Schweden übernehmen Flabeg

NÜRNBERG - Die Nürnberger Flabeg-Gruppe geht in die Hände des schwedischen Beteiligungsfonds Industri Kapital (IK) über.

Wie IK mitteilte, wurde mit dem bisherigen Haupteigentümer, der Beteiligungsgesellschaft EquiVest/CBR, eine Kaufvereinbarung unterzeichnet. Die Transaktion bedarf der Zustimmung der Kartellbehörden.

Flabeg sieht sich als einen der führenden Komponentenlieferant für die Automobil- und Solarindustrie. Das Unternehmen hat die operativen Geschäftsbereiche Automobil und Solar. Ziel der Übernahme sei es, die weltweite Geschäftsbasis von Flabeg durch organisches Wachstum und durch Akquisitionen zu erweitern, teilte IK mit. Insbesondere der Geschäftsbereich Solar besitze großes Entwicklungspotenzial.

Flabeg gehöre hier zu den weltweit führenden Herstellern von parabolischen Spiegeln, die in solarthermischen Kraftwerken (CSP) zur Erzeugung von Elektrizität eingesetzt werden, hieß es. CSP bündelt die Sonnenstrahlung über spezifische Spiegel. So entstehen hohe Temperaturen und Dampf, der dann durch konventionelle Dampf- oder Gasturbinen in Elektrizität umgewandelt wird.

Der Geschäftsbereich Automobil produziert Spiegelgläser für Autos und Nutzfahrzeuge. Insgesamt erwarte die Flabeg-Gruppe mit rund 1800 Mitarbeitern an zehn Standorten in Amerika, Asien und Europa für das Geschäftsjahr 2007/08 (es endete am 31. März) einen Umsatz von rund 150 Mio. €.

Die Flabeg Gruppe ging im Jahr 2000 aus dem Verkauf des Unternehmenssegments Glasveredelung des Pilkington-Konzerns hervor. Pilkington hatte in dem Betrieb seit 1980 das Sagen. Die erste Fabrikation von Spiegeln und die Glasveredelung in Fürth begann allerdings bereits im Jahre 1959. Die Anfänge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1882 zurück.

Industri Kapital mit Hauptsitz in Stockholm investiert nach eigenen Angaben hauptsächlich in mittelgroße Gesellschaften mit starken Gewinnaussichten in Wachstumsbranchen. Das Portfolio umfasse 20 Gesellschaften mit einem Gesamtumsatz von sieben Mrd. €. Zu den gegenwärtigen Beteiligungen in Deutschland gehören Schenck Process, Minimax und Sport Group. Zu ehemaligen Portfoliounternehmen gehört unter anderem Gardena.nn