Südumgehung: Entlastung für Niederndorf rückt näher

23.2.2021, 05:44 Uhr
Südumgehung: Entlastung für Niederndorf rückt näher

© Foto: Claudia Freilinger

Durch den zweispurigen Bau sollen Herzogenaurach, vor allem der Ortsteil Niederndorf sowie der Erlanger Stadtteil Neuses, vom Durchgangsverkehr entlastet werden. 5,1 Kilometer ist die Vorzugstrasse lang, die sich in einem jahrelangen und aufwändigen Verfahren als beste Variante herauskristallisiert hat. Seit 2011 beschäftigt sich die Verwaltung mit dem Thema.

"Wir sind froh, dass wir jetzt so weit sind, dass wir die Pläne auslegen können", sagt Bauamtsleiterin Silke Stadter. Zeichnungen und Erläuterungen liegen in der Zeit vom 8. März bis 7. April im Interimsrathaus (Wiesengrund ) aus. Die Corona-Pandemie macht eine vorherige telefonische Anmeldung zur Einsicht erforderlich. Auch im Internet sind alle Pläne zu finden, auf dem Internetauftritt der Regierung von Mittelfranken, spätestens ab 8. März.

Bürgermeister German Hacker ist sich bewusst, dass die Pläne umstritten sind. "Eine Ortsumfahrung – das ist der Klassiker für viel Kritik", sagt er und verweist auf "die schiere Notwendigkeit", den Verkehr neu zu regeln.

"Die schlimmste Ampel im ganzen Gebiet"

Er erinnere sich gut an ein Gespräch mit Mitarbeitern des Straßenbauamts Nürnberg, die die Ampel in Niederndorf als "die schlimmste Ampel in unserem ganzen Gebiet" bezeichneten. Tatsächlich ist die sehr enge Ortsdurchfahrt ein neuralgischer Punkt, der auch den öffentlichen Nahverkehr nach Fürth blockiert.

Werkseinfahrt von Schaeffler in der Nähe

Die geplante Umfahrung beginnt südlich des Zentrums von Herzogenaurach an der Hans-Maier-Straße an der Einmündung zur Galgenhofer Straße. Die Werkseinfahrt zur Firma Schaeffler liegt in unmittelbarer Nähe. Im weiteren Streckenverlauf kreuzt die geplante Ortsumfahrung die Galgenhofer Straße, überquert die Straße zwischen Burgstall und Hauptendorf, kreuzt die ERH 25 (Behälterberg), bis sie dann die St 2263 (Vacher Straße) kreuzt.

Der anschließende Streckenverlauf stellt im Wesentlichen die Trasse der geplanten Verlegung der St 2263 dar. Die Anbindung an die Ortsteile Neuses und Niederndorf erfolgt mit dem Anschluss an die Niederndorfer Straße.


Studie stützt Südumgehung um Niederndorf


Die Zahlen zur Verkehrsbelastung im Antrag seien keinesfalls veraltet, betont Silke Stadter. Vielmehr enthalte der Antrag Prognosen bis ins Jahr 2035. Ohne Südumfahrung wären dann auf der Niederndorfer Hauptstraße östlich der Ampelkreuzung 17 400 Fahrzeuge täglich unterwegs, westlich 16 200 Fahrzeuge. Aus und in Richtung Obermichelbach und Vach wären es 10 200.

Zwischen 40 und 70 Millionen Euro Kosten

Das Planfeststellungsverfahren ist der letzte große Planungsschritt für das Projekt. Die Leiterin des Bauamts rechnet damit, dass noch etwa zwei Jahre vergehen bis zum Planfeststellungsbeschluss, der dann gleichzusetzen ist mit einer Baugenehmigung.

Mit allen Brücken und sonstigen Bauwerken könnten die Kosten für die Umgehung bei 40 bis 70 Millionen Euro liegen. Auf die Gesamtstrecke gerechnet erhält die Stadt Förderung in Höhe von rund 60 Prozent der Kosten. Ein Drittel der Strecke liegt in der Zuständigkeit des Freistaats, so dass Herzogenaurach diesen Abschnitt in kommunaler Sonderbaulast übernimmt. 

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