Genarbtes Kind

„Mein Vater war ein Bankräuber!“: Olivia Jones Vater haute mit 1,9 Millionen Mark ab

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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14.04.2025, 20:23 Uhr
Olivia Jones in ihrem Club in Hamburg.

© IMAGO/IMAGO/APress Olivia Jones in ihrem Club in Hamburg.

Olivia Jones ist Drag-Künstlerin, immer aufgebrezelt in schillernden Kostümen und Kunstfigur des Hamburger Travestiekünstlers Oliver Knöbel. Sie ist bunt, laut und für einen Spaß immer zu haben - in ihrer Vergangenheit hatte die Dragqueen aber auch mit ernsten, gar traumatischen Themen zu kämpfen. Auch dafür verantwortlich: Ihr Vater.

In einem Interview mit dem TV-Magazin stern TV erzählt die 55-Jährige, dass die kriminelle Vergangenheit ihres Vaters einen langen Schatten auf ihre Kindheit warf, denn: als Olivia gerade einmal elf Jahre alt war, veruntreut er fast zwei Millionen D-Mark und setzte sich dann in Brasilien ab.

„Ich war im Fokus und habe zum ersten Mal gemerkt, was Mobbing bedeutet“. Wie RTL berichtet, wurde über Jones, wie auch ihre Mutter getuschelt. Mitmenschen vermuteten, dass die Mutter mit dem Vater unter einer Decke stecken könnte und das Geld unter ihrem Kopfkissen hortete. Man machte einen Bogen um die zerbrochene Familie. „Es wäre schon schlimm genug gewesen, wenn er uns einfach nur verlassen hätte“, so Jones bei stern TV. „Aber mit so einem Verbrechen? Das war schon sehr hart.“

„Verbrecherkinder“ sollten sich Hilfe suchen

Jahre nach seiner Flucht treffen Jones und ihr Vater wieder aufeinander. Statt Entschuldigungen hat er aber nur Ausreden bereit. Genarbt von früheren Erlebnissen bricht die Dragqueen den Kontakt schließlich ab. Selber merkt sie, dass sie ihm nicht verzeihen kann.

Jones wurde nämlich als „Verbrecherkind“ abgestempelt. Diese Zeit hat die 55-Jährige sehr mitgenommen: „Ich habe mir da schon therapeutische Hilfe genommen, weil das ist so gravierend und so eine prägende Zeit, wenn man so jung ist“. Wie die Dragqueen findet, sollten deswegen auch Andere in ähnlicher Situation sich therapeutische Hilfe suchen.