Szenarien am letzten Spieltag
Schützenhilfe vom Rivalen? Hausaufgaben machen oder rechnen - So schafft Fürth den Klassenerhalt
17.05.2025, 12:39 Uhr
Die SpVgg Greuther Fürth, Preußen Münster und Eintracht Braunschweig. Drei Teams machen es unter sich aus – zwei Klubs bleiben sicher Zweitligist, eine Mannschaft muss in die Relegation.
Ausgangslage und Gegner
Das Gute vorweg: Tabellarisch hat das Kleeblatt nach dem Remis am vergangenen Wochenende gegen Hannover die beste Ausgangslage und geht mit einem Zähler Vorsprung auf die beiden punktgleichen Konkurrenten in den letzten Spieltag. Damit hat das Kleeblatt alles in der eigenen Hand.
Das „Schlechte“: Die beiden Konkurrenten treffen auf Teams, für die es um nichts mehr geht und die am Tabellenende oder im Tabellenmittelfeld rangieren. Münster gastiert beim sicheren Absteiger Ulm und Braunschweig empfängt den Club, der entweder auf dem zehnten oder elften Platz abschließen wird. Das Kleeblatt indes spielt gegen den Hamburger SV, den aktuellen Tabellenersten, die torgefährlichste Truppe der Liga. Und: Für die Hamburger geht es auch – anders als für Ulm und Nürnberg – noch um etwas: Zwar haben die Rothosen den Aufstieg nach sieben Jahren endlich sicher, in Fürth könnten sie ihre Saison aber mit einem Meistertitel krönen.
Abgesehen von den Gegnern lohnt auch ein Blick auf das Torverhältnis, das im Falle von Punktgleichheit als erster Faktor herangezogen wird: Münster hat mit -3 aktuell die beste Tordifferenz, Braunschweig mit -23 die schlechteste Differenz des Trios. Fürth liegt mit -15 zwischen den Preußen und den Niedersachsen. Bei gleichem Punktestand und gleicher Tordifferenz zählt die Anzahl der geschossenen Tore.
Wann braucht es einen Kleeblatt-Sieg?
6 Punkte der Konkurrenz: Wenn Münster und Braunschweig gewinnen, muss das Kleeblatt ebenso gewinnen, um den Klassenerhalt zu sichern. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn das Kleeblatt gewinnt, hat es den Klassenerhalt sicher – unabhängig von anderen Ergebnissen. Allgemein gilt: Wenn die Spielvereinigung mehr Punkte holt als mindestens ein Kontrahent, oder wenn sie genauso abschneidet wie beide anderen Teams, darf es den Klassenerhalt feiern.
Wann braucht es ein Kleeblatt-Remis?
4 Punkte der Konkurrenz - Sieg Braunschweig: Wenn Münster Unentschieden spielt und Braunschweig gewinnt, muss die Spielvereinigung mindestens einen Punkt holen.
Wann reicht auch eine Kleeblatt-Niederlage?
4 Punkte der Konkurrenz - Sieg Münster: Wenn Braunschweig Unentschieden spielt und Münster gewinnt, bleibt das Kleeblatt über dem Strich – sofern es nicht eine 0:9-oder-höher-Klatsche von Hamburg bekommt.
3 Punkte der Konkurrenz: Wenn Braunschweig und / oder Münster verliert, kann das Kleeblatt für eine weitere Saison in der 2. Bundesliga planen. Selbst, wenn das jeweils andere Team gewinnt.
2 Punkte der Konkurrenz: Wenn Münster und Braunschweig Unentschieden spielen und das Kleeblatt keine entsprechende Klatsche bekommt, reicht es ebenfalls für den Ligaverbleib.
1 Punkt oder 0 Punkte der Konkurrenz: Wenn beide Konkurrenten verlieren oder sie gemeinsam nur einen Punkt holen, ist der fränkische Klassenerhalt eingetütet - ganz unabhängig vom eigenen Ergebnis.
Diese Rolle spielt der Nürnberger Rivale
Bei sämtlichen Rechenspielen für Relegations- und Rettungsszenarien der SpVgg Greuther Fürth spielt deren Rivale womöglich eine wichtige Rolle: Der 1. FC Nürnberg könnte als Zünglein an der Waage fungieren. Denn: Wenn der Club in Braunschweig gewinnt, gibt es auch in der kommenden Saison ein Frankenderby - ganz gleich, wie Fürth oder Münster spielen. Selbst ein Nürnberger Remis würde das Kleeblatt unter normalen Umständen aus der Abstiegsangst erlösen.
Fazit
Das Kleeblatt kann seine Fans vom Bangen ebenso wie von Rechenspielen erlösen, wenn es einen Heimsieg einfährt. Im Falle einer Fürther Niederlage mit maximal acht Toren Unterschied gibt es zwei kritische Szenarien: Beide Konkurrenten gewinnen. Oder Braunschweig gewinnt und Münster punktet. In beiden Szenarien würde das Kleeblatt auf Rang 16 abrutschen. Solange Braunschweig und Münster zusammen maximal drei Punkte einfahren, ist das Kleeblatt auf der sicheren Seite. Anders zusammengefasst: Das Kleeblatt muss schlichtweg mehr Zähler holen als ein Konkurrent.
Die Relegation
Sollte dies dem Kleeblatt nicht gelingen, droht die Relegation. Diese findet am Freitag, dem 23. Mai, im Stadion des teilnehmenden Drittligisten, sowie am Dienstag, dem 27. Mai, beim Zweitligisten statt. Anpfiff ist jeweils um 20.30 Uhr. In der 3. Liga kämpfen Energie Cottbus (62 Punkte), der 1. FC Saarbrücken (62) und Hansa Rostock (60) um den Einzug in die Relegationsrunde, den die SpVgg Greuther Fürth mit ihrem zehnten Saisonsieg aus eigener Kraft verhindern könnte - wenn sie ihre Hausaufgaben macht.
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