Warum Luisa Felix von Hoch- auf Dreisprung wechselte

30.9.2020, 15:45 Uhr
Warum Luisa Felix von Hoch- auf Dreisprung wechselte

© Foto: Theo Kiefner

Siebenmal Gold, siebenmal Silber, fünfmal Bronze: Bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding haben die Leichtathleten des LAC Quelle Fürth und des TSV Zirndorf fleißig Medaillen gesammelt. Nicht ganz zu Edelmetall hat es in der U 20 für Luisa Felix gereicht, die sich auf neuem Terrain versucht.

"Ich mache das wirklich noch nicht lange", erzählt die 18-Jährige über ihren erst zweiten Wettkampf im Dreisprung. Qualifiziert hat sie sich erst eine Woche vor den Bayerischen Meisterschaften, bei ihrem allerersten Start in dieser Disziplin.

Eigentlich ist Luisa Felix Hochspringerin und dabei auch durchaus erfolgreich, bei den "Bayerischen" im vergangenen Jahr holte sie immerhin Bronze. Warum also der Wechsel? "Wegen Corona. Und ich habe ja auch mein Abitur in diesem Jahr gemacht und war auch ein bisschen länger erkältet, darum konnte ich leider nicht so viel trainieren", erklärt sie, "und dann habe ich mir gedacht, es lohnt sich jetzt nicht mehr wirklich, für diese Saison Hochsprung zu machen."

Riskant für die Knie

Mit dem Dreisprung hatte sie schon länger geliebäugelt, bisher hatten ihr die Trainer davon aber abgeraten: besonders im Wachstum zu riskant für die Knie. "Jetzt dachte ich, wäre der richtige Moment, um das mal auszuprobieren", sagt Felix.

In Erding reichte es zwar nicht zu einer Medaille, aber immerhin zu einer persönlichen Bestleistung. Mit 10,18 Metern belegte die Fürtherin am Ende den etwas undankbaren vierten Platz. "Es war ziemlich kalt und es hat geregnet, meine Muskeln sind ein bisschen eingefroren und ich habe mich nicht topfit gefühlt, aber eigentlich lief alles echt gut."

Wichtige Unterstützung lieferte Freund Jonas. "Beim Wettkampf letzte Woche in Kitzingen konnte kein Trainer mit, da hat er ein bisschen mit geguckt und war wie eine Art Co-Trainer. Auch im Training hat er mir viel geholfen." In Erding gab es Feedback von LAC-Trainern und so ist das Ziel "elf Meter angreifen" für die Wintersaison abgesteckt.

Vorteile dank Größe

"Das war jetzt mit dem wenigen Training, was ich hatte, ziemlich unmöglich." Auch wenn Luisa Felix mit ihrer Größe von 1,85 Metern schon gewisse Vorteile hat: "Für den Anfang kann ich mich mit meinen langen Beinen schon etwas durchschummeln." Jetzt aber braucht es viel Training. Und der Hochsprung?

"Ich darf jetzt beim LAC mit guten Hochspringern mittrainieren und auch bei einem guten Weitsprungtrainer. Wenn ich dann merke, dass ich im Dreisprung bessere Chancen hätte, dann werde ich zum Dreisprung wechseln. Aber bis jetzt denke ich, dass ich beides weitermachen werde."

Zufrieden können auch ihre Vereinskollegen sein. Allen voran Sprinter Jonas Hügen, der sich sowohl über die 100 Meter als auch auf der doppelten Distanz den Titel sicherte. Auch Julia Rath gelang in der Altersklasse U 18 ein Doppel-Triumph. Nach ihrem Erfolg bei der Deutschen Meisterschaft holte sie am Samstag auch den bayerischen Titel über 1500 Meter. Am Sonntag folgte Gold über 800 Meter.

Der TSV Zirndorf ist medaillenhungrig

Sehr glücklich ist man auch beim TSV Zirndorf mit der Ausbeute aus Erding, denn aus allen drei Wettkämpfen, in denen Marcus Grun und Tina Pröger antraten, brachten sie Medaillen nach Hause. Grun sicherte sich rund drei Zehntel hinter Hügen Silber über 100 Meter und war damit angesichts der besonders für Sprinter ungemütlichen Wetterbedingungen "voll zufrieden".

Für gleich zwei Goldmedaillen sorgte Tina Pröger im Weit- und im Dreisprung. In beiden Disziplinen ließ sie die Konkurrenz hinter sich und holte so bereits den 40. und 41. Bayerischen Meistertitel ihrer Karriere. Damit ist die 25-Jährige im Weitsprung ungeschlagene Titelträgerin sowohl in der Halle als auch im Freien, seit sie 2015 erstmals in der Frauenkonkurrenz angetreten ist.

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