Letztes Heimspiel des Jahres

"No Limits": Mit Joey Kellys Hilfe will das Kleeblatt auch gegen Augsburg punkten

17.12.2021, 14:05 Uhr
Das erste Lachen seit Mai: Nach dem Heimspiel gegen Union durften die Fürther Spieler endlich mal wieder einen Sieg bejubeln. Gegen Augsburg soll der zweite folgen.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Das erste Lachen seit Mai: Nach dem Heimspiel gegen Union durften die Fürther Spieler endlich mal wieder einen Sieg bejubeln. Gegen Augsburg soll der zweite folgen.

Joey Kelly hat in seinem Leben schon vieles erreicht. Zuerst brachte es der heute 48-Jährige mit seiner Familie zu musikalischem Weltruhm, anschließend testete er mit großer Leidenschaft die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit aus - und ging oft sogar darüberhinaus. Kelly ist mehr als 40 Marathons und 30 Ultramarathons gelaufen, ist durch die Wüste gerannt und hat mal innerhalb eines Jahres acht Ironman-Triathlons absolviert.

Einen Erfolg konnte er sich bis vor einer Woche aber nicht in seinen beachtlichen Lebenslauf schreiben. Den, dass er Wunder vollbringen und das vermeintlich Unmögliche möglich machen kann. Das hat er jetzt aber geschafft - in Fürth. Wie diese Redaktion erfuhr, war Kelly vor dem Heimspiel des Kleeblatts im Ronhof, um vor der Mannschaft zu sprechen. Über Motivation, über das Durchhalten, über Ausdauer, Ziele, Wille und Leidenschaft.

Leitl schwärmt von Kellys Vortrag

Ein paar Stunden später gewann die Spielvereinigung gegen Union Berlin tatsächlich das erste Bundesliga-Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte. Sechs Tage später steht für die Fürther das letzte Spiel des so turbulenten Fußballjahres 2021 an, das vom umjubelten Aufstieg bis zu allwöchentlichen Negativrekorden alles bereithielt. Joey Kelly wird vor dem Vergleich mit dem FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) nicht noch einmal sprechen, die Erinnerung an seine Worte aber soll die Spielvereinigung weiterhin tragen.

Der Vortrag sei lange geplant gewesen, verriet Stefan Leitl auf Nachfrage, "wir hatten jetzt die Chance, dieses Zeitfenster zu nutzen". Kelly sei ein "hochinteressanter Mensch, sehr bodenständig, sehr erfolgreich", der vor dem Trainer und seinen Spielern einen "sensationellen Vortrag" gehalten habe. "Er hat uns in einer Stunde in den Bann gezogen, uns gefesselt", erzählte Leitl. "Es ist so, wie er es gesagt hat: No Limits. Das gilt auch für uns in Fürth."

Keine Limits. Dieses Motto hatten sie sich schon im Aufstiegsjahr gegeben - und es soll auch in den verbleibenden 18 Bundesliga-Spielen gelten. Auch wenn die Gesamtsituation mit nur vier Punkten aussichtslos erscheint, wenn die Fürther mit einer Niederlage gegen Augsburg einen Rekord von Tasmania Berlin einstellen könnten, die vor fast 60 Jahren mit nur einem Sieg und einem Unentschieden in die Winterpause gingen.

"Das spielt für uns keine Rolle", betonte Leitl, der schon seit Wochen nicht mehr auf die Tabelle schaut. Viel wichtiger ist ihm die Entwicklung seiner Mannschaft, dass diese nach den vielen Rückschlägen wieder stabil wird und es den vielen übermächtigen Gegnern mit viel Einsatz und Leidenschaft so schwer wie möglich macht. So wie beim Heimsieg gegen Union Berlin - und so wie am Mittwochabend bei Borussia Dortmund.

Und, geht es nach Leitl, auch am Samstagnachmittag im Ronhof. "Ich weiß, dass wir ein gutes Spiel zeigen werden, dass meine Jungs nochmal alles investieren werden", sagt der Fürther Trainer. "Ich bin überzeugt, dass wir punkten werden." Damit das gelingt, müsse seine Mannschaft dieselben Tugenden wie in den vergangenen 180 Minuten abrufen. "Wir müssen gut in den Zweikämpfen sein", fordert Leitl, Augsburg sei "physisch enorm stark" und habe "viele Spieler mit Topspeed auf dem Platz".

Die Fürther, bei denen Havard Nielsen und Branimir Hrgota wohl in die Startelf zurückkehren, dürften deshalb, auch wegen ihrer Geschwindigkeits-Nachteile, nicht in Konter laufen. "Wir müssen aus einer kompakten Grundordnung heraus versuchen, diese Umschaltmomente im Keim zu ersticken", sagte der Trainer. Dafür brauche es "ein gutes Gegenpressing und eine gute Tiefenstaffelung", betonte Leitl, "ich wünsche mir, dass wir wieder mehr Ballbesitz haben als in den letzten beiden Spielen, damit wir aus einer guten Struktur heraus unsere Chancen kreieren können."


Die DFL hat am Freitag zudem weitere Spiele des Kleeblatts zeitgenau festgelegt. Unter anderem geht es sonntags zum FC Bayern nach München.

22. Spieltag (12. Februar, 15.30 Uhr)

SpVgg Greuther Fürth - Hertha BSC

23. Spieltag (20. Februar, 15.30 Uhr)

FC Bayern München - SpVgg Greuther Fürth

24. Spieltag (26. Februar, 15.30 Uhr)

SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Köln

25. Spieltag (5. März, 15.30 Uhr)

VfL Bochum - SpVgg Greuther Fürth

26. Spieltag (13. März, 19.30 Uhr)

SpVgg Greuther Fürth - RB Leipzig

27. Spieltag (19. März, 15.30 Uhr)

SpVgg Greuther Fürth - SC Freiburg

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