Hoher Alkoholkonsum in Deutschland

Neue Auswertung: In diesen Bundesländern leben die meisten Risiko-Trinker

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

9.3.2023, 16:03 Uhr
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sterben jährlich in Deutschland über 20.000 Menschen an den Folgen von zu hohem Alkoholkonsum.

© Silas Stein/dpa/Symbolbild Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sterben jährlich in Deutschland über 20.000 Menschen an den Folgen von zu hohem Alkoholkonsum.

Laut des aktuellen "Alkoholatlas Deutschland 2022" haben im Jahr 2021 mehr als zwei Drittel der Erwachsenen Alkohol getrunken. 77 Prozent der Männer und 68 Prozent der Frauen im Alter zwischen 18 bis 59 Jahren gaben bei der Befragung an, innerhalb der vergangenen 30 Tage Alkohol konsumiert zu haben.

Ungefähr jeder fünfte Mensch trinkt dabei riskante Mengen. Die Gründe dazu sind vielfältig. Bier, Schnaps und Wein sind in Deutschland ein fester Bestandteil der Kultur, besonders das Bierbrauen und der Anbau von Wein haben eine lange Tradition. Zudem ist Alkohol in Deutschland leicht zugänglich und relativ günstig. Ein Glas Wein zum Mittagessen, das bekannte Feierabendbier oder der ein oder andere Cocktail bei der Party am Wochenende - Trinken gehört bei vielen Menschen zum Alltag. Doch ab wann stellt der Konsum ein gesundheitliches Risiko dar?

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sterben jährlich in Deutschland über 20.000 Menschen an den Folgen von zu hohem Alkoholkonsum. Denn das Nervengift hat Einfluss auf zahlreiche Organe im Körper. Wer zu viel trinkt, riskiert Schäden an der Leber, dem Gehirn, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut und ist anfälliger für Übergewicht. Zudem steigt durch übermäßigen Alkoholkonsum das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Demenz oder Impotenz.

Jeder Deutsche trinkt durchschnittlich 10,6 Liter reinen Alkohol im Jahr. Doch in den verschiedenen Regionen gibt es große Unterschiede. Besonders hoch ist der Prozentsatz an Menschen, die Alkohol in riskanten Mengen konsumieren, in den ostdeutschen Bundesländern. Trauriger Spitzenreiter ist dabei Sachsen. Hier trinken 26,7 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen in riskanten Mengen. In Brandenburg sind 20,1 Prozent der Männer und 9,6 Prozent der Frauen Risiko-Trinker. Ähnlich sieht es auch in Mecklenburg-Vorpommern aus. Hier trinken 20,6 Prozent der Männer und 9,6 Prozent der Frauen zu viel Alkohol.

In Bayern ist dagegen ein anderer Trend zu erkennen. Hier sind unter den Männern 18,1 Prozent Risiko-Trinker. Bei den Frauen ist der Wert dagegen im Vergleich zu allen anderen Bundesländern am höchsten. 13,8 Prozent der Frauen in Bayern trinken aus gesundheitlicher Sicht zu viel. In Thüringen konsumieren 18,3 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen im Risikobereich. Der stärkste Gegensatz zwischen Frauen und Männern ist in Bremen festzustellen. Dort trinken 23,8 Prozent der Männer zu viel, aber nur 4,6 Prozent der Frauen. Die Gründe für diese Entwicklung werden im Alkoholatlas nicht genauer erläutert.

Bei den Männern fallen unter Risikokonsumenten Personen, die über 24 Gramm Reinalkohol pro Tag zu sich nehmen. Das sind etwa zwei kleine Gläser Bier (0,6 Liter). Bei den Frauen liegt der Risikobereich bei über 12 Gramm Reinalkohol pro Tag, das entspricht einem kleinen Glas Wein (0,125 Liter). Um nicht in die Sucht abzurutschen, sollten Menschen mindestens an zwei Tagen pro Woche keinen Alkohol trinken.

Alle Erkenntnisse aus dem Alkoholatlas 2022 finden Sie hier zum Nachlesen.

1 Kommentar