Linde fällt aus

Verletzungen, Sperren: Fürths Trainer Zorniger muss in Darmstadt umbauen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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11.11.2022, 15:04 Uhr
Die zwei Alternativen für die Innenverteidigung: Luca Itter (links) und Gideon Jung.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die zwei Alternativen für die Innenverteidigung: Luca Itter (links) und Gideon Jung.

Kurz vor der allgemeinen Ekstase wunderte sich Alexander Zorniger. Am Mittwochabend sah der Trainer etwas, was man sonst nur aus den untersten Klassen im Amateurfußball kennt. In der Nachspielzeit des Heimspiels gegen den Hamburger SV schnappte sich Innenverteidiger Sebastian Griesbeck den Ball beim Abstoß, Torhüter Andreas Linde stand daneben und schaute seinem Kollegen zu.

Die Szene ging einige Sekunden später im Jubel unter, doch zwei Tage später redete der Fürther Trainer nochmal über diese vermeintliche Nebensächlichkeit. Denn Torhüter Linde, der beim 1:0 nur wenig halten musste, hatte sich offenbar beim Abstoß zuvor verletzt und fällt "bis auf Weiteres" mit einer "Muskelverletzung in der Wade" aus, wie Zorniger am Freitagnachmittag auf der Pressekonferenz vor dem letzten Auswärtsspiel beim SV Darmstadt am Sonntag (13.30/Sky) verkündete.

Der SVD hat sich am Donnerstag mit einem 1:0 in Magdeburg die sogenannte "Herbstmeisterschaft" gesichert - und empfängt zum Jahresausklang eine Fürther Mannschaft, die auf mindestens drei Positionen anders aussehen wird als am Mittwoch gegen den HSV. Zuletzt hatte Zorniger ja dreimal weitgehend derselben Startelf vertraut, einzig Simon Asta kehrte gegen den HSV zurück und übernahm die rechte Außenbahn von Marco Meyerhöfer.

Jetzt tauschen beide wieder, wenngleich sich Asta, der am Mittwoch ausgewechselt werden musste, glücklicherweise doch nicht verletzt hat. Im Tor dürfte Leon Schaffran stehen. In der Innenverteidigung fällt Griesbeck gelbgesperrt aus, als Vertreter kommen laut dem Trainer nur zwei Spieler in Frage. Max Christiansen zurückzuziehen sei "keine Alternative", so Zorniger, der Gideon Jung oder Luca Itter aufstellen wird.

Beide machten derzeit "einen guten Eindruck", betonte der Trainer, "Gideon ist im Driver Seat gerade eben, aber wir müssen gucken, wie körperlich stabil er ist" - nach fast eineinhalb Jahren, in denen der erfahrene Abwehrspieler sich mit einer komplizierten und hartnäckigen Knieverletzung herumplagte. Auch Itter war lange raus und hat zuletzt im August länger gespielt. "Ich kann nur das beurteilen, was in den letzten zweieinhalb Wochen war", sagt Zorniger dazu. "Jetzt hat er normal mittrainiert. Als Alternative auf der Linksverteidiger- oder Innenverteidiger-Position brauchen wir ihn natürlich."

Die allgemeine Euphorie will Zorniger jedenfalls etwas bremsen. "Vom Gefühl, vom Lächeln der Menschen, die mir begegnen, ist es so, dass wir an die Aufstiegsplätze anklopfen", sagt er. "Fakt ist aber, dass wir drei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz entfernt sind. Ich glaube aber schon, dass das Team jetzt schon ein sehr gutes Selbstverständnis hat, das nicht mal ansatzweise irgendwer unterschätzen sollte."

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