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Zusammenhalt und Rechenspiele: Das wird für Fürth am letzten Spieltag gegen den HSV wichtig

Alicia Kohl

Redakteurin

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18.05.2025, 04:55 Uhr
Im Hinspiel war das Kleeblatt weit von einem Sieg entfernt, am letzten Spieltag soll es anders aussehen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Im Hinspiel war das Kleeblatt weit von einem Sieg entfernt, am letzten Spieltag soll es anders aussehen.

Beim 1:1 in Hannover hat die Spielvereinigung sich stellenweise mutig und leidenschaftlich gezeigt, musste am Ende aber trotzdem noch froh sein, nicht ganz ohne Punkte zurück nach Fürth gefahren zu sein. Einen Punkt hatten sie schließlich doch im Gepäck. Ein Punkt, der aber nur wenig Wirkung hatte. Denn der Abstiegskampf ist weiter unangenehm präsent. Zwar stehen die beiden direkten Absteiger schon fest, die Abstiegsrelegation ist aber noch zu vergeben. Mit einem Sieg gegen den Hamburger SV im letzten regulären Saisonspiel können die Fürther sich aber noch selbst retten.

Der Gegner

... ist schon aufgestiegen. Die langersehnte Rückkehr in die erste Bundesliga ist dem HSV schon sicher. Gut für Fürth also, Hamburg ist schon sicher. Weniger gut aus Fürther Sicht ist aber, dass die Gäste zwar schon den Aufstieg aber noch nicht die Meisterschaft in der zweiten Liga feiern konnten. Aktuell führen die Hamburger die Tabelle an, der Drittplatzierte Elversberg kann sie nicht mehr einholen. Nur der 1. FC Köln, der aktuell den zweiten Rang belegt, könnte am letzten Spieltag der Saison noch vorbeiziehen. Gewinnt Köln, während der HSV verliert, muss Hamburg die Meisterschaft auf den letzten Metern noch abgeben.

So oder so haben die Hamburger weniger Druck, müssen das Spiel nicht unbedingt gewinnen. Vielleicht lassen sie die Saison austrudeln, vielleicht wollen sie sich aber auch unbedingt die Meisterschaft sichern. Für die Spielvereinigung heißt das aber trotz des schon entschiedenen Aufstiegs, eine starke und engagierte Mannschaft zu erwarten. Kleine bezeichnet sie als „die beste Mannschaft der Liga“.

Rauschend gefeiert hat der HSV den Aufstieg schon. Trotzdem will er sich am Sonntag in einer vorzeigbaren Verfassung präsentieren. „Wir werden sicherlich nicht den Ansatz haben, dass wir irgendetwas verschenken wollen. Oder dass wir irgendetwas einplanen, dass das ein Ausflug wird nach Fürth“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin in der Hamburger Pressekonferenz. „Wir wollen unbedingt das Spiel am Sonntag gewinnen, um dann auch wirklich als Erster die Saison abzuschließen.“

Das Personal

Für dieses entscheidende Spiel hat der neue Chefcoach Thomas Kleine den kompletten Kader zur Verfügung. Auch Luca Itter, der Anfang der Woche angeschlagen nicht trainieren konnte, ist inzwischen wieder vollständig ins Mannschaftstraining eingestiegen. Nur der Einsatz von Roberto Massimo ist Stand Freitagmittag fraglich, er hat offenbar Probleme an der Patellasehne. Wer von Beginn an ran darf und in welcher Formation Kleine auflaufen lassen wird, verrät er auf der Pressekonferenz am Freitag noch nicht. Entscheidend sei sowieso etwas anderes.

Das Entscheidende

Der Zusammenhalt nämlich. „Egal, wer am Sonntag aufläuft, wir können es nur alle zusammen schaffen“, betont Kleine. Die Mannschaft müsse sich gegenseitig helfen und kompakt zusammenarbeiten. Nur so sei es möglich, gegen den HSV zu bestehen. Die Spieler müssten viel marschieren und den Gegner selbst unter Druck setzen. Kleine will, dass sein Team selbst gefährlich wird, den HSV zum Laufen bringt und eigenen Ballbesitz generieren.

Der für das Kleeblatt kann noch alles gut werden. Es hat es sogar selbst in der Hand. Mit einem Sieg ist die Spielvereinigung fein raus und kann mit der Planung der neuen Saison in Liga zwei beginnen. Verliert Fürth aber gegen den HSV, müssen sie am Ronhof auf die Ergebnisse der Konkurrenz schauen. Wenn gleichzeitig nämlich Preußen Münster gegen die bereits abgestiegenen Ulmer und Braunschweig gegen den 1. FC Nürnberg gewinnen, würden beide Vereine am Kleeblatt vorbeiziehen und es auf Platz 16 landen - und damit eine Relegation um den Platz in der zweiten Liga spielen.

Die Bilanz

So wirklich Mut macht das Hinspiel in Hamburg dabei nicht. 0:5 hat das Kleeblatt dort verloren. Und auch sonst konnten die Fürther erst drei der 19 Aufeinandertreffen mit dem HSV für sich entscheiden. Die Hamburger siegten achtmal, achtmal trennten die Teams sich mit einem Remis. Doch auch das würde dem Kleeblatt in der aktuellen Situation nicht helfen. Der vierte Sieg überhaupt gegen den HSV muss am Sonntag her.

Die Eckdaten

Entgegen der gewöhnlichen Zweitliga-Uhrzeiten beginnt die Partie am Sonntag um 15.30 Uhr - zeitlich mit allen anderen Spieler der zweiten Bundesliga. Der Sportpark Ronhof ist komplett ausverkauft, die Fans erscheinen für eine hoffentlich letzte Unterstützung in dieser Saison also zahlreich. Die Spielvereinigung empfiehlt daher eine frühzeitige Anreise, damit der Einlass reibungslos möglich ist. Für alle, die nicht im Stadion sind, wird die Partie auf dem Pay-TV-Sender Sky und dessen Online-Streamingdienst Wow übertragen, außerdem verfolgen die Fanradios und Audio-Streams das Spiel.

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