Strandgefühle beim Beachvolleyball

23.08.2016, 07:15 Uhr
Strandgefühle beim Beachvolleyball

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© Edgar Pfrogner

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Die Abteilung Beachvolleyball hatte 2009 bei seiner Gründung 25 Mitglieder, denen zunächst zwei Tennis-Spielfelder zur Verfügung standen. Um einen schnellen Zugang zum Beachvolleyball für eine breite Mitgliederbasis aus allen TVE-Abteilungen zu ermöglichen, führten Investitionen der Vereinsspitze zu einem nennenswerten Erfolg. So konnten bereits im Folgejahr auch die verbliebenen vier Tennisfelder in eine riesige Beachanlage mit über 2200 Tonnen Sand umgewandelt werden. Federführend bei der Auslegung waren dabei Gründungsmitglied Thomas Wiese, der ehrenamtlich die Planung der Beachanlage übernommen hatte und Dietmar Dommick, ehemaliger Vizevorstand des TV 1848 Erlangen, der den Ausbau der Beachanlage sehr forcierte.

Flutlicht „verlängert“ den Tag

Mit Unterstützung der Hausmeister des TV 1848 sowie freiwilligen Helfern konnte das Projekt realisiert werden. Es stehen nun insgesamt sechs bespielbare Beachvolleyballplätze für das Beach48 (ehemaliges FC West-Gelände) zur Verfügung, die zu einer der größten und schönsten Anlagen in Bayern zählen. Dank Flutlicht kann bis in die Abendstunden gespielt und vorausschauend auch Beachhandball oder Beachsoccer nach offiziellen Maßen gespielt werden. Inzwischen spielen während der Saison über 120 Spieler mit Saisonkarte sowie einige namhafte, ansässige Unternehmen zu festgelegten Zeiten. Aber auch Gelegenheitsspieler sind jederzeit willkommen. Beachvolleyball hat sich heute auf dem Beach48 als attraktiver Magnet herauskristallisiert.

Mit dem Ruf „Hinein in den Sand“ wurde das damalige Sand-Strandspiel, heute Beachvolleyball, entdeckt, das zunächst als Freizeitbeschäftigung diente und sich enormer Beliebtheit und Faszination erfreute. Hierbei standen zunächst Vergnügen und Spaß ohne Wettkampfgedanken im Vordergrund.

Strände erobert

Die Ursprünge des Beachvolleyballs liegen in den ersten beiden Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts. Die neue Freizeitsportart eroberte rasch die Strände Kaliforniens und Brasiliens, und bereits 1925 soll das erste Beachvolleyballspiel auf Hawaii stattgefunden haben.

Der auffallendste Unterschied zwischen Volleyball in der Halle und Beachvolleyball ist die Anzahl der Spieler auf dem Feld. Die heutige übliche Spielweise zu zweit wird dem aus der Halle kommenden Paul „Pablo“ Johnson zugeschrieben, der in den 1930er-Jahren einmal vergeblich auf einige seiner Mitspieler wartete.

In diesem Jahrzehnt erreichte die neue Sportart auch Europa, wo zunächst in Paris die Nudisten den Beachvolleyball für sich entdeckten. Bis 2012 stand die spärliche Bekleidung bei den Damen mit weniger als 7 cm Stoff an der Seite der Bikini-Höschen sogar im olympischen Regelwerk.

Während in den USA bereits 1965 ein erster Verband Regeln niederschrieb und Turnierserien veranstaltete, fanden die ersten Beachvolleyballturniere in Deutschland 1989 statt. Die deutschen Meisterschaften wurden erstmals 1992 im Ostseebad Damp und ab dem Folgejahr am Timmendorfer Strand ausgespielt.

Boom durch Olympia

Seit 1996 ist Beachvolleyball eine olympische Sportart, und ein Jahr später wurde erstmals die offizielle Weltmeisterschaft in Los Angeles ausgetragen. Bei den olympischen Spielen im Jahr 2000 in Sydney schaffte ein deutsches Herrenteam den Sprung auf das Treppchen und gewann die Bronzemedaille. Spätestens ab diesem Zeitpunkt boomt die Trendsportart in der gesamten Bundesrepublik. Vor vier Jahren hatten Julius Brink und Jonas Reckermann bei Olympia in London Gold für Deutschland geholt, und die jüngste Goldmedaille durch Laura Ludwig und Kira Walkenhorst bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro dürfte die Begeisterung sicher noch weiter anfachen.

In den Jahren 2004 und 2005 wurde die bayerische Meisterschaft im Beachvolleyball auf dem Schlossplatz in Erlangen ausgetragen. Seit 2011 fanden auf dem Beach48 die Stadtmeisterschaften im Beachvolleyball in diversen Kategorien statt. Durch den Hauptsponsor, der dieser Veranstaltung auch seinen Namen gab, den Book-it City Masters, gewann das Turnier zusehends an Attraktivität.

Der Start in die Beachvolleyballsaison — Beachopening Nordbayern — des Bayerischen Volleyball-Verbandes (bvv) und der European Beachvolleyball Foundation (ebf) wird nun seit drei Jahren durch den TV 1848 organisiert. Auf dem Beach48 werden daneben durch die Saison hindurch Turniere in allen Kategorien sowie die Mittelfränkischen Mixed-Meisterschaften Mitte Juli durchgeführt. Da schon für die Kleinsten das Ballspielen im Sand ein Riesenspaß ist, bietet die ebf seit diesem Jahr eine Tour für Kinder und Jugendliche an. Der Auftakt, der als Young Freestyle bezeichneten Kategorie, wurde ebenfalls auf dem Beach48 ausgetragen.

Vielleicht können mit Unterstützung durch die ständige Zahl von Freizeitbeachvolleyballern in naher Zukunft wieder Turniere auf dem Schlossplatz unter Schirmherrschaft des TV 1848 ausgerichtet werden. Die größte Vision wäre, Beachvolleyball im Winter auf dem Beach48 in einer Traglufthalle spielen zu können.

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