Was machte die D-AFAA in Russland?

Update zum rätselhaften Moskau-Flug: So äußert sich der Flughafen Nürnberg

Max Söllner

Redaktion Nürnberg/Region/Bayern

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6.3.2023, 13:35 Uhr
Eine Bombardier Challenger 604 der Nürnberger Airline FAI Rent-a-jet. Auf dem Foto zu sehen ist die D-AFAD, nach Moskau unterwegs war das Flugzeug D-AFAA.

© Wolfgang Simlinger via www.imago-images.de, imago images/Wolfgang Simlinger Eine Bombardier Challenger 604 der Nürnberger Airline FAI Rent-a-jet. Auf dem Foto zu sehen ist die D-AFAD, nach Moskau unterwegs war das Flugzeug D-AFAA.

Von Frankfurt nach Moskau und Nonstop zurück nach Nürnberg: Eine Flugroute, die in Zeiten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für Aufsehen sorgt. Laut dem Portal Flightradar24 flog der Ambulanzjet D-AFAA, eine Bombardier Challenger 604, am Samstag, 4. März, zunächst von München nach Frankfurt. Der Flug IFA1054 führte sie weiter nach Moskau, wo die Maschine nach einem kurzen Aufenthalt in Richtung Nürnberg abhob. Um 19.14 Uhr soll sie am Albrecht-Dürer-Airport gelandet sein.

Sofort wurden Mutmaßungen angestellt, was der Anlass war. Angeheizt wurden die Spekulationen durch einen Twitter-Post des Investigativjournalisten Christo Grozev, Mitglied des bekannten Recherchenetzwerkes Bellingcat. Grozev recherchierte in der Vergangenheit unter anderem zu den Angriffen mit dem Nervengift Nowitschok in Großbritannien und enttarnte mit seinem Team die russischen Agenten, die hinter den Attacken steckten. Dafür gewann er im Jahr 2019 den European Prize for Investigative Journalism.

Grozev schrieb auf Twitter, dass russische Telegram-Kanäle den Flug mit gesundheitlichen Problemen von Sergei Pawlowitsch Roldugin in Verbindung bringen. Der Cellist sowie Rüstungs- und Medienunternehmer ist ein Freund Putins. Die EU hatte ihn im Februar 2022 mit Sanktionen belegt. Andere Twitteruser brachten andere Namen ins Spiel oder vermuteten, dass auch ein Botschaftsmitarbeiter oder eine Botschaftsmitarbeiterin mit deutscher Staatsangehörigkeit an Bord des Flugzeugs gewesen sein könnte. Bestätigt werden konnte am Wochenende keine dieser Spekulationen. Sowohl die Pressestelle des Nürnberger Flughafens als auch die der Nürnberger Airline FAI Rent-a-jet, für die der Flug IFA 1054 laut Flightradar24 flog, waren für unsere Redaktion nicht erreichbar.

Zunächst keine Auskunft

Auch am Montagmorgen hieß es zunächst von Flughafen und Airline, dass man keine Auskunft geben könne. Bis sich gegen 11 Uhr Flughafensprecher Christian Albrecht meldete. Er habe von FAI die Information erhalten, dass der Flug zurück nach Nürnberg leer erfolgt ist. Nur Crewmitglieder seien an Bord gewesen.

Damit steht fest, dass kein eventuell behandlungsbedürftiger Passagier von Russland nach Deutschland transportiert worden ist. Was der Grund für den Flug IFA1054 war, und wer sich auf dem Hinweg nach Moskau an Bord befand, bleibt unklar.

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