Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: FC München? Eine Geschichtsstunde im Treppenhaus des Ronhofs
16.5.2023, 11:00 Uhr
Wer als Journalist im Ronhof arbeitet, der kann dabei auch sehr viel über die deutsche Fußballgeschichte lernen. In der spielte das Kleeblatt ja vor allem in seiner Anfangszeit eine sehr wichtige Rolle, wie die vielen Zeitungsausschnitte im Presse-Treppenhaus der Haupttribüne zeigen.
Fürth mit dem Kleeblatt auf der Brust
Schon auf den ersten Metern sieht man einen "prachtvollen Kampf vor dem Tor", wie es in der Überschrift heißt - nur wer da in den weißen Hemden gegen die Spielvereinigung mit dem charakteristischen Kleeblatt auf der Brust kämpft, das erschließt sich zunächst nicht so ganz. "Aus dem Spiel: FC. München - Spiel-Vgg. Fürth 1:2" hat der Autor des Artikels aus dem Jahr 1935 unter das Foto geschrieben.
Beim FC aus München denkt man natürlich zuerst an die Bayern, die allerdings nie ein Logo mit dem stilisierten Münchner Kindl sowie einem großen M auf ihrem Trikot hatten. Wer also ist dieser Gegner?
Eine kurze Internet-Recherche beseitigt die Wissenslücke. Den 1. FC München gab es tatsächlich, er entstand 1933 aus einer Fusion des Deutschen SV mit dem FC Teutonia München. Der neue Klub empfing die Spielvereinigung am zehnten Spieltag der Gauliga Bayern im Dezember 1935, die Fürther gewannen dank zwei Toren von Jakob Becher mit 2:1.
Nach der Niederlage gegen Fürth
Nicht nur deshalb wurde der 1. FC München seinem Ziel, zum FC Bayern, den Sechzgern aus Giesing und den "Blausternen" vom FC Wacker aufzuschließen, nicht gerecht. Ein paar Monate nach der Niederlage gegen das Kleeblatt stieg der Fusionsverein aus der Gauliga ab - und verschwand für immer in den Geschichtsbüchern.
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