Viel außergewöhnlicher als Fußball

30.3.2017, 21:18 Uhr
Viel außergewöhnlicher als Fußball

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Beim ersten Kontakt mit dem Begriff Radball hatte David Worship völlig falsche Vorstellungen. "An irgendetwas, das mit einem Ratespiel zu tun hatte, habe ich damals gedacht", erinnert er sich lachend. Vier Jahre ist das her und war noch in der Grundschule Vach, in der Hans Schäfer damals interessierte Jungen suchte, um seine Idee zu verwirklichen, eine Radball-Gruppe beim RSV Solidarität ins Leben zu rufen. Inzwischen weiß Worship längst, das Radball eine ebenso schwierige wie attraktive Sportart ist, hat er es doch zusammen mit mit seinem Schulfreund Mika Brudek zur bayerischen Vizemeisterschaft 2017 in der Altersklasse U13 gebracht.

Denn Schäfers Schulbesuch inklusive eines Schnupperkurses hatte Erfolg. Die Probleme in den ersten Trainingswochen wegen zu weniger der speziellen und nicht ganz billigen Radballräder wurden auch dank der Unterstützung des RMC Stein gemeistert. Die Kontakte zum Nachbarn, in der deutschen Radball-Szene einer der führenden Vereine, sind eng, ist Schäfer doch noch RMC-Mitglied, spielte dort einige Jahre in der Landesliga, als es ihn aus privaten Gründen von Straubing nach Vach zog.

Jetzt konzentriert sich der 51-Jährige, der mit sechs Jahren in Schweinfurt mit Radball begonnen hat, voll auf seine Tätigkeit als Trainer, will Radball auch im bisher speziell im Einrad- und Kunstradfahren erfolgreichen Verein etablieren. Aus demgroßen Kreis der Neugierigen blieben immerhin das Duo Worship/Brudek und die gleichaltrigen Julius Gottschalk/Kai Wächter, Sechste bei der BM, übrig. Zusammen mit Daniel Heidt/Tim Nock (Jahrgang 2008), erst seit Herbst 2016 nach einem zweiten Schnuppertraining mit der Grundschule dabei, bilden derzeit die RSV-Radballabteilung – interessierte Jugendliche sind jederzeit willkommen.

Und was ist für den Nachwuchs das Schwierigste? Die Meinungen dazu sind unterschiedlich: das Gleichgewicht halten, das Rückwärtsfahren, das Bremsen, das gezielte Schießen mit dem Vorderrad. Und warum also nicht einfach Fußball? Dazu Worship, aus dem Fußball-Mutterland England: "Das spielt doch fast jeder, Radball ist dagegen etwas Besonderes, ist irgendwie außergewöhnlich" – und die Mitspieler nicken zustimmend. Und natürlich weiß er, was er im Viertelfinal-Turnier um die deutsche Meisterschaft am 6. Mai zusammen mit Partner Brudek will: "Wir wollen gewinnen." Schließlich will sich das Duo Schritt für Schritt verbessern, sollen sich einige gemeinsame Trainingseinheiten mit der Steiner U17 als Vorbereitung auszahlen. Die Konkurrenz freut sich über Schäfers Engagement. Kurt Mlady jedenfalls, Vorsitzender des RMC und zugleich BRV-Landesverbandstrainer, "freut sich über jeden Verein, in dem Radball gespielt wird" und bezeichnet die Vacher Initiative "als Pflänzchen mit Entwicklungspotenzial".

Mehr Informationen unter www.rsv-fürth-vach.de

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