Talent verlässt Fürth

Zuletzt nur noch vierter Torhüter: Kleeblatt verleiht Lasse Schulz nach Dänemark

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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21.8.2023, 16:35 Uhr
Sein letzter Einsatz fürs Kleeblatt: Lasse Schulz (rechts) nach dem Testspiel gegen Zürich mit seinem Trainer Alexander Zorniger.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Sein letzter Einsatz fürs Kleeblatt: Lasse Schulz (rechts) nach dem Testspiel gegen Zürich mit seinem Trainer Alexander Zorniger.

Dass seine Chancen auf regelmäßige Spielzeit in diesem Sommer nicht steigen würden, ahnte Lasse Schulz schon sehr früh. Bereits kurz vor der Abfahrt ins Trainingslager Anfang Juli verriet Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi, dass sein junges Torwarttalent mit dem Gedanken spielt, seine Karriere anderswo fortzusetzen - womöglich auch im Ausland. Doch in den sechs Wochen danach passierte nichts, zumindest nichts, wovon die interessierte Öffentlichkeit erfuhr.

Dennoch konnte man in den vergangenen Wochen sehen, wo Schulz, der vor drei Jahren vom finnischen Klub FC Honka nach Fürth wechselte, in der internen Hierarchie steht. Mit Jonas Urbig kam ein gleichaltriges Talent vom 1. FC Köln, das sich auf Anhieb den Platz als Nummer Eins der Profi-Mannschaft sicherte. Andreas Linde wurde so zum Ersatztorhüter, der den Platz von Leon Schaffran einnahm. Lasse Schulz war deshalb nur noch die Nummer Vier im Fürther Tor - oder vielleicht sogar die Nummer Fünf.

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In der U23, deren Tor er in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig gehütet hatte, durfte der 20-Jährige in dieser Saison nicht mehr spielen, weil die Verantwortlichen den Platz dort dem ein Jahr jüngeren Semir Kaymakcki anvertrauten, der sich in der Regionalliga weiterentwickeln soll. Sein letztes Spiel fürs Kleeblatt machte Lasse Schulz am 14. Juli während des Trainingslagers in Tirol, wo er sich bei seinem Kurzeinsatz gegen den FC Zürich aber einige Unsicherheiten leistete und danach sehr niedergeschlagen wirkte.

Beim jüngsten Heimspiel gegen Sankt Pauli saß er alleine ganz oben auf der Haupttribüne - zwei Tage später gab das Kleeblatt bekannt, dass Schulz den Verein vorerst verlässt und sich für ein Jahr leihweise dem dänischen Erstligisten Viborg FF anschließt. Dort will er laut Vereinsmitteilung "den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen". "Lasse sieht für sich die Möglichkeit, bei Viborg weitere Erfahrungen zu sammeln und hat deshalb gebeten, diesen Schritt zu machen", sagt Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi. "Wir werden seine Entwicklung gespannt verfolgen und wünschen ihm für das Jahr alles Gute.“

Laut dem dänischen Portal "BT" hat sich Viborg zudem eine Kaufoption für Schulz gesichert, der seinen 2024 auslaufenden Vertrag in Fürth zudem bis 2025 verlängert hatte. Beim Klub aus der Region Midtjylland ist der 20-Jährige offenbar als zweiter Mann hinter Stammtorhüter Lucas Lund eingeplant, an dem in diesem Sommer der Spitzenklub Bröndby IF Interesse gezeigt hatte. Auch knapp 1000 Kilometer entfernt von Fürth muss das Talent also um Spielzeit kämpfen.

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