Trotz Führung: Club verliert auch in Sandhausen

7.11.2014, 20:31 Uhr
Der Nürnberger Knockout: Andrew Wooten markiert in der 77. Minute das Siegtor für Sandhausen.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Nürnberger Knockout: Andrew Wooten markiert in der 77. Minute das Siegtor für Sandhausen.

Wolfgang Wolf, Leiter der Fußballabteilung, sprach vor dem Anpfiff freimütig von einem richtungsweisenden Spiel. Für dieses beorderte Trainer Valerien Ismael, selbst nicht mehr gänzlich unumstritten, mit Jan Polak und Javier Pinola zwei Routiniers in die Startelf. U-19-Talent Cedric Teuchert stand zum ersten Mal im Kader.

Mit rund zehnminütiger Verspätung - einige Clubfans standen noch vor den Stadiontoren - startete die Partie. Auf ramponiertem Rasen war der FCN von Beginn an das tonangebende Team und hatte in der ersten Viertelstunde hochkarätige Chancen durch Ondrej Celustka und Niclas Füllkrug.

Füllkrug war es auch, der in der 16. Minute den Bann brach: Alessandro Schöpf brachte von der rechten Seite den Ball nach innen, wo Polak schnell weiterleitete auf den halblinks im Strafraum freistehenden Füllkrug, der überlegt ins rechts Eck vollendete. Auch im Anschluss drängte der Club, verpasste allerdings nachzulegen.

Das rächte sich, Alexander Bieler duschte nämlich zehn Minuten später den Altmeister kalt: Eine Hereingabe von Andrew Wooten segelte unbehelligt quer an der Strafraumgrenze entlang, ehe Bieler per Direktabnahme den Ausgleich markierte. Auch wenn Celustka den Schuss noch abfälschte, Patrick Rakovsky machte beim Gegentor nicht die allerbeste Figur.

Anschließend bekam Sandhausen Oberwasser, die Partie gestaltete sich nun ausgeglichen. Füllkrug und Niklas Stark hatten das 2:1 auf dem Kopf, auf der Gegenseite musste Rakovsky drei Minuten vor Pausenpfiff in höchster Not gegen Wooten retten. Mit 1:1 ging es in die Kabine.

Personell unverändert starteten beide Teams in den zweiten Durchgang. Ab der 58. Minute musste der Club mit einem Mann weniger auskommen: Ondrej Petrak riss den davoneilenden René Gartler zu Boden, Schiedsrichter Norbert Grudzinski zog die Rote Karte, eine sehr harte Entscheidung, da Stark auf gleicher Höhe stand.

Der Platzverweis schien den Club beinahe zu beflügeln, zumindest kurzfristig:  Waren die ersten Minuten nach Wiederanpfiff eine äußerst fade Angelegenheit, suchten die Gäste in Unterzahl zielstrebig den Weg nach vorne.

In der 77. Minute legte sich der FCN das Tor fast selbst ins eigene Nest. Pinola versäumte es nach einer Rakovsky-Parade am eigenen Strafraum zu klären, der zweite Ball kam über Flankengeber Marco Thiede zu Wooten, und der gebürtige Bamberger hämmerte die Kugel überlegt ins Netz.

Dem Spielstand entsprechend gingen die Gäste danach höheres Risiko, um doch noch den Ausgleich zu erzwingen. Der eingewechselte Maximilian Dittgen zog in der 83. Minute aus der Distanz ab, die Kugel wurde von Keeper Marco Knaller jedoch abgewehrt. Dann war es vorbei, der Club schlittert durch das 1:2 im Hardtwald immer tiefer in die Kellerregion der 2. Liga und hat in der nun folgenden Länderspielpause reichlich Stoff zur Analyse.

SV Sandhausen: Knaller - Kübler, Schulz, Olajengbesi, Paqarada - Stiefler, Linsmayer, Bieler (86. Pfertzel), Tüting (62 Thiede) - Gartler (79. Bouhaddouz), Wooten

1. FC Nürnberg: Rakovsky - Celustka (89. Teuchert), Petrak, Stark, Pinola - Polak, Koch (61. Hovland) - Candeias (78. Dittgen), Schöpf, Füllkrug - Sylvestr

Tore: 0:1 Füllkrug (16.), 1:1 Bieler (26.), 2:1 Wooten (77.) | Gelbe Karten: Gartler, Schulz, Paqarada, Stiefler | Rote Karten: Petrak (58. Notbremse) | Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg) | Zuschauer: 6000.

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