Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Warum am 120. Geburtstag nicht allen Fans zum Feiern zumute war
Nürnberger Nachrichten
Wer es am Samstagnachmittag im Ronhof schaffte, den Blick mal kurz vom Rasen weg auf die Ränge zu richten, der sah, dass nicht allen Menschen zum Feiern zumute war. "Verkaufsverbot? Nur ein Zeichen eures schizophrenen Umgangs mit der eigenen Vereinshistorie", war auf einem großen Spruchband zu lesen.
11.000 Zuschauer bei der SpVgg Greuther Fürth
Mancher der 11.000 Zuschauer dürfte gerätselt haben, was die aktiven Fans mit ihrer Wortmeldung meinten - und wurde wahrscheinlich auch aus dem zweiten Teil nicht wirklich schlauer. "Wirkungslos" sei dieses ominöse "Verkaufsverbot", stand da geschrieben. "Die Identität und der Wille der Fans: SpVgg Fürth".
Auf einem Flugblatt klärten die Horidos auf, worum es ging. Demnach habe ihnen die Geschäftsführung "über die Fanbetreuung" mitgeteilt, dass ihre "geplanten Merch-Artikel zum Jubiläum nicht im Stadion verkauft werden dürfen". Als Grund sei angegeben worden, dass der Verein nicht darüber informiert worden sei, dass die Fans eigene Schals, Jacken und Aufkleber anlässlich des Jubiläums verkaufen wollen - was sie seit Jahren alle 14 Tage an Ständen hinter der Nordtribüne machen, um die großen Choreografien zu finanzieren.
Kleeblatt: Fronten zwischen Ultras und Vereinsführung
Demnach sei der Gruppe angedroht worden, das Schloss ihres Infostandes auszutauschen, wenn sie ihre Artikel trotzdem verkaufe. Die Fronten zwischen Ultras und Vereinsführung sind, so hört man, schon seit vielen Monaten verhärtet. Die Pyrotechnik beim jüngsten Derby soll den Konflikt weiter verschärft haben - der am Samstag, ausgerechnet am 120. Geburtstag der Spielvereinigung, erstmals öffentlich wurde.
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