Wandel im Südosten Fürths

Von VON JOHANNES ALLES 21.8.2010, 14:00 Uhr

FÜRTH - Im Südosten der Stadt tut sich etwas: Ein Edeka-Neubau soll die Baulücke Ecke Fronmüller-/ Waldstraße schließen. Außerdem gibt es für einen Teil des früheren Quelle-Retourenlagers einen neuen Nutzer. Als Folge drohen jedoch dem benachbarten Phönix-Center Leerstände.

Das Areal am Kreisverkehr, wo Fronmüller- und Waldstraße aufeinanderstoßen, liegt schon seit Jahren brach. Dementsprechend spricht Wirtschaftsreferent Horst Müller von einem "erfreulichen Lückenschluss".

Müller betont zudem, dass der neue Edeka, der eine Verkaufsfläche von rund 2500 Quadratmetern haben wird, Auflagen erfüllen muss, um die Geschäftsleute in der Fürther Innenstadt nicht zu schädigen. So darf der Anteil an Artikeln, bei denen es sich nicht um Lebensmittel handelt, auf keinen Fall fünf Prozent des Sortiments überschreiten.

Dennoch ist der Wirtschaftsreferent nicht ganz glücklich mit der Situation, denn bei dem Edeka-Markt handelt es sich nicht um eine Neuansiedlung. Stattdessen wird eine Filiale in den Neubau ziehen, die aktuell keinen Steinwurf entfernt im Phönix-Center untergebracht ist und dort einen Gebäudekomplex räumen wird, dessen Nachfolgebelegung noch längst nicht geklärt ist.

Laut Müller wird der ebenfalls im Phönix-Center beheimatete C&A dort einziehen, um sich zu vergrößern. Der Nachteil: C&A wird nur die Hälfte der Edeka-Fläche belegen und beim Auszug seinerseits einen Leerstand hinterlassen. Einem Sportfachmarkt, der sich für das Gebäude interessierte, erteilte der städtische Wirtschaftsausschuss eine Absage. Zu Recht, wie Müller findet, denn Sportwaren seien typische Innenstadt-Produkte.

In diese Kategorie fallen auch die Mode-Artikel von C&A. Die Stadt hat der Kette dennoch grünes Licht für ihre Pläne gegeben, da es sich "nur um eine Erweiterung" und nicht um eine Neuansiedlung handle. Zudem sei der Fortbestand des C&A-Ladens in der Innenstadt von der Erweiterung unberührt.

Nicht nachvollziehen kann Müller indes, dass der Ausschuss mit knapper Mehrheit auch der Kette für "Heimtierbedarf" die Ansiedlung verweigerte, obwohl das Wirtschaftsreferat sowie ein GfK-Gutachten keine Bedenken in puncto Innenstadt-Schädlichkeit hatten.

Ungemach droht dem Phönix-Center durch einen weiteren Auszug: Das Bowling-Center will in die 27000 Quadratmeter große, ehemalige Lagerhalle des Quelle-Retourenlagers übersiedeln. Müllers Freude darüber ist gedämpft, denn die Bowler werden nur einen Bruchteil der riesigen Quelle-Halle beanspruchen. "Ich hätte lieber ein Gesamtkonzept für das Gebäude gesehen", sagt Müller. Außerdem tut sich mit dem Auszug eine weitere "Baustelle" im Phönix-Center auf. Mit dessen Eigentümern, der Axa-Gruppe, wird sich der Referent im Herbst zusammensetzen. Das Ziel: möglichst rasch Nachmieter zu finden.