WM-Katastrophe: Nürnberger Ringer enttäuschen

20.9.2019, 18:04 Uhr
WM-Katastrophe: Nürnberger Ringer enttäuschen

© Sportfoto Zink / DaMA

Als ihre Maschine am Frankfurter Flughafen landet, ist der Koffer von Fabian Schmitt und Roland Schwarz dann auch schwerer als beim Hinflug. Das lag allerdings nicht daran, dass die beiden Nürnberger Ringer mit einer Medaille im Gepäck  zurückkamen. Viel schwerer wog die Enttäuschung, vor allem beim 23 Jahre alten Schwarz, der vor der Weltmeisterschaft in Nur-Sultan als einer der Favoriten gehandelt wurde.

Kopfsache und ein 0:10 

Doch schon beim ersten Kampf gegen den US-Amerikaner Patrick Smith merkte Schwarz, dass es nicht so lief, wie er sich das ausgemalt hatte. Seinen Gegner hatte er in diesem Jahr schon einmal deutlich besiegt, "diesmal aber war es schon richtig anstrengend, überhaupt zu gewinnen", sagt Schwarz. "Da habe ich schon angefangen, mir einen Kopf zu machen." Im Viertelfinale verlor er dann mit 0:10 gegen den Litauer Paulius Galkinas, "es war einfach nur eine komplette Katastrophe".

Zusätzlich schlimm war dieses Scheitern, weil es bei den diesjährigen Titelkämpfen nicht nur um Medaillen, sondern auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio ging. "Ich hatte große Ambitionen, es weit zu schaffen und eine Medaille zu holen, was ich nicht geschafft habe", sagt der 23-Jährige. "Das ist sehr ernüchternd."

Noch früher war die Weltmeisterschaft für Fabian Schmitt vorbei. Er war in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm nominiert worden, die nicht olympisch ist. Dennoch hatte sich der 27-Jährige mehr erhofft, im Frühjahr hatte er schließlich bei der EM in Bukarest Bronze geholt. "Ich habe das ganze Jahr über darauf hingearbeitet, bestmöglich zu performen – und dann ist das Turnier nach sechs Minuten beendet", erinnert sich Schmitt, der bereits im Achtelfinale 1:10 gegen Max Nowry (USA) verlor.

Drei Quali-Tickets 

Freuen konnten sich die beiden also nur über die Erfolge ihrer deutschen Kollegen, mit drei Quali-Tickets in der Griechisch-Römisch-Klasse sind sie beim Deutschen Ringerbund sehr zufrieden. Ob es Roland Schwarz doch noch zu Olympia schafft, entscheidet sich derweil erst 2020 bei zwei Qualifikationsturnieren. Doch dafür hat Schwarz jetzt noch keinen Kopf, zuvor stehen ohnehin noch viele Kämpfe in der Bundesliga an, die in wenigen Tagen beginnt und in der beide für den deutschen Meister Wacker Burghausen auf der Matte stehen. "Wir müssen jetzt einfach aus der Niederlage stärker zurückkommen", sagt Fabian Schmitt.

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