Kritik von Hinterbliebenen

Besser als "Squid Game" und "Inventing Anna" - Diese Netflix-Serie bricht alle Rekorde

14.10.2022, 13:55 Uhr
Die Netflix-Serie "Dahmer" stürmt derzeit die Streamingcharts.

© ---, dpa Die Netflix-Serie "Dahmer" stürmt derzeit die Streamingcharts.

Immer wieder konnte Streaming-Riese Netflix mit seinen Serienhits wie "Bridgerton", "Stranger Things" und "Haus des Geldes" ein Millionenpublikum anziehen. Derzeit macht sich die True-Crime-Serie "Dahmer" auf Netflix breit - und die bricht alle Rekorde.

Die 10-teilige Sendung handelt über die Morde des Serienmörders Jeffrey Dahmer. Von 1978 bis 1991 tötete Dahmer insgesamt 17 junge Männer in Milwaukee. Dahmers Festnahme gelang schließlich, nachdem eines seiner potenziellen Opfer geflohen war. Nach seiner Verhaftung kooperierte der Serienmörder mit den örtlichen Behörden. Aus diesem Grund sind Dahmers Taten und deren Hintergründe sehr gut belegt. Die Medien gaben den Mörder damals den Namen "Milwaukee Kannibale" und "Das Milwaukee Monster". Dahmer gehört zu den bekanntesten Serienmörder der USA.

Die Taten des Serienmörders werden nun in der Netflix-Serie "Dahmer" neu erzählt, und das mit großem Erfolg. Nach Angaben des Streamingdienst wurde die "Dahmer"-Serie nach ihrem Start am 21. September nach einer Woche bereits 196,2 Millionen Stunden lang gestreamt. In der zweiten Woche erzielte die Serie 299,84 Millionen Streaming Stunden. Keine andere englischsprachige Serie auf Netflix legte einen derartigen Start hin, berichtet Techbook.

Kritik an "Dahmer"-Serie

An der "Dahmer"-Serie wurde jedoch bereits scharfe Kritik geäußert. Auch die Familien der Opfer äußerten sich zu der Serie. In einem Twitter-Post berichtet ein Angehöriger des getöteten Errol Lindsay: "Meine Familie (die Isbells) sind wütend wegen der Sendung. Es ist traumatisierend immer und immer wieder und wofür? Wie viele Filme/Serien/Dokumentationen brauchen wir?", twittert Eric Thulhu.

Auch die Schwester des Ermordeten äußerte sich. Ihr berührende Prozessaussage wurde in der Serie nachgestellt. "Ich wurde nie wegen der Sendung kontaktiert. Ich denke, dass Netflix uns hätte fragen müssen, ob wir damit in Ordnung sind oder wie wir uns bezüglich der Produktion fühlen. Sie haben mich gar nichts gefragt. Sie haben es einfach getan", äußerte sich Rita Isbell im Gespräch mit dem Magazin Insider.

Bereicherung am Leid der Opfer?

Netflix wird vorgeworfen, dass sie durch die Sendung sich finanziell an dem Leid der Opfer und Angehörigen bereichern. Bereits seit geraumer Zeit produziert und veröffentlicht Netflix eine Vielzahl an True-Crime-Sendungen. Der Streamingdienst bietet derzeit zahlreiche Formate über Serienmörder wie Ted Bundy und John Wayne Gacy an.

Auf einige Kritikpunkte hat Netflix bereits reagiert. So hat der Anbieter beispielsweise die Kategorie LGBTQ von der Serie entfernt. Ursprünglich wurde die Serie darin eingeordnet, da die Opfer Dahmers vorwiegend aus der LGBTQ-Community von Milwaukee stammen.

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