in der U23.

Alexander Beusch fing erst vor einigen Jahren im Nachwuchs des Post SV Nürnberg mit dem Fußballspielen (im Verein) an, schoss als Jugendspieler schon Tore für die erste Mannschaft in der Kreisliga - und machte dann beim Bezirksligisten SC Germania in Schniegling einfach so weiter. Mit elf Toren empfahl er sich für das Kleeblatt, wo sie ihn behutsam aufbauen wollen. Sein Ex-Trainer Serdar Dinc nennt Beusch einen "Rohdiamanten" - der am Freitagabend schon ordentlich funkelte.

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